Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

3. August 2022

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H2-Trucks mieten – nicht kaufen

Portrait Sara Schiffer, © hylane

Sara Schiffer – Gründerin und Geschäftsführerin hylane, © hylane

Dass Automobilhersteller eigene Carsharing-Unternehmen betreiben, ist hinlänglich bekannt. Aber dass ein Versicherungsunternehmen wasserstoffbetriebene Lkw vermietet, ist neu. In der Tat muten die Pläne der hylane GmbH, eines Tochterunternehmens des Versicherers DEVK (historisch von „Deutsche Eisenbahn-Versicherungskasse“), auf den ersten Blick ungewöhnlich an. Im Rahmen ihrer Pressekonferenz am 11. April 2022 machten die beteiligten Partner aber deutlich, dass ungewöhnliche Zeiten mitunter auch ungewöhnliche Maßnahmen erforderlich machen. Gleiches gilt für die Vertriebsmarke H2 Delivery, die bereits im Dezember 2021 für ihr Mietkonzept warb.

Um die Verkehrswende voranzutreiben, gründete die DEVK 2021 die hylane GmbH. Das Tochterunternehmen soll als Anbieter für klimafreundliche Mobilität ausschließlich klimafreundliche Fahrzeuge vermieten. Im Mittelpunkt stehen dabei wasserstoffbetriebene Lkw mit unterschiedlichen Auf- und Einbauten – später dann auch Transporter und Busse.

Ziel ist, potentiellen Nutzern größtmöglichen Komfort anzubieten, ohne dass diese ins Risiko gehen müssen. Dafür bestellte hylane 44 Sattelzugmaschinen und Motorwagen von vier verschiedenen Herstellern. Diese sollen den Kunden zukünftig in einem sogenannten Pay-per-use-Modell, bei dem nur die tatsächlich gefahrenen Kilometer bezahlt werden müssen, bereitgestellt werden. Seitens des Kölner Unternehmens hieß es dazu: „Das Risiko für technische Ausfälle liegt dadurch nicht bei den Nutzern, sondern bei hylane. Alle Leistungen (außer Fahrer und Treibstoff) sind in der Miete enthalten.“

Die hylane-Geschäftsführerin Sara Schiffer erklärte während der Pressekonferenz: „Mietverträge für die ersten Fahrzeuge haben wir bereits geschlossen. Erster Kunde ist der globale Logistikdienstleister DB Schenker.“

Zunächst fünf Fahrzeuge an vier Standorten
Die ersten fünf Fahrzeuge sollen zum Jahresende 2022 bereitgestellt werden, voraussichtlich Hyundai-Motorwagen mit Koffer. Später sollen auch Fahrzeuge von Hyzon Motors ins Repertoire aufgenommen werden. Zudem ist der Einsatz von Sattelzugmaschinen von Daimler Truck geplant, die bei Clean Logistics Technology auf H2-Antrieb umgerüstet werden. Darüber hinaus sollen Wechselbrückenwagen von MAN Truck & Bus als Umbaulösung der Firma Framo eTrucks mit Brennstoffzelle der Robert Bosch GmbH angeboten werden.

Teils weisen diese Fahrzeuge eine Überlänge von 60 cm auf, weil die H2-Tanks hinter den Führerhäusern angeordnet werden. Diese Überlänge ist genehmigungspflichtig, weshalb sich die DEVK um die entsprechenden Zulassungen kümmert.

Die ersten vier Standorte, an denen diese Fahrzeuge zum Einsatz kommen werden, sollen Hamburg, München, Stuttgart sowie das Ruhrgebiet sein. Dort existieren bereits erste Wasserstofftankstellen, auch wenn die meisten der bestehenden Stationen nicht für Nutzfahrzeuge ausgelegt sind. Deswegen will sich hylane auch um die Infrastruktur kümmern. Schiffer erklärte dazu: „Wir möchten weitere H2-Standorte aufbauen und sprechen dafür mit der Line AG.“ Hinsichtlich der Klimabilanz sagte sie: „Perspektivisch wird der Wasserstoff grün sein, aber nicht gleich zu Anfang.“[…]

… gekürzte Online-Version
Den kompletten Fachbericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe des HZwei-Magazins.

Autor: Sven Geitmann

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