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Beitrag von Sven Jösting

1. Oktober 2019

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FuelCell Energy – Achterbahnfahrt an der Börse

Stack
Riesen-Stack von FuelCell Energy, © FuelCell Energy

Wenn Sie diese Meldungen lesen, wissen Sie vielleicht schon, wie es mit FuelCell Energy weitergeht – ob es weitergeht: Chapter 11 (US-amerikanische Insolvenz) oder Sanierung. Was ist passiert? Enorme Mengen an Aktien wurden täglich von FuelCell Energy umgesetzt – an manchen Tagen bis zu 150 Millionen (Computerarbitrageprogramme?). Gefühlt waren dies mehr, als es überhaupt gibt (Grund: Wandlung von Vorzugsaktien).

Das zwischenzeitliche Kursplus glich einer Explosion, da es kurzfristig sogar Kurse von 1,00 US-$ gab, während der Kurs Tage vorher noch bei 0,13 US-$ lag (alles natürlich auch unter dem Aspekt des erfolgten 12:1-Reversal-Splits). Stand hier ein Plan dahinter? Hatte man das Unternehmen zu zerstören oder via Konkurs günstig zu übernehmen versucht?

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Inzwischen gibt es aber Entwicklungen, die hoffen lassen, dass das Unternehmen „das Tal der Tränen“ wird verlassen können: Huron Consulting Services, eine laut Forbes erfolgreiche Unternehmensberatung, hat im Juni 2019 das Ruder übernommen und soll das Unternehmen sanieren. Chief Restructuring Officer wurde die Huron-Mitarbeiterin Laura Marcero (44). Ihre Dienste lässt sich das Unternehmen sehr gut bezahlen: Ihre Stundensätze liegen bei über 750 US-$. Zudem winken Erfolgsprämien.

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Als eine der ersten Maßnahmen hat sich das Unternehmen „einvernehmlich“ von Vorstandschef Arthur A. „Chip“ Bottone getrennt, der sich meiner Meinung nach ein üppiges Gehalt gönnte, aber dem Unternehmen in seinen acht Jahren als Vorstandschef und Präsident wohl eher nicht überzeugend positive Impulse verleihen konnte. Man muss nun erst einmal die Bankschulden (Hercules Bank) neu regeln bzw. diese tilgen, da wohl Kreditkonditionen nicht eingehalten werden konnten. Ich frage mich nur, warum diese Bank nicht entgegenkommend ist. Huron arbeitet daran, Schritt für Schritt eine Lösung zu erarbeiten. So soll ein ATM-Programm (at the market) umgesetzt werden, wonach neue Aktien interessewahrend (Fachbegriff: subject to market) an der Börse im Wert von 42 Mio. US-$ platziert werden. Mit den Erlösen lassen sich dann die Schulden begleichen. Indes müssen die Kurse auch stimmen. Andererseits zeigt dieser Schritt, dass man das Börsenlisting halten will, was auch im Interesse der Unternehmensberatung Huron sein dürfte, schließlich könnte man selbst mit einer Erfolgsprämie daran beteiligt sein, was der normalen Honorierung einen nicht unerheblichen Windfall bescheren würde, wenn FuelCell wieder neu aufgestellt ist. Wir werden sehen.

Exxon zahlt Lizenzgebühr

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Ein gutes Omen ist indessen, dass Exxon endlich ein Zeichen gab, indem für 10 Mio. US-$ „nicht exklusive“ Nutzungsrechte für die unternehmenseigene Carbon-Capture-Technologie erworben wurden. Hier hatte ich eher Großaufträge für den Umbau von chemischen Anlagen erwartet als einen Lizenzdeal, aber das kann noch kommen. Aus Großbritannien kam währenddessen der Auftrag für eine Machbarkeitsstudie für ein Carbon-Capture-Projekt, mit dem Ziel, die CO2-Emmissonen um 80 Tonnen pro Tag zu reduzieren. Drax, Selby (Yorkshire), wo früher ein Kernkraftwerk stand, ist heute eine Region mit den größten Anlagen für regenerative Energien im Vereinigten Königreich. Ein Auftrag sollte aus diesem Projekt nur eine Frage der Zeit sein. In Europa ist man auch in diversen BZ-Projekten aktiv, hier sehe man zudem großen Bedarf an kleineren, sehr effizienten BZ-Kraftwerken mit Carbon-Capture-Potential, so eine Pressemitteilung.

weiterlesen im Heft: s. HZwei Oktober 2019

Risikohinweis

Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, d. h., es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz der hier vorgestellten Aktien sein.

Autor: Sven Jösting, verfasst Mitte August 2019

2 Kommentare

  1. Gerd Junker

    @Franz H. Möbius:
    Die CO2-freie Weltwirtschaft ist halt unsere einzige Chance langfristig auf einem lebenswerten Planeten die Menschheit erhalten zu können. Die größte „Wirtschaftslichkeitslücke“ ist doch, wenn einem das Geschäftsmodell wegbrechen würde, was in der bisherigen fossilen Wirtschafts ja der Fall wäre.
    Insofern halte ich CO2-freie Wirtschaft für – auch ökonomisch – sehr sinnvoll. Von der Freude an der Natur und der Artenvielfalt ganz zu schweigen…

  2. Franz H. Möbius

    der neue Wasserstoff-Hype unterscheidet sich von den vorangegangenen. Jetzt geht es um die Klimakatastrophe. Sie ist Bestandteil eines weltweiten Geschäftsmodells geworden. Hauptsache CO2-frei ! Die grottenschlechten Prozessketten und die daraus resultierenden Wirtschaftlichkeitslücken werden für lange Zeit durch Substitutionen kompensiert. Die Börse wird’s freuen.

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