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Beitrag von Sven Geitmann

1. September 2020

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Wettbewerb H2-exportierender Länder

Karliczek
Bundesforschungsministerin Karliczek, © BMBF, Hans-Joachim Rickel

Ein wichtiger Bestandteil der Nationalen Wasserstoffstrategie ist der Aufbau von Partnerschaften mit Ländern, die in Zukunft Wasserstoff nach Deutschland exportieren können. Anlässlich der NWS-Präsentation unterzeichnete Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, daher eine Kooperationsvereinbarung mit Marokko und kündigte an: …

„Gemeinsam mit Marokko entwickeln wir jetzt die erste industrielle Anlage für ‚Grünen Wasserstoff‘ in Afrika. Damit schaffen wir dort Arbeitsplätze für die vielen jungen Menschen, stärken die Technologieführerschaft in Deutschland und helfen, die internationalen Klimaziele wirksam zu erreichen.“

Der Fokus der Bundesregierung liegt aktuell auf den Ländern in Nordafrika, wo „nahezu unbegrenzt die Sonne scheint“, wie es Müller formulierte. Offen ist indes, wie der Transport von dort nach Zentraleuropa erfolgen könnte: in Form von Ammoniak, LOHC oder flüssigem Wasserstoff in Tankschiffen oder über Pipelines. Zunächst sei das H2-Gas, das in Marokko erzeugt werden soll, für die dortige Region bestimmt, erklärte Müller, so dass die Transportfrage später geklärt werden kann.

„Mit der Wasserstoffstrategie machen wir einen Quantensprung hin zu CO2-neutralen Kraftstoffen und damit zu einer globalen Energiewende. ‚Grüner‘ Wasserstoff und seine Folgeprodukte wie Methanol können das saubere Öl von morgen werden.“
Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller

„Wir müssen im Bereich Umwelt und Klima Technologieführer und Exportweltmeister werden.”
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek

Währenddessen bringen sich auch andere Länder, die ebenfalls über viel erneuerbare Energien verfügen, in Stellung, so dass absehbar ist, dass ein Wettbewerb darüber entstehen wird, wo der günstigste nachhaltig erzeugte Wasserstoff herkommt. Derzeit reden sowohl Wissenschaftler als auch Politiker neben Nordafrika auch über und mit dem Nahen Osten sowie Australien, wo ebenfalls viel Sonnenenergie vorhanden ist und somit gute Rahmenbedingungen für großskalige H2-Produktion herrschen.

weiterlesen im HZwei Juli-Heft

3 Kommentare

  1. Joe Schmidt

    So so, die Wasserstoffindustrie schafft also Arbeitsplätze “für die vielen jungen Menschen”?!?
    Putzen die die Solarfelder, die den notwendigen EE-Strom produzieren sollen?
    Oder kehren sie in den vollautomatischen Anlagen zur Meerwasserentsalzung bzw. den Elektrolyseuren den Staub zusammen? Keine der benötigten Technologien ist personalintensiv und ob es der richtige Weg ist, dass Marokko H2 produziert, statt erst einmal im eigenen Land die EE-Versorgung auszubauen und die Wasserversorgung zu sichern – das wird sich zeigen.

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  2. Hans-Joachim Petzky

    Import von Wasserstoff ist volks/betriebswirtschaftlich der falsche Ansatz. Wir sollten erst einmal die innerdeutschen Kapazitäten nutzen und ausbauen bevor wir unser Geld ins Ausland verschleudern.

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    • Dipl.-Ing. Theo Pötter

      Import von Wasserstoff ist technisch nicht der richtige Ansatz.
      Die innerdeutschen- bzw. europäischen Kapazitäten sind stark begrenzt.

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