Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Alexandra Fedorska

5. April 2022

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H2-Leitungsnetz von der Ukraine bis nach Deutschland

Erster Deutsch-Ukrainischer Energietag, © AHK
Erster Deutsch-Ukrainischer Energietag, © AHK

Bei den damaligen deutsch-amerikanischen Gesprächen über eine mögliche Inbetriebnahme von Nord Stream 2 ging es auch um das Engagement Deutschlands in der Ukraine. Die Ukraine, die wirtschaftliche Nachteile durch Nord Stream 2 befürchtete, sollte im Gegenzug von der Bundesrepublik bei der Weiterentwicklung ihres Energieversorgungssystems unterstützt werden – so der Plan, bevor Putin das Land angriff. Aufgrund des aktuellen Kriegs ist völlig offen, wie die Zukunft in Osteuropa aussehen wird – auch wie die Versorgungslage mit Energie sein wird. Um zu zeigen, welche Potentiale sich nach einem hoffentlich baldigen Ende dieser Invasion ergeben könnten, schildern wir hier die Ausgangslage, wie es noch Ende 2021 aussah.

Die deutsche Energieagentur (dena) arbeitete mit der ukrainischen Energiewirtschaft im Rahmen der Deutsch-Ukrainischen Energiepartnerschaft zusammen. Eine entsprechende Absichtserklärung war im Rahmen des ersten Deutsch-Ukrainischen Energietages am 28. August 2020 unterzeichnet worden. Die Zielsetzungen dieser Energiepartnerschaft war die Steigerung der Energieeffizienz, die Modernisierung des Stromsektors, der Ausbau erneuerbarer Energien und die Reduzierung der CO2-Emissionen. Darüber hinaus sollte es auch um die Transformation von Kohleregionen, die Integration erneuerbarer Energien, die Produktion von grünem Wasserstoff und die Modernisierung von Fernwärmesystemen gehen. Die dena sah darin zwar große Chancen und Potenziale für die Energiewirtschaft, obwohl noch viele Fragen offen waren.

Entwicklung bei den Erneuerbaren
Um zukünftig grünen Wasserstoff in nennenswerten Mengen nach Deutschland exportieren zu können, müsste es in den Energiesystemen der Länder im Osten Europas entsprechend viel Energie aus erneuerbaren Energiequellen geben. Das ist bislang ganz und gar nicht der Fall, denn der Anteil der Erneuerbaren am Primärenergieverbrauch lag zum Beispiel im Falle der Ukraine lediglich im oberen einstelligen Bereich, in Kasachstan gerade einmal bei drei Prozent.

Die installierte Leistung war in der Ukraine von 2.300 Megawatt Ende 2018 auf rund 7.700 Megawatt gestiegen. Über 5 Mrd. Euro wurden seit 2015 in den Ausbau von erneuerbaren Energien mit einer Kapazität von über 6,7 Gigawatt investiert. Ob und in welcher Form der Ausbau von erneuerbaren Energien in der Ukraine jetzt noch realisiert werden kann, ist mehr als ungewiss, da es bereits vor dem Krieg den Investoren aufgrund der unsicheren politischen Lage im Land kaum möglich war, potentielle Interessenten und Anleger für neue Projekte im Bereich der Erneuerbaren zu finden.

Die Zugpferde des Zubaus waren in der Regel ausländische Investoren. In Kasachstan wagte beispielsweise die schwedisch-deutsche Svevind-Gruppe in Zusammenarbeit mit einem kasachischen Partner ein riesiges Wasserstoffprojekt. Svevind will in Kasachstan Wind- und Solarparks mit 45 GW Leistung aufbauen. Der kasachische Partner würde mit seinen 30 GW Elektrolyseleistung bis zu drei Millionen Tonnen grünen Wasserstoff jährlich herstellen können.[…]

… gekürzte Online-Version

Den kompletten Fachbericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe des HZwei-Magazins.

Autorin: Aleksandra Fedorska

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