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Beitrag von Sven Geitmann

16. August 2018

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H21 – Leeds probt den Wechsel auf H2

H21

H21 Leeds City Gate, © H21


Von den 1960er bis zu den 1970er Jahren wurde das Gasnetz in Großbritannien mit einem immensen Aufwand von Stadtgas auf Erdgas umgestellt. Das lokal erzeugte Stadtgas verfügte bis dahin über 50 Vol.-% Wasserstoff. Dieser Anteil wurde im Rahmen des Technologiewechsels komplett von Erdgas übernommen. Rund 40 Mio. Endgeräten mussten entsprechend angepasst werden, damit das in der Nordsee förderfähige Erdgas genutzt werden konnte. Jetzt wird über einen Wechsel zurück nachgedacht – zunächst in Leeds und dann in ganz England: Die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff würde einem ähnlichen Muster folgen.
Leeds ist die drittgrößte Stadt Großbritanniens. Mithilfe einer Machbarkeitsstudie wurde hier untersucht, ob die gesamte Energieversorgung der britischen Insel auf Wasserstoff umgestellt werden könnte. Die Grundidee dazu basiert unter anderem darauf, dass im Vereinigten Königreich seit 2002 das Iron-Mains-Replacement-Programm (IMRP) läuft, in dessen Rahmen der größte Teil der landesweit verlegten Gasrohre auf Polyethylen umgerüstet wird. Die Polyethylenrohre gelten als gut geeignet für den Transport von reinem Wasserstoff.
„Wenn die Gaswirtschaft im 19. Jahrhundert von Stadtgas dominiert wurde und das 20. Jahrhundert von Erdgas –, könnte das 21. Jahrhundert vom Wasserstoff dominiert werden?“

Dan Sadler, Programmdirektor H21

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Die Prämisse der Initiatoren dieser Studie rund um Dan Sadler war, dass das Energieversorgungssystem komplett dekarbonisiert werden muss, um das vorgegebene Ziel – Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2050 um 80 % gegenüber 1990 – einhalten zu können. Demnach müssen neben dem Stromsektor auch der Wärme- sowie der Transportsektor kohlenstofffrei werden. Bislang verwenden alle drei Bereiche fossile Energieträger (Erdgas und -öl), bei deren Verbrennung stets Kohlenstoffdioxid, Wasser und Wärme erzeugt werden. Würde stattdessen Wasserstoff verwendet, entstünden ausschließlich Wasser und Wärme – kein CO2. Das Gasnetz wäre grundsätzlich dafür geeignet, Wasserstoff statt Erdgas zu verwenden. Beides sind Gase, so dass der Rohrdurchmesser nicht verändert werden müsste.

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Kategorien: Allgemein
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1 Kommentar

  1. Dipl.-Ing. Theo Pötter

    Das Offshore Erdgasnetz in der Nordsee könnte eine Option für die Speicherung von
    großen Mengen von gasförmigen Wasserstoff sein.
    Dann müsste auch nicht der gesamte Windstrom auf Biegen und Brechen von Norden nach Süden transportiert werden.

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