Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

24. Mai 2022

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BZ-Antrieb auch für große Schiffe denkbar

Abbildung der Yacht ONE 50, welche eine umweltfreundliche Seefahrt ermöglichen soll, © Meyer Werft
Die ONE 50, © Meyer Werft

Derzeit fahren sie noch mit Schweröl – einer Substanz, die eher an Teer als an einen Fahrzeugkraftstoff erinnert. Schweröl ist der Rest, der nach diversen Destillationsvorgängen von Rohöl übrigbleibt. Wenn die leichter flüchtigen Bestandteile (Kerosin, Benzin, Diesel, Heizöl) für andere Anwendungen abgetrennt wurden, bleibt für die großen, robusten Zweitaktmotoren der Ozeanriesen diese schwarze Pampe, die erst erwärmt werden muss, bevor sie dann verbrannt werden kann. Der Umstieg auf andere Kraftstoffe wie beispielsweise LNG (Liquefied Natural Gas) ist zwar bereits eingeleitet, wird aber nicht ausreichen. Deswegen setzen immer mehr Akteure auf Wasserstoff und unternehmen derweil erste Realisierungsversuche.

Während allerdings für Containerschiffe Wasserstoff bislang noch keine Option ist, wird bei – ähnlich großen – Kreuzfahrtschiffen zumindest schon ernsthaft darüber nachgedacht. Bislang beschränkten sich derlei Überlegungen in diesem Segment jedoch auf Bordenergieversorungslösungen. Die riesigen Langhuber durch H2-Antriebe zu ersetzen galt bislang als nicht realistisch. Im Sommer 2021 gab allerdings die Reederei MSC bekannt, in einer Studie prüfen zu wollen, ob Kreuzfahrtschiffe ohne fossile Energien auskommen könnten.

MSC hat sich dafür mit der Großwerft Fincantieri und dem Gasversorger Snam, beide aus Italien, zusammengetan. Gemeinsam wollen die drei Schwergewichte ausloten, ob Kreuzfahrtschiffe mit Wasserstoff angetrieben werden können. Dafür ist zunächst eine Machbarkeitsstudie geplant, bei der sowohl Konstruktion und Bau des Schiffs als auch die Entwicklung der zugehörigen Betankungsinfrastruktur analysiert werden sollen.

Erklärtes Ziel der Reederei ist, bis 2050 CO2-neutral unterwegs zu sein. Die Internationale Schifffahrts-Organisation IMO sieht bis dahin lediglich eine 50-prozentige Reduzierung der Treibhausgasemissionen gegenüber 2008 vor.

Stack-Hersteller entdecken Schifffahrt
Die Puchheimer Proton Motor Fuel Cell GmbH arbeitet ebenfalls mit der italienischen Fincantieri S.p.A. zusammen und meldete Ende Januar 2022 die Auslieferung des neuen Brennstoffzellensystems HyShip 72. Dabei handelt es sich um ein System mit einer Leistung von 142 kW, das speziell an die ZEUS-Modelle (Zero Emission Ultimate Ship) des Triester Schiffbauers angepasst wurde. Zusammengesetzt ist die kompakte Einheit aus zwei wasserstoffbetriebenen PEM-Stack-Modulen vom Typ PM 400-120, einem Batteriesystem sowie einem Metallhydrid-Wasserstoffspeicher.[…]

… gekürzte Online-Version
Den kompletten Fachbericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe des HZwei-Magazins.

Autor: Sven Geitmann

1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    Denkbar ist natürlich vieles.
    Die Frage, ob es wirtschaftlich /sinnvoll ist, muss natürlich auch irgendwann beantwortet werden.
    Dies sehe ich in absehbarer Zeit nicht. Denn es fehlt schlicht an ausreichend EE-Strom (also vor allem an Windrädern und PV) für “grünen” Wasserstoff.
    Wasserstoff erst aus Erdgas zu reformieren macht wenig Sinn – dann kann man “große Schiffe” auch direkt damit betreiben …

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