Nikola Motors müssen Sie als Start-up, das seinen Businessplan umsetzt, verstehen und einordnen. Der Bau von Nikolas Fabrik in Coolidge, Arizona, geht voran, und die ersten batterieelektrischen Lkw (BEV) sind bereits beim Kunden. Dieses Jahr sollen es 300 bis 500 werden, wobei die Kapazität für 2.400 Einheiten und 2023 gar für 20.000 Lkw reicht. In Ulm wird die Produktion beim Partner Iveco von 2.000 auf 10.000 Einheiten erhöht.
Auf den ersten Blick scheint die Nachricht negativ zu sein: Nikola Motors hat sich bereit erklärt, der amerikanischen Börsenaufsicht SEC für das Fehlverhalten des Gründers und ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Trevor Milton 125 Mio. US-$ zu zahlen. Auf der anderen Seite plant Nikola aber, sich dieses Geld zurückzuholen, da Milton wohl noch einen Aktienanteil von zehn Prozent und mehr an Nikola hält, obwohl er wohl einige Aktien verkauft und an Verwandte übertragen hat. Nikola kann diese Aktien zwar nicht einfach einziehen, vielleicht aber einfrieren, bis man sich geeinigt hat.
Lange wurde er erwartet, der Börsengang von Nikola Motors. Um Zeit zu sparen, hat man den Weg über einen Reverse-Merger durchgeführt.Man hat eine bereits bestehende Börsenhülle, einen Mantel für den Börsengang, genutzt und via Kapitalerhöhung 700 Mio. US-$ durch die Ausgabe neuer Aktien als Erlös erzielt.
Die überraschende Übernahme des kanadischen Wettbewerbers
Hydrogenics wird auch auf Ballard Power positive Auswirkungen in der
Börsenbewertung haben: Beide Unternehmen sind langjährige Frontrunner in der
BZ-Entwicklung. Ihre Aktivitäten überlappen sich bei Schienenfahrzeugen und Lkw.
Da sind beide absolut top: Hydrogenics mit Alstom und Ballard mit CRRC und
Siemens. Ballard hat aber noch viele andere Aktivitäten in den großen Märkten
der Zukunft, wie z. B. den Einsatz der Brennstoffzelle in Drohnen.