Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

1. Oktober 2024

Titelbild: Antrag_Wasserstoff-Kernnetz

Bildquelle: Fernleitungsnetzbetreiber, Geo-Basis

Kernnetz ohne Anbindung West-Berlins

Die Fernleitungsnetzbetreiber haben am 22. Juli 2024 einen Antragsentwurf zum Aufbau des anvisierten H2-Kernnetzes bei der BNetzA eingereicht. Mit einer geplanten Gesamtlänge von 9.666 km wird es zum überwiegenden Teil aus umgestellten Erdgasleitungen (ca. 60 Prozent) bestehen. Die Doing-hydrogen-Trasse, die im Entwurf vom November 2023 noch als Neubauleitung vorgesehen war und das ehemalige West-Berlin anbinden sollte, fehlt jedoch. Insbesondere in der Hauptstadtregion wurde diese Änderung kritisiert.

Die Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg teilten dazu in einer Stellungnahme im August 2024 mit, dass die „geplante zügige Umstellung der von Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) kommenden OPAL-Leitung auf Wasserstoff ausdrücklich begrüßt“ wird. Die Streichung des Leitungsabschnitts von Glasewitz (MV) nach Ketzin (Brandenburg) wurde jedoch beanstandet und eine unbedingt erforderliche Überarbeitung des Kernnetz-Antrags angemahnt.

Als wesentliche Gründe für eine Berücksichtigung nannte die IHK unter anderem die „Gefährdung sämtlicher Projektentwicklungstätigkeiten im Bereich Wasserstoff in den Regionen Nord- und Westbrandenburg“, wozu beispielsweise auch eine geplante 130-MW-Elektrolyseanlage am Standort Falkenhagen (Prignitz) zählt. Zudem befänden sich in der betroffenen Region bereits zahlreiche Erneuerbare-Energien-Anlagen, die aufgrund bestehender Netzengpässe regelmäßig abgeregelt werden müssten. Eine Nutzbarmachung des abgeregelten erneuerbaren Stroms mittels Wasserstoffherstellung sei deshalb absolut unabdingbar, um Redispatchkosten zu minimieren.

---------- Werbung ----------
EW25 ThePlace2B 600x100px

Die zweiwöchige Konsultationsfrist ist am 6. August 2024 abgelaufen, so dass spätestens zwei Monate nach Einreichung der Antragsunterlagen die Genehmigung des endgültigen Kernnetzes seitens der BNetzA erfolgen wird. Erste Leitungen sollen bereits im kommenden Jahr auf Wasserstoff umgestellt werden.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

preloader