Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

13. September 2018

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H2-Speicherung in Ammoniak-Kartuschen

Aver

Stéphane Aver, © Aaqius


Die Idee eines Speichersystems, basierend auf Wasserstoffkartuschen, ist nicht neu, aber bislang ist niemandem die Realisierung gelungen. Dies könnte sich nun ändern: Das schweizerische Technologieunternehmen Aaqius befindet sich auf einem guten Weg, sein STOR-H-Konzept in verschiedenen Ländern in die Praxis umzusetzen. Aaqius‘ handliche H2-Kartuschen sollen nicht nur Fahrzeuge in Frankreich, Marokko und in den Vereinigten Arabischen Emiraten antreiben, sondern bald auch in China. HZwei sprach mit dem Vorsitzenden des Unternehmens, Stéphane Aver, über die STOR-H-Technik, die geplanten Kartuschenautomaten und die ehrgeizigen Produktionspläne der Schweizer.
HZwei: Sehr geehrter Herr Aver, erläutern Sie doch bitte zunächst einmal kurz, was genau Ihre Grundidee ist.
Aver: STOR-H ist der weltweit erste Energiestandard für die vernetzte, digitale, nachhaltige Wirtschaft des 21. Jahrhunderts. Das 20. Jahrhundert endete vor achtzehn Jahren. Seitdem hat sich vieles in unserem Leben verändert, aber wir haben immer noch nicht die Art und Weise, wie wir Energie produzieren, verteilen und nutzen, revolutioniert. Sehen Sie sich an, wie Google, Amazon, Alibaba, Uber, Airbnb die Art und Weise verändert haben, wie wir Informationen konsumieren, Waren einkaufen, Mobilität nutzen und reisen. Und in der Hardware-Welt, sehen Sie sich dort an, wie Tesla die Denkweisen in der Automobilindustrie revolutioniert hat. Im grünen Energiesektor spiegelt der derzeitige 700-bar-Wasserstoffspeicherstandard, der Infrastrukturinvestitionen von mehreren Millionen Euro pro Tankstelle erfordert, den Ansatz des 20. Jahrhunderts für das Problem wider. STOR-H, durch seine stabile Speicherung von grünem Wasserstoff in sicheren, einfach zu bedienenden angeschlossenen Kartuschen, die in modernen Automaten angeboten werden und über eine Smartphone-App zugänglich sind, verändert dies alles radikal.
Wie haben Sie sich diesem Konzept angenähert?
Aver: Aaqius ist auf die Entwicklung, Industrialisierung und Markteinführung von innovativen und disruptiven kohlenstoffarmen Technologiestandards für den Energie- und Mobilitätssektor weltweit spezialisiert. Unser Fokus auf Technologiestandards und auf integrierte lokale Wirtschaftssysteme ist unsere Art, unser Investitionsrisiko zu minimieren und eine breite Marktdurchdringung sicherzustellen.
Mit unseren STOR-H-Kartuschen, Verkaufsautomaten, der IT-Plattform sowie der Smartphone-App verwandeln wir den traditionellen Energieverbrauch in einen vernetzten digitalen Service, der insbesondere für die urbane Mobilität geeignet ist. Geschützt durch über 150 Patente, ermöglicht die STOR-H-Technologie die sichere Lagerung von Wasserstoff bei sehr niedrigen Drücken in sicheren, einfach zu verwendenden Kartuschen, die in Vertriebsautomaten vertrieben werden können, wodurch die Notwendigkeit einer teuren und aufwändigen Infrastruktur entfällt.
Seit wann arbeitet Aaqius an dieser Idee?
Aver: Seit 2006 hat Aaqius erfolgreich drei CO2-arme Technologielösungen im Bereich der Abgasüberwachung (lokale Schadstoffe, Partikel, NOX-Nachbehandlung) hervorgebracht. Jede Lösung ist in der Automobilindustrie bereits zu einem globalen Standard geworden. Im Jahr 2009 haben wir unsere interne Entwicklung eines disruptiven Wasserstoffspeichers gestartet, um den Einsatz von CO2-freier Mobilität zu beschleunigen. Und wieder liegt unser Fokus darauf, weltweit einen Technologiestandard zu schaffen.
Im November 2017 unterzeichnete Michael Levy, Ihr Vizepräsident für Forschung und Innovation, während der Dubai Airshow mit Dubai South ein Memorandum of Understanding zur Anfertigung einer Machbarkeitsstudie. Was genau soll hierbei untersucht werden?
Aver: Dubai will ein logistisches Zentrum für das 21. Jahrhundert schaffen: nachhaltig, ökologisch, CO2-frei, wo die neuesten Innovationen unseres Jahrhunderts angeboten werden. Aus diesem Grund haben sie STOR-H für den Einsatz in Dubai South ausgewählt. Dubai South ist eine aufstrebende, 145 Quadratkilometer große Smart City, die das Flaggschiffprojekt des Emirats darstellt. Es wurde initiiert, um die Versorgung einer Millionenbevölkerung sicherzustellen, und wurde entworfen, um jede denkbare Art von Geschäft und Industrie zu unterstützen. Hier befindet sich der größte derzeit im Bau befindliche Flughafen der Welt – der Al Maktoum International Airport – und es werden bedeutende Veranstaltungen wie die World Expo 2020 und die Dubai Airshow organisiert. Darüber hinaus soll Dubai South eine nachhaltige Stadt mit einem minimalen CO2-Fußabdruck sein.
Die Erfahrung hat uns gelehrt, die technische und wirtschaftliche Machbarkeit sorgfältig zu prüfen, bevor wir unsere Innovationen in einem bestimmten Markt einführen. Die Studie soll zeigen, wie die STOR-H-Lösung an die spezifischen Nutzungs- und Umweltanforderungen angepasst werden muss, die für Dubai South einzigartig sind.

wenn Sie das gesamte Interview mit dem Vorsitzenden von Aaqius, Stéphane Aver, lesen möchten, klicken Sie hier:
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