EFOY – Neue Brennstoffzellen-Generation

15. Jul. 2006 – Es kommt wieder Bewegung in den Markt für brennstoffzellenbetriebene portable Elektrogeräte. Die SFC Smart Fuel Cell AG hat Mitte Mai eine neue Produktfamilie vorgestellt, die mit ihren drei unterschiedlichen Leistungsstärken sowohl bei Endverbrauchern als auch in der Industrie eine individuell angepasste, effiziente Energieversorgung sicherstellen soll.
Die neue EFOY-Produktfamilie (Energy FOr You) ist die Weiterentwicklung der SFC A50 Brennstoffzelle, die schon zuvor bei der mobilen, netzfernen Energieversorgung in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kam. Ebenso wie das Vorgängermodell basieren die drei vorgestellten Produkte auf einem kompakten Direktmethanol-Brennstoffzellen-Aggregat.

Die Modelle EFOY 1600, 1200 und 600 liefern Energie für 1,6 kWh, 1,2 kWh beziehungsweise 0,6 kWh pro Tag. Im direkten Vergleich der EFOY 1600 mit der SFC A50 bedeutet dies einen Leistungsanstieg von 33 %. Außerdem wurden das Gewicht, der Treibstoffverbrauch und auch die Geräuschemissionen reduziert. Die EFOY-Brennstoffzellen sind zudem mit einer Fernbedienung sowie einer verbesserten Software ausgestattet.

?In der neuen EFOY-Produktfamilie haben wir unsere Erfahrungen und die Anregungen unserer Kunden aus drei Jahren Einsatz unserer Brennstoffzellen in den unterschiedlichsten Anwendungen umgesetzt?, erklärte Jens Müller, SFC-Vorstand Technologie, anlässlich der Präsentation. Pieter Bots, SFC-Vorstand Vertrieb & Marketing, fügte hinzu: ?Die große Leistungsbreite eröffnet Anwendern ein weites Feld neuer Applikationen, während wir für unsere etablierten Anwendungen zunehmend neue internationale Märkte erschließen.?

Brennstoffzellenbetriebenes Zulieferfahrrad für die Post

14. März 2007 – Vielerorts sind Postboten emsig strampelnd mit einem Fahrrad unterwegs. Damit diese Art der Fortbewegung zukünftig nicht mehr so anstrengend ist, hat die Hercules GmbH & Co KG aus Neuhof mit der Clean Mobile GmbH aus München ein elektrisches Zustellfahrzeug entwickelt, das zusätzlichen Schub aus einem Brennstoffzellensystem erhält. Vorgestellt wurde dieser fahrfähige Prototyp mit Anhänger erstmals Anfang März während der Post Liberal Messe in Ludwigshafen.
In dem Anhänger installierte Clean Mobil ein Brennstoffzellensystem inklusive eines Elektromotors sowie einer patentierten Steuerung in die Bodengruppe. Der Energiewandler, eine Direkt-Methanol-Brennstoffzelle (DMFC, 180 W), stammt von der SFC Smart Fuel Cell AG aus München. In ihr wird der flüssige Treibstoff Methanol genutzt, um elektrische Energie für den Betrieb des E-Motors zu erzeugen. Dieser liefert 1,5 kW Maximalleistung und 200 W im Dauerbetrieb. Als Emissionen entstehen Wasserdampf und geringe Menge CO2.

Mit einem Liter Methanol kann eine Reichweite von 200 km erreicht werden. Wenn ausreichend Reservekartuschen mittransportiert werden, besteht keine Reichweitenbegrenzung. Das entsprechende Postfahrrad wurde speziell für den Zustellbetrieb optimiert. Es soll später mal zusätzlich zum Fahrer eine Nutzlast von bis zu 120 kg transportieren können. Im Anhänger sollen insgesamt vier Postkörbe Platz finden (Nutzlast: 80 kg).

Die Projektpartner erhoffen sich von diesem Gespann eine Vereinfachung des Zustellbetriebs. Insbesondere in größeren Zustellkreisen kann auf Ersatzbatterien oder Zwischenstopps zum Aufladen von Batterien verzichtet werden.

Marktreife soll die Antriebseinheit im Herbst 2007 erlangen.

Truma entwickelt Brennstoffzellen für Camping-Fahrzeuge

29. März 2007 – Die Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG ist ein Hersteller von Klimageräten und Flüssiggasheizungen für den Camping-Bereich. Mittlerweile macht das Unternehmen aus Putzbrunn aber auch mit einem eigenen Brennstoffzellensystem von sich reden. Das selbst entwickelte Modul mit dem Namen VeGA wird mit Flüssiggas betrieben und ist für die Bordstromversorgung von Freizeitfahrzeugen konzipiert. Das System konnte nach Angaben der Bayern im Labor zufrieden stellende Resultate erzielen und soll während des Caravan Salons 2007 Ende August in Düsseldorf als Vorseriengerät präsentiert werden.
Das BZ-Gerät, das überschaubare 60 x 40 x 25 Zentimeter misst und weniger als 20 Kilogramm wiegt, soll nahezu geräuschlos eine Leistung von bis zu 250 Watt bringen. Als Energieträger wird Flüssiggas eingesetzt, ein Propan-Butan-Gemisch, das im Camping-Bereich sehr weit verbreitet ist. In der Regel befindet es sich ohnehin bei Wohnwagen und Reisemobilen in problemlos austauschbaren Druckbehältern mit an Bord, weil damit Heizung, Kühlschrank, Warmwasserboiler und Herd betrieben werden können.

