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Beitrag von Sven Jösting

22. Januar 2016

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FuelCell Energy: Börsenkosmetik im Verhältnis zwölf zu eins

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BZ-Kraftwerke, © FuelCell Energy


Um den Aktienkurs aus dem „Penny-Stock-Dasein“ zu befreien, hat das Unternehmen aus Danbury, Connecticut, den Radikalschritt umgesetzt: Es hat eine Aktienzusammenlegung (Nennwerterhöhung = Reversal-Stock-Split) im Verhältnis 12 : 1 mit Wirkung ab dem 4. Dezember 2015 durchgeführt. Mit über 300 Mio. Aktien (fully-diluted wohl eher 475 Mio., nach dem Reverse-Split dann wohl ca. 40 Mio.) war eh damit zu rechnen, da ohnehin die Gefahr bestand, aus dem Nasdaq-Listing herauszufallen, weil die Aktie ja länger unter der wichtigen Marke von US $ 1,00 notierte. Obwohl erfahrungsgemäß aus einem solchen Reversal-Split meist eine vorübergehende Kursschwäche resultiert, so ist es doch der richtige Weg, die Aktie für institutionelle Anleger interessanter zu machen. Indes handelt es sich um eine rein „kosmetische“ Aktion, die keinerlei Auswirkungen auf das Unternehmen selbst hat. Viel wichtiger sind Aufträge für Großprojekte, die FuelCell Energy laufend vermelden kann. Gegenwärtig produziert FuelCell Energy jährlich circa 70 MW an Neuleistung. Ab 90 MW würde man profitabel arbeiten – für mich nur eine Frage der Zeit, da das Unternehmen bereits unter Beweis gestellt hat, wie erfolgreich man BZ-Technologie in konkrete Großprojekte umwandelt.
Im Rahmen der Veröffentlichung der Zahlen für das vierte Quartal per 31. Oktober 2015: Der Backlog hat US-$ 381 Mio. erreicht. Perspektivisch sieht man eine Jahresleistung der Neuinstallation von 100 MW im Jahr. Das Unternehmen hat sich bei einer Vielzahl von Projekten (weltweit) beworben. Insgesamt entspricht das Projektvolumen bis zu US-$ 2 Mrd. Parallel gab man bekannt, eine weitere Finanzierungsunterstützung in Höhe von US-$ 30 Mio. von PNC Energy Capital erhalten zu haben. Der Bargeldbestand beträgt somit US-$ 85.7 Mio. plus US-$ 36 Mio. Kreditrahmen des Aktionärs NRG Energy.
Wichtig am Rande: FuelCell Energy konzipiert komplette Großanlagen, finanziert diese selbst, veräußert diese zu einem späteren Zeitpunkt oder vereinbart Contracting-Modelle, d. h. schließt langfristige Lieferverträge für Strom und Wärme ab. Hierbei sind auch steuerliche Überlegungen berücksichtigt, da der Stromverkauf eine höhere Gewinnmarge ermöglicht, als einmalig eine Anlage zu verkaufen. Zudem sieht das Unternehmen bedingt durch die Weltklimakonferenz in Paris ein erhöhtes Interesse an dem Know-how und den Technologien. Alles in allem gute Grundlagen, den aktuell schwachen Börsenkurs als temporär anzusehen, wobei die jüngsten Zahlen zugegebenermaßen enttäuschten.
Im Januar 2016 soll eine wichtige Entscheidung des Großprojektes Beacon Falls (63 MW) fallen. FuelCell Energy rechnet sich gute Chancen aus, bei der Ausschreibung dabei zu sein. Die Auftragsvergabe wird im ersten Halbjahr 2016 erwartet.
Risikohinweis
Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und MidCaps, d. h. es handelt sich nicht um Standardwerte und auch deren Volatilität ist wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar.
Autor: Sven Jösting

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