Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

4. Mai 2020

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Briten rüsten sich für Wasserstoff

Versorgungsnetze
Versorgungsnetze, © National Grid UK

Im Juni 2019, nur wenige Wochen vor ihrem Rücktritt als Premierministerin, erlegte Theresa May dem Vereinigten Königreich das ehrgeizige Ziel auf, seinen Nettoausstoß an Kohlenstoff bis 2050 auf null zu reduzieren. Mit dem entsprechenden Zusatz zum Climate Change Act schrieb Großbritannien die Nullemissionsmarke als erster G7-Staat gesetzlich fest. Die Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes erhält angesichts dieser Verschärfung der Zielvorgaben eine erhöhte Dringlichkeit.

Derzeit wird ein ganzes Drittel des britischen Kohlenstoffausstoßes durch die Beheizung von Wohn- und Gewerbeflächen verursacht. Über 80 % aller Haushalte verfügen über eine Erdgasheizung. Angesichts dieser hohen Zahl kommt Wasserstoff immer stärker als alternativer Heizstoff ins Gespräch. In der Gasbranche ist das Wissen über die Eigenschaften dieses Stoffs jedoch sehr begrenzt.

Diese Wissenslücke zu schließen war Ziel einer Intensivschulung zum Thema „Wasserstoff und das Erdgasversorgungsnetzwerk“, die die Institution of Gas Engineers & Managers (IGEM) am 1. Oktober 2019 in der Nähe von Derby für Mitglieder der britischen Gasbranche abhielt. Im Zentrum der von Kiwa Gastec, einem Prüf- und Zertifizierungsunternehmen, organisierten Veranstaltung stand das Thema Sicherheit.

Unter anderem lernten die Teilnehmer, dass zum Transport von Wasserstoff und Methan dieselben Leitungen verwendet werden können, obwohl der Durchmesser des Wasserstoffmoleküls nur 76 % des Durchmessers eines Methanmoleküls beträgt. Die Schulungsleiter versicherten außerdem, dass Rohre aus Polyethylen (PE) für den Transport von Wasserstoff umgerüstet werden können. Die Gasleitungen, die das Land mit einer Gesamtlänge von etwa 284.000 Kilometern durchziehen, dürften im Falle einer Umstellung also weiter im Einsatz bleiben.

Derzeit wird das britische Nieder- und Mitteldruckgasverteilernetz umfassend erneuert. Bis 2032 sollen alle gusseisernen Gasrohre durch Leitungen aus PE ersetzt werden. Damit wäre das Königreich bereit für den Umstieg auf Wasserstoff. Um Wasserstoff bei hohem Druck weiterzuleiten, wird jedoch eine speziell für diesen Zweck gefertigte Pipeline benötigt, da hochfester Stahl zu Wasserstoffversprödung neigt.

weiterlesen im HZwei April-Heft

Autorin:
Nicola Bottrell Hayward
Language Launchpad translation service, Bristol, United Kingdom

Kategorien: Allgemein

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