Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

4. März 2025

Titelbild: Nach Entlassungen bekommt Hydrogenious neues Geld und ein neues Führungsteam

Bildquelle: Hydrogenious LOHC

Mehr Insolvenzen

Die derzeitige angespannte wirtschaftliche Situation macht auch vor der H2-Branche nicht halt. So musste jetzt auch Home Power Solutions (HPS) in die Reihe der Insolvenzen treten. Das Berliner Unternehmen sucht derzeit nach Investoren, die dem Heliocentris-Nachfolger eine Weiterarbeit bzw. Umstrukturierung ermöglichen. Dr. Henrik Colell, der Co-Gründer und langjährige Geschäftsführer sowohl von HPS als auch dem Vorgänger Heliocentris, hat HPS im Oktober 2024 verlassen, sein langjähriger Weggefährte und ehemaliger CEO Zeyad Abul-Ella ist bereits seit Dezember 2023 nicht mehr dabei. Neuer Vorstandsvorsitzender wurde Mitte Januar 2025 Roman Thomaßin, der Matthias Holder beerbte.

Zuvor hatten bereits auch Unternehmen wie Proton Motor und HH2E (s. Meldungen im HZwei-Heft Jan. 2025) Mitarbeitende entlassen. inhouse engineering meldete ebenfalls Ende 2024 Insolvenz an, fand inzwischen jedoch mit der Schubert GmbH ein Unternehmen, das einen Teil der Assets übernimmt. Was jedoch aus den bisherigen Brennstoffzellenaktivitäten und der inhouse 5000 wird, ist momentan noch offen.

Auch Hydrogenious LOHC Technologies hatte im Dezember 2024 bekannt gegeben, etwa ein Viertel seines Personals entlassen zu müssen. Dies betraf rund 50 Mitarbeitende an den Standorten Neuss und Erlangen. Mitte Februar 2025 kam jedoch die Meldung herein, dass unter anderem der Chemiekonzern Covestro sowie die Winkelmann Group, Chevron Technology Ventures und Anglo American Platinum im Rahmen einer neuen Finanzierungsrunde 17 Mio. Euro investieren werden, um den Geschäftshochlauf abzusichern.

Ob es bei Quantron und Hyzon ähnlich glücklich laufen wird, ist derzeit noch offen. Die Quantron AG hatte am 1. Januar 2025 das Insolvenzverfahren eingeleitet, nachdem der Hersteller von H2-Nutzfahrzeugen sich jahrelang sehr medienwirksam inszeniert hatte. Unternehmensgründer Andreas Haller wolle das Unternehmen selbst sanieren, hieß es. Keine Hoffnung scheint es indessen für die US-amerikanische Hyzon Motors zu geben. Nachdem der Hersteller von BZ-Trucks die Mitarbeiterschaft Ende 2024 auf Entlassungen vorbereitet hatte, stimmte der Vorstand im Januar für eine Auflösung des Unternehmens.

Die Firma Pepper Motion, die unter anderem die Systemintegration des elektrischen Antriebsstrangs in H2-Nutzfahrzeuge von Paul Nutzfahrzeuge durchführte, befand sich bereits seit Februar 2024 im gerichtlichen Eigenverwaltungsverfahren. Im Sommer 2024 kaufte jedoch ein türkischer Investor Pepper auf, so dass deren Zukunft vorerst gesichert ist. Paul fuhr seine H2-Aktivitäten allerdings zwischenzeitlich deutlich herunter. Mitte Februar 2025 verkündeten die Vilshofener Lkw-Bauer, man habe eine Vermittlungsvereinbarung mit den Mercedes-Benz Nutzfahrzeugzentren Deutschland geschlossen, um den Verkauf der PH2P®-Wasserstoff-Trucks vorantreiben zu können.

Mit Nikola droht derzeit einem weiteren Nfz-Anbieter der Niedergang, so dass es dort ähnlich laufen könnte wie bei dem US-amerikanische Anbieter alternativer H2-Speicher für Flugzeuge Universal Hydrogen, der vergangenen Sommer pleitegegangen ist.

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