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28. Februar 2022

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Die Niederlande stehen bei H2 in der Poleposition

Hafen von Rotterdam, © Eric Bakker, Port of Rotterdam
© Eric Bakker, Port of Rotterdam

Im März 2022 sollen erstmals ein Weltwasserstoffgipfel und eine Weltwasserstoffausstellung in Rotterdam stattfinden. Die Region mit dem größten Hafen Europas will künftig ein Knotenpunkt für Wasserstoff sein – das ist jedenfalls das Ziel der niederländischen Energiestrategie. Den weltweiten Handel mit H2-Gas sieht die Regierung als Chance. Ein paneuropäisches Pipelineprojekt muss dem nicht entgegenstehen.

Da die H2-Erzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland bis 2030 nicht ausreichen wird, setzt die Bundesregierung auch auf umfangreiche Importe aus wind- und sonnenreichen Regionen. Im Süden Chiles beispielsweise hat Siemens Energy bereits das Wasserstoff/PtX-Projekt Haru Oni entwickelt. Aus aus Windstrom hergestelltem H2 und aus der Luft abgeschiedenem CO2 wird hier schon ein klimaneutraler Kraftstoff produziert.

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Wissenschaftler vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW), vom Fraunhofer UMSICHT und vom Wuppertal Institut empfehlen der neuen Bundesregierung dringend, alle Vorhaben im Zusammenhang mit Wasserstoff höher zu priorisieren. „Dabei sollten wir uns aber nicht zu stark von einzelnen Herstellungsländern abhängig machen, sondern unser Importportfolio von Anfang an breit aufstellen“, fordert Malte Küper vom IW. Hier sei zudem ein gemeinsames europäisches Vorgehen wichtig – besonders, um weltweite Standards bei der Nachhaltigkeit zu setzen, sagt Küper.

Deutschland und die Niederlande haben schon dementsprechende Gespräche übergrenzüberschreitende H2-Netze geführt. Der Hafen von Rotterdam spielt dabei in jedem Falle eine wichtige Rolle. Er ist zudem Teil des bilateralen Kooperationsprojekts HySupply zwischen Deutschland und Australien, um H2-Importe über Rotterdam per Pipeline in die Bundesrepublik zu befördern. „Unter anderem diesen Import zu ermöglichen, wird unsere Aufgabe sein“, sagt Stijn van Els im HZwei-Interview. Er ist Direktor Commercial Delivery beim Hafen in Rotterdam.

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Die Versorgung mit den Energieträgern Öl und Erdgas werde sich künftig ändern, aber die Verteilung des grünen Wasserstoffs oder auch von grünem LNG oder Ammoniak werde weiter nötig sein. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es sich bis 2030 vermehrt um blaues H2 handeln wird“, meint van Els.[…]

… gekürzte Online-Version

Den kompletten Fachbericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe des HZwei-Magazins.

Autor: Niels Hendrik Petersen

1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    Niederlande in der „Pole-Position“ – wegen dem geplanten (!) Umschlaghafen für H2 ?!?
    Ich denke es geht um grünen Wasserstoff aus regenerativem Strom?
    Da wäre anzumerken, dass in den Niederlanden der regenerative Strom noch eher dürftig hergestellt /genutzt wird – dafür Erdgas um so stärker. Import aus anderen Ländern?
    Welche Länder haben die eigene Wirtschaft denn schon so stark dekarbonisiert, dass sie es sich leisten können, grünen Wasserstoff aus regenerativem Strom zu erzeugen?
    Denn bspw. der Ersatz der Kohleverstromung durch regenerativen Strom hat nun einmal einen mehrfach größeren Klimaeffekt als die Produktion von grünem Wasserstoff.
    Ah – es geht um „blauen“ Wasserstoff – also um reines „Greenwashing“ …

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