Mechatronischer H2-Druckregler
Bislang ist das italienische Unternehmen Landi Renzo vornehmlich für seine Umrüstsätze für Gasmotoren bekannt. Jetzt stößt der weltweit mehr als 1.200 Mitarbeiter beschäftigende Automobilzulieferer in den Wasserstoffsektor vor und entwickelt einen fortschrittlichen elektronischen Druckregler für mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge, die mit H2-Verbrennungsmotoren betrieben werden.
Um in Zukunft nicht nur Komponenten für Erdgas, Biomethan oder Flüssiggas anbieten zu können, hat sich das in Cavriago ansässige Unternehmen mit dem deutschen Konzern Bosch zusammengetan. Sein erklärtes Ziel ist, noch 2024 wasserstoffbasierte Kraftstoffsysteme mit mechatronischen Druckreglern der nächsten Generation zu produzieren und zu vermarkten. Auf diese Weise will Landi Renzo einen kohlenstoffneutralen Betrieb von Nutzfahrzeugen möglich machen und so zur zunehmenden Dekarbonisierung des Mobilitäts- und Transportsektors beitragen.
Damiano Micelli, Leiter der Technologie-Abteilung, erklärte: „Dieser mechatronische Wasserstoffdruckregler ist ein wichtiger Meilenstein des technologischen Fortschritts, den wir dem sich schnell entwickelnden Mobilitäts- und Transportmarkt anbieten können. […] Dies ist eine hochinnovative Lösung, die in Kürze für mittlere und schwere Anwendungen verfügbar sein wird.“
Druckregler gelten als das Herzstück von Umrüst-Kits, weil sie teils große Druckunterschiede ausgleichen und gegebenenfalls auch den Aggregatzustand des jeweiligen Kraftstoffs verändern. Laut Landi Renzo reichte bisher „ein einfacher und robuster mechanischer Regler“ aus, um diese Funktion zu erfüllen. Mechatronische Druckregler wie der EM-H sorgen darüber hinaus für eine Steuerung und Kalibrierung des Wasserstoffförderdrucks entsprechend den Anforderungen des Fahrzeugs. In zwei Stufen wird der Eingangsdruck zunächst mechanisch von hoch auf mittel und dann vollelektronisch auf den Zielwert reduziert.
Landi Renzo verfügt über 70 Jahre Erfahrung in der Automobil- bzw. Energiebranche und besitzt unter anderem ein eigenes H2-Exzellenzzentrum in Bologna mit einem gut ausgestatteten, modularen Reinraum der Klasse 8