Der Markteintritt einer neuen Technologie kann nur dann erfolgreich vonstattengehen, wenn gut ausgebildetes Fachpersonal vorhanden ist, das die Technik installieren, warten und reparieren kann. Vor diesem Hintergrund startete 2014 das Fuel Cell und Hydrogen Joint Undertaking (FCH-JU) das Projekt KnowHy mit dem Ziel, über marktnahe Brennstoffzellentechniken zu informieren. KnowHy wurde zunächst über mehrere Jahre hinweg entwickelt und läuft noch bis 2020 – unterstützt durch die Europäische Kommission im 7. Förderrahmenprogramm.
Angesichts des aktuell vorherrschenden Fachkräftemangels soll das Vorhaben dazu beitragen, frühzeitig Techniker auszubilden, damit zum Zeitpunkt der Markteinführung neuer Brennstoffzellentechnologien ausreichend Personal vorhanden ist, das bewandert ist im Umgang mit den jeweiligen Systemen und Komponenten. Dafür werden EU-weit noch bis 2020 interessierte Techniker und andere im H2– und BZ-Bereich Arbeitende entsprechend geschult.
Online- und Praxisangebot
Von 2014 bis 2016 entwickelten die beteiligten Projektpartner zunächst praxisnahe Trainings-Module für insgesamt sechs verschiedene Weiterbildungs-Kurse: ein Kernmodul im Umfang von etwa 40 Stunden sowie fünf thematische Spezialisierungen von rund 60 Stunden zu den Schwerpunkten brennstoffzellenbasierte Generatoren, Kraft-Wärme-Kopplung, Wasserstoffproduktion und -handhabung, Mikro-Brennstoffzellen sowie H2-Brennstoffzellen für den Transport. Die Kurse werden derzeit in sieben Sprachen angeboten (Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Niederländisch) und bereits in zahlreichen europäischen Ländern durchgeführt.
Die Kurse starten mit einer Online-Phase, in der sich die Teilnehmer im E-Learning-Modus (s. auch „Blended Learning“-Kasten bei forumKWK – Weiterbildung des Fachhandwerks) die Inhalte zunächst selbst erarbeiten. In jeweils vier bis sechs Kapiteln erwerben …
Europaweites Angebot
Das Konzept von KnowHy zielt darauf ab, dass Techniker auch berufsbegleitend relativ einfach an den Kursen partizipieren können. Dank vergleichsweise vieler Online-Inhalte können die Teilnehmer frei entscheiden, wann und wo sie lernen wollen. Außerdem wurde auf günstige Kursgebühren Wert gelegt – in Deutschland werden die Kurse aktuell sogar kostenlos angeboten.
Ein weiteres Ziel von KnowHy ist …
Michael Geis vom Lehrstuhl für Energiesysteme berichtete gegenüber HZwei: „Nach einer kurzen Wiederholung der Inhalte aus dem Online-Kurs ging es an die Praxis. Hierzu hatten wir ein Brennstoffzellenheizgerät der Firma Elcore. An diesem Schulungsgerät konnte man den Teilnehmern sehr gut die einzelnen Komponenten des Systems erläutern. Da es sich um ein Gerät handelte, wie es auch von Elcore vertrieben wird, konnte man dieselben Wartungsarbeiten durchführen, die während des Betriebs der Heizung nötig sind. Abschluss des Praxistags und auch des Moduls war eine einstündige schriftliche Klausur.“
Kursangebot in München
Der Kick-off-Workshop für KnowHy fand am 25. Mai 2016 während der Fuel Cell & Hydrogen Technical Conference in Birmingham, England, statt. Im September 2016 folgten dann Kurse in den Niederlanden, Italien, Spanien und Großbritannien mit über 140 registrierten Studenten. Seit November laufen auch Einheiten an der TU München sowie in Belgien, Portugal und Frankreich.
Die nächste Gelegenheit zur Teilnahme gibt es am 18. April 2017 an der TU München bei einem Basismodul und dann am 18. Mai mit dem Praxistag. Der entsprechende Spezialisierungskurs Wasserstoffproduktion und -handhabung besteht dann ebenfalls aus Online-Kurs und Praxistag. Die Anmeldung erfolgt über www.knowhy.eu/registration/ – Ansprechpartner ist Michael Geis (michael.geis@tum.de).
Hzwei Blogbeitrag
KnowHy – EU-weites H2-Weiterbildungsangebot
Kategorien: Allgemein
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