Regierung plant neues E-Mobilitätsprogramm

Noch bevor der zweite Bericht der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) öffentlich vorgestellt worden ist, geht es bereits an die Planung der Ergebnisumsetzung. Allerdings werde erst nach der Übergabe des Berichts „über konkrete Maßnahmen entschieden“, hieß es gestern seitens der Bundesregierung. Die Aufregung ist aber jetzt schon groß.
Seit Tagen kursieren Gerüchte durch den Blätterwald, wie die Förderung der Elektromobilität umgesetzt beziehungsweise weitergeführt werden solle. Fest scheint zu stehen, dass Anreize für den Kauf von E-Autos geschaffen werden sollen. Wie dies im Einzelnen aussehen wird, steht aber noch nicht fest. Spekuliert wird allerdings darüber, dass ein neues Milliardenprogramm aufgelegt wird, das eine mehrjährige Befreiung von der Kfz-Steuer für Elektromobile, eine Steuersenkung für elektrisch betriebene Dienstwagen sowie eine Ausweitung der Forschungsförderung vorsehen könnte.
Kaufprämien, wie sie in einigen europäischen Ländern bereits gezahlt werden, bleiben nach wie vor unwahrscheinlich, da sich die FDP dagegen ausspricht. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hatte am Dienstag erklärte: „Ich bin überzeugt: Auch in der Elektromobilität sind Markt und Wettbewerb der beste Motor für Innovationen und technischen Fortschritt. Daher müssen wir gerade bei einer solchen Zukunftstechnologie auf eine ordnungspolitisch saubere Rollenverteilung zwischen Staat und Wirtschaft achten. Mit staatlichen Kaufprämien würde man der Elektromobilität in Deutschland letztlich einen Bärendienst erweisen. Denn derartige staatliche Anreize können den Wettbewerb verzerren und zu Fehlanreizen führen.“
Mit näheren Informationen kann ab dem 16. Mai 2011 gerechnet werden, wenn der NPE-Bericht an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben worden ist. Beobachter rechnen jedoch damit, dass bereits in der zweiten Mai-Hälfte ein konkretes Regierungsprogramm beschlossen wird.

MobiliTec wandert

MobiliTec wandert

Die Hannover Messe wird in diesem Jahr deutlich früher als bisher stattfinden: vom 4. bis 8. April 2011. Unter den insgesamt 13 Leitmessen sind insbesondere die Energy, die MobiliTec sowie die Wind von besonderem Interesse für die Energiebranche. Partnerland ist in diesem Jahr Frankreich, das allein voraussichtlich über 200 ausstellende Unternehmen nach Hannover schicken wird.
Nach ihrer Premiere im vergangenen Jahr wird die MobiliTec auch in diesem Jahr wieder stattfinden, dieses Mal allerdings zusammen mit der Leitmesse für Antriebs- und Fluidtechnik (Motion, Drive & Automation, MDA) in Halle 25. Sie macht damit in Halle 27 Platz für die alle zwei Jahre stattfindende Wind, die ihre Nettoausstellungsfläche von 7.000 in 2009 auf etwa 12.000 Quadratmetern in 2011 vergrößern will. Damit rückt die Leitmesse für hybride und elektrische Antriebstechnologien, mobile Energiespeicher und alternative Mobilitätstechnologien zwar etwas weiter weg vom West-Eingang, aber Dr. Wolfram von Fritsch, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG, betonte: „Wir werden die MobiliTec in den nächsten Jahren konsequent zur internationalen Leitmesse für alle Fragen rund um die Elektromobilität ausbauen. Der Premierenerfolg belegt das große Interesse der Industrie und zeigt, dass wir auf dem richtigen Wege sind.“ Prof. Dr. Henning Kagermann, Vorsitzender der Nationalen Plattform für Elektromobilität (NPE) und Schirmherr der E-Mobility-Messe, sagte: „Der grundlegende Wandel zur Elektromobilität betrifft viele Branchen, die wir in der Nationalen Plattform Elektromobilität zusammenbringen. Bei der MobiliTec werden die Fortschritte greifbar.“ Mit dabei wird auch wieder der Gemeinschaftsstand der E-Motive-Initiative sein.
Der Gemeinschaftsstand Wasserstoff und Brennstoffzellen gehört zur Energy und wird weiterhin in Halle 27 platziert sein, dieses Jahr jedoch im nördlichen Teil, also am Übergang zur Halle 25. Zum Jahreswechsel hatten rund 90 Institutionen ihr Kommen angemeldet. Organisator Tobias Renz rechnet zum April 2011 wie schon in den Vorjahren wieder mit etwa 150 Ausstellern. Außerdem werden in Halle 27 noch die Renewables sowie die Power Plant Technology angesiedelt sein.
In Zeiten, in denen intelligente Energielösungen wie Smart Grids und Smart Buildings immer wichtiger werden, dürfte auch das Kompetenzzentrum E-Energy viele Besucher anlocken. Hierbei handelt es sich um ein Leuchtturmprojekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), in dessen Rahmen ein intelligentes Elektrizitätssystem, das sich weitgehend selbst steuert, entwickelt werden soll. Insgesamt erwartet der Veranstalter, die Deutsche Messe AG, in diesem Jahr über 6.000 Aussteller, rund 2.000 akkreditierte Journalisten und über 200.000 internationale Besucher in Hannover.
Oliver Frese, bislang bei der Deutschen Messe AG als Abteilungsleiter zuständig für die Energy sowie die Wind, ist seit Ende 2010 Leiter des gesamten Geschäftsbereichs Hannover Messe. Wolfram von Fritsch sagte über ihn: „Unter seiner Leitung hat sich die Hannover Messe in den vergangenen Jahren zur größten Energietechnologiemesse der Welt entwickelt.“ Frese übernimmt damit die Aufgaben von Wolfgang Pech, der zum 1. November 2010 neuer Geschäftsführer der Hannover Messe International (HMI) wurde und zukünftig die Auslandsmessen verantwortet. Neuer Projektleiter der Energiemessen ist seitdem Hubertus von Monschaw.

preloader