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Beitrag von Sven Jösting

11. Januar 2021

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FuelCell – Hochfrequenz- und Momentumhandel lassen Kurs explodieren

Unternehmenszahlen waren nicht die Grundlage für den fulminanten Anstieg Ende 2020, die den Kurs von circa 2 US-$ bis auf über 11 US-$ im Höchst explodieren ließ. Die Tagesumsätze von tageweise über 200 Mio. Aktien waren gar höher als die Zahl der ausgegebenen Aktien, was den Schluss zulässt, dass es sich um Hochfrequenzhandel handeln könnte, aber auch schwarmtechnische Kurskapriolen (Beispiel: Robinhood-Trading) und Day-Trading. Ein Investor, Heights Capital Management, gab vor dem Kurs-Run bekannt, dass man 19 Mio. Aktien aufgekauft habe und nun mit 6,7 % am Unternehmen beteiligt sei.

Natürlich gibt es auch Gerüchte, da sei ein Wettbewerber an einer Übernahme interessiert. Dies sind aber nur Spekulationen, keine Fakten. Sehr gut hat sich die von mir vorgestellte 5-%-Vorzugsaktie (Convertible Preferred) entwickelt: von circa 380 US-$ auf über 640 US-$. Sie ist zwar wenig gehandelt und hat einen engen Markt, müsste aber peu à peu in Richtung eines Nennwerts von 1.000 US-$ steigen. FuelCell Energy selbst sollte diese zurückkaufen, um die hohen Kosten (5-%-Coupon = 50 US-$/1.000 bezogen auf den Kurs von 580 US-$) zu senken. Diese Vorzugsaktie ist zudem mit einem Wandlungsrecht in Stammaktien ausgestattet. Eine kürzlich erfolgte Aktienplatzierung hat dazu die Aussage gemacht, dass man mit dem Kapital u. a. auch Vorzugsaktien zurückkaufen werde. Immerhin wurden 39,6 Mio. Aktien zu je 6,50 US-$ durch die Investmentbank JP Morgan platziert. FuelCell erhält den Gegenwert für circa 25 Mio. Aktien, während 14,7 Mio. Aktien durch Altaktionäre veräußert wurden. Letzteres sehe ich als nicht so gut an, da es an „Kasse machen“ denken lässt – ohne Obligo.

Orion Energy Partner bekommt nun seine Kredite wieder und hat parallel auch durch Optionen bzw. Warrants sehr gut an dem Engagement verdient; sie waren es aber auch, die dem Unternehmen den notwendigen finanziellen Rückhalt in schwieriger Zeit gaben. Leider bleibt von der Kapitalerhöhung am Ende wenig bei FuelCell hängen, aber für die Bilanz ist all das eh gut, da ja auch Fremdkapital durch Eigenkapital ersetzt wird.

Risikohinweis

Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, d. h., es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz der hier vorgestellten Aktien sein.

Autor: Sven Jösting, verfasst am 18.12.2020

1 Kommentar

  1. Franz H. Möbius

    DER AKTIONÄR warnte bereits in Ausgabe 50/20 vor der Überbewertung von FuelCell Energy. Mit der jüngsten Kursrally ist diese weiter gestiegen, wird fundamental nach wie vor jedoch nicht untermauert. Stattdessen ist das Kursfeuerwerk durch den Hype um Wasserstoff im Allgemeinen getrieben. Investierte sollten die Kursgewinne nun realisieren.
    Das gilt übrigens für die gesamte Bandbreite der Wasserstoff-Aktien. Der Wasserstoff ist nicht nur ein Teil der Lösung, sondern auch ein Teil des Problems. “money make the world go round”. Die Risikohinweise (s.o.) in den Beiträgen kommen nicht von Ungefähr!

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