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Beitrag von Sven Jösting

8. Januar 2020

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Tesla – Kurs-Bubble durch Short Squeeze?

Cybertruck – mit der Nutzbarkeit eines Last- und der Leistung eines Sportwagens
Cybertruck – mit der Nutzbarkeit eines Last- und der Leistung eines Sportwagens, © Tesla

Einen fulminanten Kursanstieg von 230 US-$ auf über 360 US-$ erlebte die Aktie von Tesla in der Berichtszeit, nachdem das Ergebnis für das dritte Quartal nicht mit Verlust (Consensus war ein Minus von 1,31 US-$/Aktie), sondern im Gegenteil mit 143 Mio. US-$ im Plus (US-$ 0,78 pro Aktie GAAP) abschloss. Zudem konnte der Bargeldbestand bei 5,3 Mrd. US-$ gehalten werden.

Tesla führt an, die Kosten pro Einheit stark gesenkt zu haben und effizienter zu produzieren. Viele Analysten fragen sich indes, ob dieses Ergebnis nicht mancher Bilanzierungsänderung geschuldet ist. Denn die Investitionen (Capex) werden wohl im Gesamtjahr eher bei 1,5 Mrd. US-$ liegen, während das Unternehmen selbst mal von 2,5 Mrd. US-$ ausgegangen war.

Investitionen in China (Gigafactory in Shanghai) wie auch diverse neue geplante Produkteinführungen (Model Y, Semi, Roadster) fordern auch wesentlich erhöhte Aufwendungen. Schaut man auf Stock Based Compensation, Ausgaben, die im dritten Quartal bei über 822 Mio. US-$ lagen, so könnte auch hieraus eine Ableitung erfolgen, wie auch die Reduzierung der Sicherheitsleistungen (Warranty) für Garantien Fragen aufwirft. Gut 50 Mio. US-$ könnten sich daraus für das Ergebnis für das dritte Quartal ableiten lassen.

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Interessant ist der Blick auf die Absatzzahlen: In den USA brachen diese im dritten Quartal um erhebliche 39 Prozent ein. China soll den Ausgleich bringen. Parallel werden immer mehr E-Autos via Leasing verkauft und nicht mehr direkt. Auch das hat Auswirkungen auf die Bewertung dieser Fahrzeuge und die Liquidität.

Kurzum: Die vermeintlich besser als erwartet ausgefallenen Zahlen wurden meines Erachtens vor allem dazu genutzt, einen Short Squeeze auszulösen, d. h., institutionelle Investoren und Hedge-Fonds sollten die Quartalszahlen zum Anlass nahmen, massiv zu kaufen, um damit die Leerverkäufer (diese setzen ja auf fallende Kurse) unter Druck zu bringen. Immerhin sind circa 22 Prozent der ausstehenden Aktien bzw. über 34 Mio. Stück leer verkauft worden, so dass der erfolgte Squeeze eine logische Folge dessen sein kann.

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weiterlesen im HZwei Januar-Heft

Risikohinweis

Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, d. h., es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz der hier vorgestellten Aktien sein.

Autor: Sven Jösting, Stand: Anfang Dezember 2019

Kategorien: Allgemein

1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    Aktuell steht die Tesla-Aktie über 440€ /490US$.
    Das war nicht zu erwarten und ist keineswegs (nur) mit „Bilanzierungsänderung“ erklärbar. Aber dass die Gigafactory3 in Shanghai plangemäß nach nur sehr kurzer Bauzeit die ersten Tesla Model3 auslieferte wird ebenso wie der Absatzrekord im letzten Quartal zur positiven Stimmung beigetragen haben.
    Ein höherer Leasinganteil deutet auf mehr Firmenkunden hin, was eher positiv zu werten ist. Immerhin werden ca. 60% der Neuwagen dt. Hersteller in Deutschland von Firmen zugelassen und meist geleast.
    Derzeit ist die Produktion der Model3 (noch) limitiert. Rückgänge im US.Markt (wegfallende Förderungen) wurden von anderen Märkten kompensiert. Die drastische Kürzung der Förderungen in China hat den Absatz von BEV generell einbrechen lassen – Tesla war durch die Strafzölle doppelt betroffen. Das neue Werk in China lindert zumindest diese Belastung, wenn die Produktion vor Ort hohgefahren wird.
    2020 müssen die Hersteller in Europa verschärfte Flottengrenzwerte einhalten, um Strafzahlungen zu vermeiden. Das wird einerseits den Konkurrenzdruck erhöhen, aber andererseits das BEV in der Breite einführen und so den Markt /die Nachfrage deutlich vergrößern.
    Wichtig für Tesla, dass das ModelY bald erhältlich wird. Dann kann die Wachstumsstory weiter gehen.

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