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Beitrag von Monika Rößiger

17. Juli 2024

Titelbild: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (von links) übergab die Hamburger Förderungen an Alexandra Bernstorff, Managing Director bei Luxcara, und Michael Dammann, Geschäftsführer Gasnetz Hamburg. Foto: Gasnetz Hamburg

Bildquelle: Gasnetz Hamburg

Startschuss für Wasserstoffhochlauf in Deutschland

4,6 Milliarden Euro von Bund und Ländern für H2-Projekte

23 große Wasserstoff-Infrastruktur-Projekte in Deutschland werden von nun an mit 4,6 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern unterstützt. Weitere 3,3 Milliarden Euro sollen durch private Investitionen der beteiligten Unternehmen hinzukommen. Das Geld geht unter anderem in den Aufbau von 1,4 Gigawatt Elektrolyseleistung, rund 2000 Kilometer Wasserstoff-Pipelines, 370 Gigawattstunden Speicherkapazität und in die Nutzung von flüssigen organischen Wasserstoff-Trägern (LOHC). Entsprechende Terminals sollen auf diese Weise den Transport von etwa 1800 Tonnen Wasserstoff pro Jahr ermöglichen.

„Ab jetzt wird gebaggert und gebuddelt“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, als er am 15. Juli gemeinsam mit den Wirtschaftsministern von zehn Bundesländern die Förderzusagen überreichte. Die staatliche Unterstützung, die zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent von den Ländern kommt, ist für Projekte der sogenannten Hy2Infra-Welle des IPCEI-Wasserstoff bestimmt. Die beihilferechtliche Genehmigung für die öffentliche Förderung hatte die EU-Kommission am 15. Februar erteilt (https://hydrogeit.de/blog/2024/04/16/bruessel-genehmigt-ipcei-vorhaben/).

Für viele Projekte ist die Förderzusage das Signal zur finalen Investitionsentscheidung.

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Sie decken die gesamte Wertschöfungskette ab und bilden auch länderübergreifende Cluster, um möglichst effizient in der Umsetzung sein zu können. Etwa, indem sie Erzeugungs- und Verbrauchszentren miteinander verbinden. Zu letzteren gehören bekanntlich die Chemie- und Stahlindustrie.

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Zu den geförderten Projekten gehören zum Beispiel 300 MW-Elektrolyse-Leistung von RWE Generation in Lingen, von denen die erste 100-MW-Anlage im Jahr 2025 in Betrieb gehen soll. Außerdem Elektrolyse-Anlagen von Enertrag mit einer Leistung von 185 MW in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, Wasserstoff-Pipelines der Fernleitungsnetzbetreiber Gascade, Nowega, OGE und Thyssengas sowie ein Kavernenspeicher in Epe, den RWE Gas Storage West ab 2027 in Betrieb nehmen will.

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100 Mw Projekt Bp
Abb: Das 100-MW-Projekt von bp zur Erzeugung von grünem Wasserstoff könnte Industriekunden der Region Lingen beliefern.
Es wird gemeinsam vom BMWK und der niedersächsischen Landesregierung im Rahmen der europäischen IPCEI-Hy2Infra Welle gefördert.
Fotoquelle: bp

„Als eine der ersten Anlagen dieser Art wird sie große Mengen Wasserstoff in Kavernen speichern und so dazu beitragen, die schwankende Wasserstofferzeugung aus Wind und Sonne zu puffern,“ kommentierte Gunhild Grieve, Geschäftsführerin von RWE Gas Storage anlässlich der Förderzusage.

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Auch der Hamburg Green Hydrogen Hub (HGHH) gehört zu den geförderten Projekten. Der Bund und das Land Hamburg fördern ihn mit 154,1 Millionen Euro. „Auf diesen wichtigen Tag für den deutschen Wasserstoffhochlauf haben wir sehnsüchtig gewartet“, sagte Christian Heine, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke. Jetzt gebe es endlich Planungssicherheit, um gemeinsam mit dem Projektpartner Luxcara in Moorburg einen Standort für grünen Wasserstoff zu errichten. Er soll dazu beitragen, den Hafen samt seiner Schwerindustrie zu defossilisieren.

Auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg findet seit Ende vergangenen Jahres der Rück- und Umbau statt, um dort einen 100 MW-Elektrolyseur zu errichten. Der sogenannte Energiehub Moorburg soll perspektivisch auf bis zu 800 MW-Elektrolyseleistung ausgebaut werden. Jetzt wollen die Hamburger Energiewerke zügig die Großkomponenten für den Elektrolyseur in Auftrag geben, um mit dem Bau im kommenden Jahr beginnen zu können. Der kommerzielle Betrieb ist ab 2027 geplant. Auch der städtische Netzbetreiber Gasnetz Hamburg hat einen Förderbescheid erhalten: Damit kann der Bau der ersten 40 Kilometer des Verteilnetzes für reinen Wasserstoff „HH-WIN“, das später an den European Hydrogen Backbone angebunden wird, noch in diesem Sommer starten.

 

Monika Rößiger

Kategorien: Allgemein | Deutschland | News | Politik

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