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Beitrag von Sven Jösting

8. Januar 2022

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Plug Power – Viele Projekte weltweit. Zu viele?

Hyvia-Transporter von Renault und Plug, © Hyvia
© Hyvia

Plug Power profitiert davon, dass verschiedene Analysten das Unternehmen für 2023/24 als einen Frontrunner in der amerikanischen Wasserstoffwirtschaft sehen, der durch den Aufbau von eigener Elektrolysekapazität zur Produktion von grünem Wasserstoff perspektivisch sehr gut aufgestellt sein dürfte. In neun Jahren sollen gar 9 Mrd. US-$ Umsatz möglich sein. Bis dahin soll ein Wasserstoffpreis von 1 US-$ pro kg erreichbar sein, so Evercore-Analyst James West.

Die Kursziele für die Aktie liegen zwischen 42 und gar über 70 US-$. Klar ist, dass Plug vom gerade in den USA verabschiedeten Infrastrukturprogramm profitieren wird, da viel Geld in die F&E fließt, den Preis für grünen Wasserstoff subventioniert (hydrogen tax-subsidies/Production-tax-credit) und den Aufbau der H2-Wirtschaft wie auch entsprechende Anwendungen fördert. Plug hat zudem noch über 4 Mrd. US-$ auf der Bank, die die Wachstumsprognosen untermauern. Somit sollte 2022 ein Umsatz von 900 bis 925 Mio. US-$ statt 825 bis 850 Mio. US-$ möglich sein.

Auf der anderen Seite erscheint mir die Abhängigkeit von einzelnen Großkunden wie Amazon immer noch viel zu hoch. Da kommen zwar hohe Billings rein (Aufträge für die Umwandlung von Gabelstaplern), allerdings lassen diese keine ausreichende Gewinnmarge erkennen. Manche Stacks werden ausgetauscht, wovon wohl immer noch Ballard Power profitiert, da diese ja Plug in den ersten Jahren die Stacks geliefert haben, bevor Plug Power selbst in die Produktion in sogenannten Gigafactories einstieg (s. letztes Quartalsergebnis bei Ballard).

Interessante Nachrichten wie über die Planung einer Machbarkeitsstudie für den Einsatz in der Luftfahrtindustrie zusammen mit Airbus sind sicherlich sehr positiv einzuschätzen – aber Aufträge werden nicht gleich morgen kommen, so meine Einschätzung. Klar positiv ist die Meldung, dass Plug Power und der Ölkonzern Phillips 66 ein Joint Venture für den Ausbau einer H2-Infrastruktur planen.

Fazit: Mit circa 24 Mrd. US-$ ist Plug völlig ausreichend bewertet und nimmt bereits viele positive Entwicklungen im Kurs vorweg. Die Aktie wird bei einer weiterhin zu erwartenden positiven Stimmung gegenüber dem ganzen Marktsegment der H2– und BZ-Aktien mitlaufen. Ich bleibe zurückhaltend, weil mir manches Wording aus dem Unternehmen zu ballonhaft erscheint. Meine Vision, wonach sich Plug bei Nikola Motors und auch bei Hyzon Motors beteiligen sollte, bleibt bestehen. Über diesen Weg könnte sich Plug im Bereich Nfz (neben der Partnerschaft mit Renault bei Transportern) positionieren wie auch die H2-Infrastruktur gemeinsam mit den Partnern aufbauen – aber das ist nur eine strategische, mehrfach hier geäußerte Überlegung von mir.

Risikohinweis

Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, d. h., es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz der hier vorgestellten Aktien sein.

Autor: Sven Jösting, verfasst am 7. Dezember 2021

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