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Beitrag von Hydrogeit

3. November 2021

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Autonomes BZ-Boot für die Schlei

Schleiboot im Hafen, © Gateway49
Schleiboot im Hafen, © Gateway49

In dem alten Backsteinschuppen einer ehemaligen Schnapsfabrik hat das Erfinderehepaar Stefanie und Lars Holger Engelhard sein Schleiboot entworfen und einen Prototyp aufgebaut. Am 7. August 2021 erfolgte in Gegenwart von Dr. Bernd Buchholz, dem Wirtschaftsminister Schleswig-Holsteins, die Taufe dieses Prototyps eines elektrisch betriebenen Katamarans.

Ab dem Frühjahr 2023 könnte die ZeroOne Ausflügler vom Schleswiger Stadthafen über die Schlei zum UNESCO-Welterbe Wikinger-Museum Haithabu chauffieren, so die Planung. Weitere zwei Jahre später könnte das für bis zu zwölf Personen konzipierte Hybridboot dann autonom, also führerlos, unterwegs sein.

Angetrieben wird die ZeroOne von zwei 6-kW-Elektromotoren. Als Stromspeicher befinden sich zwei Akkupakete mit je 13,5 kWh an Bord, mitsamt einer Brennstoffzelle, die als Range-Extender eingesetzt wird. Minister Buchholz erklärte anlässlich der Taufe: „Für den Technologiestandort Schleswig-Holstein stellt die Entwicklung emissionsfreier Schiffsantriebe – gepaart mit Konzepten für eine autonome Mobilität – mehr und mehr ein Markenzeichen dar, das uns weit über die Landesgrenzen bekannt macht.“


Im Juni 2021 hatte das Start-up Unleash Future Boats das zwölf Meter lange Konzeptboot während des Greentech Festivals in Berlin gemeinsam mit dem Technologiepartner Würth Elektronik präsentiert. Weitere Unterstützung erhalten die beiden aus Bayern stammenden Enddreißiger, die zuvor in Automobilunternehmen angestellt waren, sowohl vom Land Schleswig-Holstein als auch vom Bund sowie vom Hafen Duisburg.


Lars Engelhard, Geschäftsführer der Unleash Future Boats GmbH, erklärte „Wir planen einen Technologietransfer von automobiler zu maritimer Mobilität und wollen damit den Schiffsverkehr nachhaltig verändern. […] Die Logistikbranche muss aufgrund der niedrigen Wasserstände künftig verstärkt auf kleine Boote setzen, und die sind vor allem durch autonome Systeme ökonomisch sinnvoll zu betreiben. Unsere Schleiboote sind ebenfalls ein attraktives Konzept für Städte, die den innerstädtischen Verkehr nachhaltiger gestalten möchten.“ Seinen Ausführungen zufolge haben schon mehrere Regionen und Metropolen aus dem In- und Ausland Interesse an den Schleibooten angemeldet.

2 Kommentare

  1. Joe Schmidt

    Man fragt sich natürlich, warum bei ca. 95% fossiler H2-Produktion eine BSZ als Range-Extender eingesetzt wird. Aus Klimaschutzgründen sicher nicht.
    Und man hofft, dass diesem Boot nicht das gleiche Schicksal wie der FCS „Alsterwasser“ droht. Sie war ein Vorzeigeprojekt in Hamburg und wurde wegen Unwirtschaftlichkeit ausser Betrieb gestellt …

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  2. Alex S.

    Klasse
    Bewundernswert, es gibt sie. Solch eine Initiative die auch durch andere mitgenutzt werden kann, um es selbst einmal zu erfahren.:
    – es muß kein dreckiger Verbrenner sein.
    Vielen Dank im Namen unserer Kinder und Enkel.
    Weiter so. 🙂

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