Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

4. Mai 2020

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CertifHy – garantiert „bunter“ Wasserstoff

Treibhausgasbilanz und Primärenergiequelle bestimmen die „Farbe“ des Wasserstoffs bei CertifHy
Primärenergiequelle bestimmt die „Farbe“ des Wasserstoffs, © Hinicio

Das europäische Nachweissystem für die Herkunft von erneuerbarem (grünem) und kohlenstoffarmem (blauem) Wasserstoff hat den Pilotbetrieb erfolgreich absolviert. Ab sofort können im Rahmen von CertifHy Zertifizierungen durchgeführt und Herkunftsnachweise ausgestellt und genutzt werden.

Die aktuell große Dynamik, mit der Wasserstoff in den Markt drängt, ist begleitet von Diskussionen, auf welchem Wege der Wasserstoff hergestellt wurde und wie die jeweilige Umweltbewertung ausfällt. Es geht um den Ausbau und den Einsatz von erneuerbaren Energien in allen Sektoren und insbesondere im Verkehr sowie um die Klimaverträglichkeit von nur schwer dekarbonisierbaren Branchen wie der Chemieindustrie und Petrochemie, Raffinierung und Stahlherstellung.

Die aktuelle „Farbenlehre“ in Deutschland und Europa reicht von grau über blau und türkis bis grün. Zwei wesentliche Kriterien bestimmen die „Farbe“ des eigentlich unsichtbaren Gases: die verwendete Primärenergie zur Herstellung des Wasserstoffs und die Treibhausgasbilanz in der Herstellung inklusive aller Emissionen in den Vorketten.

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Nachhaltigkeitskriterien geben Orientierung

CertifHy hat dafür europaweit akzeptierte Kriterien entwickelt, die von seiner Stakeholder-Plattform im Jahr 2019 einhellig beschlossen wurden [1]. Europa führt damit die Diskussion um die Herkunft von Wasserstoff international an und sieht sich von Asien, Amerika und Australien aufmerksam verfolgt. Es gibt ein von vielen Seiten artikuliertes Interesse, international einheitliche Definitionen und Kriterien zu verwenden. CertifHy bietet dafür hervorragende Voraussetzungen aufgrund des breiten Konsenses in Europa und der langjährigen Einbindung internationaler Beobachter.

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weiterlesen im HZwei April-Heft

Autoren:
Matthias Altmann
Patrick Schmidt
beide Ludwig-Bölkow-Systemtechnik, München/Ottobrunn

Kategorien: Allgemein

1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    Es gibt keinen „bunten“ Wasserstoff.
    Es gibt nur die preiswerte fossile Ausgangsbasis (meist Erdgas /Erdöl /Kohle) – als grauen, „schmutzigen“ Wasserstoff mit hohem CO2-Ausstoß oder den nachhaltigen, „grünen“ Wasserstoff auf EE-Basis.
    Leider ist diese saubere Herstellung deutlich teurer und so wird nun also versucht, mit vielfältigen Tricks und Kniffen und verschiedenen Farbgebungen den dreckigen, fossilen Wasserstoff marktfähig zu machen.
    Selbst die Kernenergie als angeblich saubere Ausgangsbasis wird da wieder hervorgekramt.
    Sicher kann man durchaus argumentieren, dass derzeit der alleinige Einsatz von grünem H2 gar nicht möglich ist (Verfügbarkeit /Kosten). Aber dann sollte man dies auch so benennen und nicht schönreden. Zusätzlich sollten sich alle Befürworter von H2 vehemennt für den Ausbau der EE-Nutzung einsetzen. Dann klappt es bals auch mit dem grünen Wasserstoff.
    Genau dieses Engagement vermisse ich allerdings bei den meisten „Initiativen“.

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