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Beitrag von Hydrogeit

31. August 2021

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Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft an der Ostseeküste

Fünfter Teil der Regionen-Serie: HyStarter Rügen-Stralsund

Ideenlandkarte, © LEKA
© LEKA

Welche Rolle kann die Erzeugung grünen Wasserstoffs künftig für die regionale Wertschöpfung in einer ländlich geprägten, strukturschwachen, aber flächenstarken Region mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energieerzeugungskapazitäten spielen? Welche Erzeugungspfade sind an verschiedenen Standorten sinnvoll, und welche Rahmenbedingungen müssen dafür erfüllt werden? Wo gibt es Potenziale für Wasserstoffanwendungen im Landkreis Vorpommern-Rügen? Mit diesen Fragen startete die HyStarter-Region Rügen-Stralsund im Dezember 2019 in einen einjährigen Strategieprozess, um eine Vision zu entwickeln, Handlungsfelder zu definieren, ausgewählte Standorte und Technologiekonzepte zu analysieren sowie eine Roadmap bis 2030 zu beschließen, die ein ganzes Bündel an künftig umzusetzenden Maßnahmen beschreibt.

Mit dem Institut für Regenerative EnergieSysteme der Hochschule Stralsund gibt es bereits seit über 25 Jahren in der Region Vorpommern-Rügen Expertise und Erfahrungen in der Wasserstofftechnologie – sowohl in der Lehre als auch in der Forschung. In der HyStarter-Region Rügen-Stralsund steckt die Umsetzung dieser Technologie jedoch noch in den Kinderschuhen. Vorpommern-Rügen ist eine Küstenregion, geprägt durch Hafenwirtschaft, Schiffs- und Bootsbau, Tourismus und Landwirtschaft. Hier, wo es eine einzigartige Naturausstattung mit mehreren Großschutzgebieten gibt und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt, sind Potenziale vorhanden, eine emissionsfreie Mobilität auf dem Wasser als auch landseitig zu forcieren. Aufgrund der geographischen Lage ist die Region ein wichtiger Erzeugungsstandort erneuerbarer Energien. Hohe Kapazitäten installierter Windkraftleistung bieten ideale Voraussetzungen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff.

Derzeit befinden sich im Landkreis 230 Windenergieanlagen (WEA) in 67 Windparks mit einer installierten Leistung von 378,4 Megawatt. Zudem wurden bislang 2.187 Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) mit einer Leistung von 352 MW im Landkreis installiert. Darüber hinaus gibt es 49 Biomasseanlagen, die insbesondere für die Wärmeversorgung genutzt werden. Zwar kann die Stromerzeugung zunehmend aus erneuerbaren Energien erfolgen, jedoch sind mit der Sektorenkopplung große Herausforderungen zu bewältigen.

„Wasserstoff muss ganzheitlich betrachtet werden, also von der Erzeugung bis zum Verbrauch.“

Prof. Dr. Johannes Gulden, Leiter des Instituts für Regenerative EnergieSysteme an der Hochschule Stralsund

Im Landkreis finden sich viele potenzielle Wasserstoffabnehmer: Die vorhandene maritime Wirtschaft will langfristig Emissionen reduzieren, und der Tourismus hat einen ausgeprägten Nachhaltigkeitsanspruch. Vor allem für den besucherstarken Sommer mit einem hohen Verkehrsaufkommen müssen neue Mobilitätslösungen gefunden werden. Der hohe Anteil der Individualmobilität sowie die größeren Distanzen für ÖPNV und Logistikanbieter stellen die hiesige Mobilität vor besondere Herausforderungen. Ebenso besteht Handlungsdruck, den Wärmesektor, der primär durch fossile Energieträger gekennzeichnet ist, zu dekarbonisieren.

… Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des HZwei

Autoren: Prof. Dr. Johannes Gulden & Romy Sommer – beide Hochschule Stralsund; Gunnar Wobig – Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH

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