Unabhängig von den vielen guten Nachrichten und Entwicklungen rund um Wasserstoff muss es natürlich auch eine kritische Betrachtung der Aspekte geben, die beispielsweise dem schnellen Aufbau von Produktionskapazitäten im Wege stehen oder diesen verzögern können. Neben nachteiligen Einflüssen durch teils falsch verstandene oder kontraproduktiver Regulatorik (EU/Deutschland) zählen zu diesen Aspekten auch der Fachkräftemangel, die Lieferkettenprobleme sowie die Finanzierung.
Die Aktie von Weichai Power konnte sich dem negativen Trend der Aktien aus dem Bereich Brennstoffzelle nicht entziehen. Sie litt unter dem Lockdown in China, aber nun sind wieder stark nach oben gerichtete Kurse auszumachen.
FuelCell Energy hätte eigentlich einen Quartalsumsatz von über 30 Mio. US-$ im zweiten Quartal per 30. April (Fiskaljahr) generieren sollen, aber es waren dann nur circa 16 Mio. US-$ bei einem Verlustausweis in Höhe von circa 31 Mio. US-$ beziehungsweise minus 0,08 US-$ pro Aktie. Der Vorstand sieht sich dennoch auf einem guten Wege, bis 2025 einen Umsatz von 300 Mio. US-$ und 1 Mrd. US-$ bis 2030 zu erreichen. Der Auftragsbestand lag fast unverändert bei circa 1,3 Mrd. US-$. Auf der Bank liegen beachtliche 490 Mio. US-$, was mehreren Aktienplatzierungen (64 Mio. neue Aktien) geschuldet ist – im Verhältnis zum Börsenwert von 1,4 Mrd. US-$ damit eine gesunde Basis, auch wenn sich die Frage stellt, wie diese Aktienplatzierungen begründet wurden.
Nun ist es doch noch zu dem finalen Schritt bei der verlustreichen Siemens Gamesa gekommen: Siemens Energy wird die 67,1-%-Tochtergesellschaft, wie zu erwarten war, voll integrieren. Die Mutter kauft für 18,05 Euro pro Aktie die restlichen Aktien via Übernahmeangebot auf. Als Zwischenfinanzierung wurde ein Kredit in Höhe von 4 Mrd. Euro aufgenommen, wobei dieser sicherlich durch die Ausgabe eigener Aktien – man spricht von bis zu 2,5 Mrd. Euro – refinanziert wird. Nun kann – wie es so schön in einigen Kommentaren heißt – durchgegriffen werden, da wohl nicht alle Zahlen bei der Tochter so transparent waren und nun manche Kalkulation überdacht wird.
Gewaltige Nachrichten erreichen uns zu Plug Power: Da vergibt H2 Energy Europe einen Auftrag über eine Elektrolysekapazität in Höhe von 1 GW an Plug. In Dänemark soll ein Komplex gebaut und der regenerative Strom via Windkraft generiert werden. Ziel ist die Produktion von 100.000 Tonnen grünen Wasserstoffs pro Jahr, der vor allem in wasserstoffbetriebenen Lkw zum Einsatz kommen soll, von denen damit 15.000 am Tag versorgt werden können.