Pro Betriebsstunde verbraucht das VeGA-System bei maximaler Leistungsabgabe etwa 90 Gramm Flüssiggas. Aus einer 11-kg-Druckgasflasche könnte die Brennstoffzelle somit rund 120 Stunden bei Volllast versorgt werden; bei geringerer Leistungsabgabe entsprechend länger. Die Stromkosten lägen dann nach Berechnung der Camping-Fachmänner bei 0,50 Euro pro Kilowattstunde (15 Euro pro Flaschenfüllung).

Truma betont, dass das VeGA-Modul ?die einzige Brennstoffzelle ist, die speziell für den Caravan- und Reisemobil-Markt entwickelt wurde.? Es verfügt über eine eigene Entschwefelungseinheit, die den fossilen Kraftstoff für das Reformersystem vorreinigt, damit anschließend der Brennstoffzelle sauberer Wasserstoff zugeführt werden kann. Der Stack produziert dann den abseits von jeglicher Zivilisation so begehrten Strom. Über einen Spannungswandler fließt dieser zunächst in die Bordbatterie, die automatisch nachgeladen wird, ohne dass sich der Benutzer darum kümmern muss.

Der einzige Mitbewerber auf dem bisher noch sehr überschaubaren Markt ist Smart Fuel Cell (SFC) aus Brunnthal. Deren Systeme, die auch für anderweitige Anwendungen wie zum Beispiel Verkehrstechnik und Messwerterfassung konzipiert wurden, verfügen über eine Leistung von 50 Watt und arbeiten mit Methanol, das flüssig in Kanistern gespeichert wird. Durch die Kombination mehrerer Module sind auch höhere Leistungen realisierbar.

Eine erste Produktstudie von VeGA präsentierte Truma bereits auf dem Caravan Salon 2006. Dabei handelte es sich um ein wirklichkeitsnahes Modell, von dem zunächst nur die Umhüllung in Betracht genommen werden konnte. In diesem Jahr soll auf der Düsseldorfer Messe (24. Aug. bis 2. Sept.) ein Vorseriengerät zu sehen sein. Für 2008 ist die Produktion erster Testsysteme in kleiner Auflage geplant. Im Frühjahr 2009 könnte dann die Serienreife erreicht werden. Der Systempreis wird voraussichtlich über 4.000 Euro liegen.

Hannover Messe: Die MobiliTec schwächelt

Hannover Messe: Die MobiliTec schwächelt

Toyota-Mirai-Hannover-2015

Testfahrt mit dem Toyota Mirai bei schönstem Sonnenschein


Hannover bleibt der wichtigste Branchentreffpunkt für die H2- und BZ-Community. Wie bereits in den vergangenen Jahren versammelten sich vom 13. bis 17. April 2015 wieder fast 150 Aussteller auf dem Gemeinschaftsstand Wasserstoff + Brennstoffzellen + Batterien in Halle 27. Abseits davon gab es jedoch nur sehr vereinzelt lohnenswerte Anlaufstellen für interessierte Besucher. Das Thema Elektromobilität war jedoch längst nicht mehr so präsent wie (mehr …)

Neue Führung bei SFC Energy

Neue Führung bei SFC Energy

Mit dem Einstieg eines neuen Großaktionärs bei der SFC Energy AG wird es zum Jahreswechsel 2010/2011 auch personell zu einigen Veränderungen bei dem süddeutschen Unternehmen gekommen. Wie der Brunnthaler Brennstoffzellenhersteller bekanntgab, erwirbt die niederländische Beteiligungsgesellschaft Holland Private Equity (HPE) 25,01% der Anteile und verfügt damit über das größte Aktienpaket. HPE übernimmt die Aktien zu einem Kaufpreis von 5,70 Euro, der laut SFC-Meldung von Mitte November 2010 „erheblich über dem jüngsten Kursniveau lag.“ Der Ausgabepreis lag 2007 bei über 35 Euro.
Dr. Jens Müller, seit 2004 SFC-Vorstand, verlängert seinen zum Jahreswechsel endenden Vertrag auf eigenen Wunsch hin nicht. Müller war fast zehn Jahre lang entscheidend am Aufbau des Unternehmens mit ehemals vier und heute 100 Mitarbeitern beteiligt. Er wird zum 1. Januar 2011 in den Aufsichtsrat wechseln, bleibt aber dem Unternehmen in beratender Funktion verbunden. Als Vize-Präsidentin und technische Geschäftsführerin zieht Verena Graf in die Führungsebene ein. Müller bezeichnete die seit über zehn Jahren im Brennstoffzellengeschäft aktive ehemalige SFC-Entwicklungsleiterin als „die perfekte Nachfolgerin“. Der SFC-Vorstandsvorsitzender Dr. Peter Podesser erklärte: „Die Veränderungen, die wir jetzt vorgenommen haben, können einen natürlichen Wendepunkt für SFC darstellen.“ Weiterhin sagte der Firmen-Chef, er hoffe, auf diese Weise „echte Fortschritte in Richtung des finanziellen Break-even zu machen.“

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