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Beitrag von Hydrogeit

1. Oktober 2021

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DZM startet Betrieb

Ziemlich genau einen Monat vor der Bundestagswahl hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer den Startschuss für den Aufbau zunächst der Geschäftsstelle und anschließend des von ihm geplanten Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft (DZM) in München gegeben. Die Auftaktveranstaltung dafür fand am 23. August 2021 im Beisein des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder sowie von Dieter Reiter, dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München, statt.

Das DZM soll laut BMVI „ein international herausragendes Zentrum der Mobilitätsforschung“ werden, wo „die Mobilität von morgen neu gedacht und entwickelt wird“. Inhaltlich Schwerpunkte werden Wasserstofftechnologien, synthetische Kraftstoffe, innovative Logistikkonzepte und digitale, plattformbasierte Mobilitätskonzepte sein. Zudem geht es um den Produktionsausbau sowohl strombasierter Kraftstoffe als auch fortschrittlicher Biokraftstoffe in Deutschland. Seitens des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hieß es dazu: „Wir bündeln Kompetenzen und fördern den Austausch von Wissenschaft und Industrie – anwendungsnah, zukunftsgerichtet, nutzerorientiert, international auf Spitzenniveau und weltweit sichtbar.“ Insgesamt sollen 400 Mio. Euro investiert und rund 200 WissenschaftlerInnen beschäftigt werden.

Ergänzend sollen auch andere Standorte zu unterschiedlichen Themen eingebunden und mit 4,55 Mio. Euro unterstützt werden. Im Juni 2021 hieß es dazu, dass das Hamburg Wireless Innovation Competence Center (HAWICC – Förderung: 0,25 Mio. Euro), der Forschungscampus Smart Rail Connectivity Campus (SRCC – Förderung: 2,3 Mio. Euro) in Annaberg-Buchholz, Sachsen, und der Rail Campus OWL (Förderung: 2,0 Mio. Euro) in Minden, Nordrhein-Westfalen, als Sattelitenzentren ausgewählt wurden. Eine weitere DZM-Filiale soll in Karlsruhe, Baden-Württemberg, liegen. Auch das geplante Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff, in dessen Verfahren für die Standortvergabe sich derzeit Chemnitz, Duisburg und Pfeffenhausen, Bayern, bewerben, wird zum Verbund gehören. Eine vorherige Prüfung der Wirtschaftlichkeit konnte „mangels Kenntnis der Standorte durch das BMVI nicht erfolgen”, zitiert der Behörden-Spiegel die Bundesregierung.

Auf eine Anfrage der Opposition im Bundestag, ob es vor der Festlegung von München als DZM-Sitz eine Ausschreibung gegeben habe, antwortete die Bundesregierung: „Es liegt kein vergaberechtlich relevanter Vorgang bei der Standortfestlegung oder eine Pflicht zur Durchführung eines wettbewerblichen Verfahrens vor. […] Die unmittelbare Nähe zum digitalen Testfeld entlang der A9 sowie zur Internationalen Automobil-Ausstellung waren Faktoren für die Metropolregion München als Standort der Zentrale des Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft.“

Kategorien: 2021 | Allgemein
BMVI | DZM | Förderung | HAWICC | Mobilität | Politik | SRCC :Schlagworte

1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    Dass der bayrische CSU-Politiker Andreas Scheuer in seinen letzten Amtstagen das von ihm geplante Deutsche Zentrum Mobilität der Zukunft (DZM) in München ansiedelt, ist doch lediglich ein weiterer Versuch, Subventionsgelder und KnoWHow nach Bayern zu lenken.
    Lobbyismus in Reinkultur.

    Eher es um Wasserstofftechnologien und synthetische Kraftstoffe oder gar den Produktionsausbau strombasierter Kraftstoffe in Deutschland geht, brauchen wir erst einmal ausreichend “grünen” EE-Strom.
    Diese Grundvoraussetzung hat gerade die CSU-geführte bayrische Staatsregierung mit ihrer restriktiven Ausbremsung der Windkraft in Bayern in weitere Ferne verschoben.

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