Wer hätte das gedacht: Von Null auf hundert beziehungsweise von
ca. 500 US-$ auf fast 1.000 US-$ in wenigen Tagen. Doch Vorsicht! Dieser
Kursaufschwung hat alle Anzeichen eines so genannten Short-Squeeze. Hedge-Fonds
setzen darauf, Leerverkäufer unter Druck zu bringen mit dem Ziel, dass sich diese
eindecken müssen, wenn der Kurs stark steigt, um somit Verluste durch den Kauf
der Aktie zu realisieren. Fundamental gibt es nichts, was die aktuelle
Börsenbewertung von über 170 Mrd. US-$ rechtfertigt.
Einen fulminanten Kursanstieg von 230 US-$ auf über 360 US-$ erlebte die Aktie von Tesla in der Berichtszeit, nachdem das Ergebnis für das dritte Quartal nicht mit Verlust (Consensus war ein Minus von 1,31 US-$/Aktie), sondern im Gegenteil mit 143 Mio. US-$ im Plus (US-$ 0,78 pro Aktie GAAP) abschloss. Zudem konnte der Bargeldbestand bei 5,3 Mrd. US-$ gehalten werden.
Erst sollen alle Tesla-Shops geschlossen werden, weil man den Verkauf der Fahrzeuge besser über das Internet abwickeln könne, dann sollen doch manche Showrooms bestehen bleiben, weil man erstens an wichtigen Stellen (Großstädten) weiterhin Präsenz zeigen möchte und zweitens Tesla aus langfristigen Mietverträgen nicht mal eben so ohne Strafgebühr aussteigen kann.
Der
Aderlass von Top-Managern geht bei Tesla (TSLA) immer weiter: Der
Chefjustiziar verließ kürzlich nach nur zwei Monaten das
Unternehmen und der Finanzvorstand kündigte nach zwei Jahren, obwohl
er es war, der vor Jahren schon einmal die Finanzen des Konzerns als
CFO überwachte. Das hat nichts Gutes zu bedeuten. Auf der anderen
Seite konnte Elon Musk erst einmal einen Achtungserfolg erzielen:
Milliardärsfreund Elisson von Oracle wurde in den Tesla-Aufsichtsrat
berufen. Er selbst hat wohl über 1 Mrd. US-$ in Tesla-Aktien
investiert und ist damit der zweitgrößte private Aktionär nach
Musk.
Mit großem Tamtam erklärte Tesla-Chef Elon Musk, was er als Masterplan Deux (2) ausgeheckt hat. Demnach soll der Konzern nicht nur Akkus für sein Powerpack und seine Powerwall produzieren, sondern auch die ergänzenden Solarmodule liefern (Übernahme von Schwesterfirma SolarCity läuft). Außerdem sollen auch diverse andere Elektrofahrzeuge konzipiert werden – vom Lkw über kleinere Transportfahrzeuge bis hin zu Bussen. (mehr …)