Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

3. Dezember 2019

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Grüner Wasserstoff für emissionsarme Raffinerien

Technische Optionen für den Ersatz fossiler Energie.
Technische Optionen für den Ersatz fossiler Energie, © MWV, iwo

Die Mitgliedsunternehmen des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) begrüßen das Pariser Klimaschutzabkommen und die damit verbundenen Ziele zur Senkung der Treibhausgasemissionen in allen Sektoren. Die Mineralölbranche kann mit erneuerbaren Kraft- und Brennstoffen einen signifikanten Beitrag zum Erreichen der Ziele leisten.

Auf europäischer Ebene haben die europäischen Raffinerieunternehmen bereits im vergangenen Frühjahr ihr Konzept zum Erreichen der Klimaziele veröffentlicht: Im April 2018 legte der europäische Mineralölverband FuelsEurope dem Rat der EU-Wirtschafts- und Energieminister seine VISION 2050 [1] vor. Kern ist der Übergang zur Produktion treibhausgasarmer beziehungsweise treibhausgasneutraler flüssiger Energieträger und eine kontinuierliche Reduzierung der Emissionen von Raffinerien. Wasserstoff spielt dabei eine wichtige Rolle.

Zahlreiche Studien und Analysen bestätigen, dass flüssige Energieträger und Rohstoffe auch langfristig in substanziellen Mengen benötigt werden. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Verkehrssektor. Heute werden – einschließlich der Bahn – 98 Prozent des Endenergiebedarfs im Verkehr durch flüssige Energieträger gedeckt. Allein diese Zahl macht deutlich, dass mit einer Elektrifizierungsstrategie allein weder das ambitionierte Sektorenziel von 40 Prozent Treibhausgasminderung im Verkehrssektor bis 2030 noch die Klimaziele für das Jahr 2050 insgesamt zu erreichen sein werden.

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Effizienzsteigerung und Elektrifizierung reichen nicht

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Auch die Analysen, die im Rahmen der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität erstellt wurden, haben ergeben, dass es nicht ausreicht, alleine auf Effizienzsteigerung, Elektrifizierung und Ausbau des öffentlichen, vor allem schienengebundenen, Verkehrs zu setzen. Selbst wenn es gelingt, bis 2030 rund zehn Millionen elektrisch betriebene Pkw sowie eine signifikante Zahl von elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen auf die Straße zu bringen und dazu noch ein erhebliches Wachstum des Güter- und Personenverkehrs auf der Schiene zu bewältigen, wird ein Anteil von etwa 20 Prozent erneuerbarer Kraftstoffe im Jahr 2030 benötigt, um das 40-Prozent-Ziel zu erreichen.

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weiterlesen im HZwei Oktober-Heft

Autor:
Prof. Christian Küchen
Mineralölwirtschaftsverband (MWV), Berlin

3 Kommentare

  1. Helmut Hoedt

    WIND_SOLAR_WASSERSTOFF_H2GAS_O2_WASSER zum trinken_WASSER fürdie Landwirtschaft ist die Zukunft für alle Länder am Meer nach unseren Verfahren !!

  2. Joe Schmidt

    @Franz H. Möbius:
    Sie sprechen mir aus der Seele! Denn bei all den angedachten positiven Szenarien für Wasserstoff, Power-to-heat oder PtX vermisse ich regelmäßig den Aufruf zum konsequenten Ausbau der EE-Nutzung als tragende Basis.
    Auch die Mitgliedsunternehmen des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) scheinen den deutlichen EE-Ausbau als notwendige Voraussetzung zu ignorieren.
    Eine klare und energische Positionierung für die EE vermisse ich gerade bei jenen, die gern den Einsatz von Wasserstoff zukünftig favorisieren.

  3. Franz H. Möbius

    Vision 2050! In der Zwischenzeit haben wir Gelegenheit unsere Hausaufgaben zu machen: endlich den Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung onshore und offshore (Wind u.PV) voranzubringen zur Substitution von Fossil u.-Nuklearkraftwerken, den Ausbau der unterschiedlichsten Speichersysteme gegen die „Dunkelflaute“ und dann gibt es vielleicht den ersehnten „überschüssigen“ Ökostrom für eine Prozesskette mit mehr als 80% Verlusten, damit im Verkehr alles so bleiben kann wie bisher: Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, Tankstellen, Ökokerosin für den Flug u.- Schiffsverkehr. Der BP-COE hat allerdings eine „Wirtschaftlichkeitslücke“ ausgemacht! Aber das wissen wir ja: die Rettung des Weltklimas wird teuer!
    Und wie schaffen wir es, die weltgrößten Kohleverbraucher zu dekarbonisieren? So mal ganz nebenbei gefragt!

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