Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Jösting

12. Februar 2020

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Börse wird Entwicklung bei Brennstoffzellen honorieren

Die Aktie von FuelCell Energy (2,10 US-$) hat sich konsolidiert, nachdem es ja von circa 0,30 bis auf über 3,15 US-$ hoch her ging. Charttechnisch sieht es nun um 2 US-$ wieder richtig gut aus. Aufträge für BZ-Kraftwerke auch von Partnern wie E.On durften nur eine Frage der Zeit sein.

Wer auf die Brennstoffzelle setzt, kommt an Ballard Power (11,65 US-$) nicht vorbei. Interessant, dass dem Unternehmen noch alte Zeiten (2001/3) anhängen, wo man Kurse von über 130 US-$ sah bzw. eine Unternehmensbewertung von über 11 Mrd. US-$. So schreibt das Handelsblatt sinngemäß, dass das Unternehmen recht hoch bewertet sei. Ich widerspreche: Die heutige Ballard Power ist mit früher nicht mehr vergleichbar. Das Unternehmen hat mit der Produktion von BZ-Stacks in China die Grundlagen für sehr hohes Wachstum gelegt. Und das Momentum spricht nun für die Brennstoffzelle und für Wasserstoff (idealerweise grünen). Das ist eine disruptive Technologie, die vergleichbar der Dampfmaschine einen neuen Megatrend begründet. Zudem kann ich mir gut vorstellen, dass Ballard weitere Großunternehmen als Partner und Aktionär anziehen wird.

Charttechnisch nach oben ausgebrochen

Bei Bloom Energy (10,15 US-$) kommen die Zahlen für das vierte Quartal 2019 am 18. Februar 2020. Die Aktie hat endlich die Marke von 10 US-$ übersprungen. Meines Erachtens geht es nun zügig auf 12+ und im Jahresverlauf auf über 15 US-$. Die netzunabhängigen Brennstoffzellenkraftwerke erfreuen sich großer Nachfrage und zudem sollen die neuen Server die Energieeffizienz um über 50 % steigern können.

Reaktion nach Short Squeeze sehr wahrscheinlich

Dass es sich um einen Short Squeeze gehandelt hat, der die Aktie von Tesla (760 US-$) auf fast 1.000 US-$ hievte, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden. Hedge-Fonds könnten hierbei den Druck durch Käufe zusätzlich erhöht haben (s. Tesla-Hype – wie lange noch?). Man erkennt dies an der gefallenen Zahl leerverkaufter Aktien. Nun gibt es aber Untersuchungen von Short Squeezes, die ergaben, dass nach einem massiven Kursanstieg in den darauf folgenden ein bis drei Monaten eine Ernüchterung einsetzt, die den Kurs um 50 % des vorangegangenen Anstieges wieder fallen lässt. Übersetzt hieße dies bei Tesla, dass wir von aktuell über 760 US-$ auf 550 bis 500 US-$ an Kursen sehen könnten.

Zahlen für das erste Quartal, die im April kommen, könnten den Trend nach unten beschleunigen, denn viele ausgelaufene steuerliche Förderprogramme lassen einen fallenden Absatz erahnen. In China kommt hinzu, dass durch die Virus-Epidemie die Produktion still stand bzw. still steht. Über 140 Mrd. US-$ Bewertung müssen sich begründen lassen, aber nicht mit zu erwartenden Zahlen irgendwann in den kommenden fünf Jahren. Das Model Y auf der Basis von Model 3 könnte zudem manchen Käufer switchen lassen. Elon Musk hingegen meint, dass das Model Y den Gesamtabsatz von Model 3, S & X wird übertreffen können. Wir werden sehen.

Autor: Sven Jösting, 11. Februar 2020

Sven Jösting berichtet hier im HZwei-Blog ab sofort monatlich über den aktuellen Stand an den Börsen.

Risikohinweis

Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, d. h., es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz der hier vorgestellten Aktien sein.

1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    Köstlich immer wieder, diese Schönfärberei zum Wasserstoff:
    “Und das Momentum spricht nun für die Brennstoffzelle und für Wasserstoff (idealerweise grünen). Das ist eine disruptive Technologie, die vergleichbar der Dampfmaschine …”
    Disruptiv war sicher der Übergang von der Dampfmaschine zum Verbrennungsmotor und dann zum E-Motor. Hat mit H2 nichts zu tun.
    Natürlich wird H2 einen Boom erleben – vor allem stationär, wo die Industrie /Wirtschaft händeringend nach fossiler Substitution (bspw. Stahlindustrie) sucht und nach hochkapazitiven Langzeitspeichern.
    Nur das mit dem “grünen Wasserstoff” klingt angesichts von >96% fossiler Erzeugung und dem geringen Anteil von EE-Strom bei den restlichen 4% Elektrolyse nicht wirklich überzeugend.
    Warum sich der Autor regelmäßig zu negativen Prognosen für Tesla hinreissen lässt, kann man ahnen. Allerdings stehen den auslaufenden Förderungen im E-Auto-Bereich der wachsende Gesamtmarkt und die Flottenzwänge in Europa entgegen. FCEV-PKW werden leider kaum profitieren können angesichts der Stückzahlen un der Verfügbarkeit.
    Ist aber wohl auch besser so, den H2-BSZ im PKW ist so unnötig wie ein Kropf …

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