Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

2. März 2020

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Refabrikation – die ultimative Kreislaufwirtschaft

Refabrikationsprozess eines PEM-Stacks und dessen Herstellkostenstruktur.
Refabrikationsprozess eines Stacks

Die Abfallwirtschaft in Deutschland umfasst laut amtlicher Statistik die gesamte Kreislaufwirtschaft. Sie differenziert zwischen Abfallaufkommen, Weiterverwendung und Verwertung sowie Abfallbeseitigung.

Die gesetzliche Basis ist das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), das mit dem Ziel des Umweltschutzes auf Abfallvermeidung und Recycling ausgerichtet ist. Die fünfstufige Abfallhierarchie des Gesetzgebers (Abfallvermeidung, Vorbereitung zur Wiederverwendung, Recycling, sonstige Verwertung und Beseitigung) macht deutlich, dass eine funktionserhaltende Wiederverwendung von Erzeugnissen eine erstrebenswerte Option ist und zu nachhaltiger Wertschöpfung beiträgt.

Das seit langem bekannte und in der Praxis vielfach sehr erfolgreich praktizierte Produktrecycling durch Refabrikation wird derzeit in der amtlichen Statistik der Kreislaufwirtschaft nicht erfasst, da diese Wertschöpfung durch Werterhalt den Bereichen des produzierenden Gewerbes zuzurechnen ist. Dabei ist es augenscheinlich, dass Produktrecycling der Abfallvermeidung zuzurechnen und damit in der höchsten Stufe der Abfallhierarchie anzusiedeln ist. Die Zuordnung der Refabrikation zum produzierenden Gewerbe erschwert die Bewertung ihrer Bedeutung deutlich.

Allerdings ist die Refabrikation bei geeigneten, oft hochwertigen Produkten höchst lukrativ als ökologisch und zugleich vor allem auch ökonomisch sinnvolle Alternative zur wertvernichtenden Produktzerstörung der stoffbasierten Kreislaufwirtschaft. Entsprechend ist die Refabrikation für viele Branchen, zum Beispiel für die Automobil- oder die Medizintechnik, ein erheblicher Umsatzfaktor. [ROS]

Refabrikation von PEMFC

Um Wertschöpfung durch Refabrikation und Neuvermarktung qualitätsgesicherter Erzeugnisse erzielen zu können, sind je nach Erzeugnis und Zielsetzung prozesstechnisch eine Reihe produktabhängiger Einzelprozesse zu durchlaufen. Dazu gehören die Sammlung der gebrauchten Produkte – sogenannte Cores –, die Eingangsprüfung und Demontage, die Detailanalyse und -inspektion und Reinigung, die Refabrikation (funktionell und optisch/kosmetisch), ggf. der Ersatz von Komponenten, die Remontage, sowie die Prüfung/Endkontrolle/Gewährleistung. [STE] Vorreiter in der erfolgreichen Umsetzung entsprechender industrieller Prozesse und dem Etablieren lukrativer Märkte ist sicherlich die Großindustrie. Doch besonders der Mittelstand als Innovationsmotor darf sich große Chancen in den betreffenden Geschäftsfeldern ausrechnen. Die Vorteile einer solchen Strategie sind konkret: Vielfachnutzen durch Mehrfachnutzung [STE] – das bedeutet profitables Wirtschaften –, Erschließen neuer Märkte bei hoher Kundenbindung und -zufriedenheit sowie nachhaltiges und verantwortliches unternehmerisches Handeln.

weiterlesen im HZwei Januar-Heft

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