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Beitrag von Sven Geitmann

1. Dezember 2020

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MV baut Forschungsfabrik Wasserstoff

MV Ministerpräsidentin Manuela Schwesig
Mv – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig
© S-Schramm/ Staatskanzlei MV

Der Nordosten ist aufgewacht: Nachdem sich Mecklenburg-Vorpommern lange Zeit in der norddeutschen Wasserstoffgemeinschaft eher etwas zurückgehalten hatte, vermeldete das Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit des Bundeslandes am 21. August 2020, dass im Land eine eigene Forschungsfabrik Wasserstoff aufgebaut werden soll.

Beim Wasserstoff-Branchentreffen in Güstrow verkündete Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph, im Rahmen des Kohleausstieges werde MV für die geplante Schließung des Kohlekraftwerks Rostock rund 50 Mio. Euro erhalten. „Den weitaus größten Teil dieser Mittel wollen wir in eine Forschungsfabrik Wasserstoff Mecklenburg-Vorpommern investieren“, so Rudolph. Und weiter: „Für diese Forschungsfabrik planen gegenwärtig das Leibniz-Institut für Katalyse Rostock, das Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik und das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie in einer Vorstudie das genaue technologische Profil dieser Forschungsfabrik.“

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Darüber hinaus wurde Ende August die Initiative HY! Rostock ins Leben gerufen. Aus Schwerin war bereits zuvor zu hören gewesen, dass auch das HIAT seine Tätigkeiten im Elektrolysegeschäft ausweiten wird: So hatte Geschäftsführer Tino Freiheit bereits im März dieses Jahres die Hydrogen Innovation GmbH gegründet, um die gewerblichen Aktivitäten von den Forschungstätigkeiten im HIAT trennen zu können. Gegenüber HZwei sagte Freiheit, das HIAT sei „sehr stark im Ausland aktiv“, so dass die selbstentwickelten Elektrolysestacks weitestgehend dort vermarktet würden. Weiter erklärte er: „Wir sind nicht grundfinanziert und müssen uns über Umsatzerlöse gegenfinanzieren (überwiegend Produkte wie PEM-Elektrolysestacks und CCMs). Wir kommen aber in den Genuss einer hundertprozentigen Förderung, da wir als Forschungseinrichtung anerkannt sind.“

Ergänzend verkündeten die Stadtwerke Schwerin im Juli 2020, dass die Anteile an der gemeinnützigen Forschungsgesellschaft HIAT von 18 auf 25 Prozent erhöht würden. Passend dazu erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig anlässlich eines Besuchs bei Apex Energy in Rostock-Laage, bei dem auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil teilnahm: „Wasserstoff hat für unsere Wirtschafts-, Klima- und Energiepolitik zentrale strategische Bedeutung. Es gibt gerade eine Aufbruchstimmung rund um den Wasserstoff in ganz Deutschland. Diese wollen wir in Mecklenburg-Vorpommern nutzen. […] Und wir setzen darauf, mit grünem Wasserstoff qualifizierte Arbeitsplätze mit guten Löhnen in Mecklenburg-Vorpommern zu erhalten, neu zu schaffen und den Wirtschaftsstandort zu stärken.“

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1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    Mit grünem Wasserstoff Arbeitsplätze schaffen …
    Klingt gut.
    Nur frage ich mich, wo denn der grüne Strom für die grüne Elektrolyse herkommen soll. Die aktuell diskutierte EEG-Novelle enthält eher Ideen, die den wirtschaftlichen Weiterbetrieb von EE-Strom-Erzeugungsanlagen nach Ablauf des EEG-Vergütungszeitraum erschweren.
    Gerade der dezentrale PV-Ausbau wird nicht nur erschwert, sondern mit zusätzlichen Auflagen (SmartMeter, Verbot der Eigennutzung, EEG-Umlage …) geradezu ausgebremst – obwohl die entsprechende EU-Richtlinie das Gegenteil fordert.
    Zusätzlicher Neuausbau der EE-Nutzung wird in D eher gebremst, statt forciert.
    Wer also grünen Wasserstoff will, muss vor allem die EE-Nutzung auf breiter Front ausbauen. Nur den Großkonzernen Subventionen für OffShore-WKA zuzuschieben wird da ganz gewiss nicht reichen.
    Wenn Bürger und Kommunen bei der Energiewende ausgebootet werden, wird man nicht nur die Ziele verfehlen, sondern auch ein Akzeptanzproblem bekommen.
    Da nützen dan auch keine Fabriken für grünen Wasserstoff – so ohne grünen Strom …

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