Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

2. September 2019

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Wasserstoff als Exportgut

Kohlezug: Bislang exportiert Australien vornehmlich Kohle – zukünftig auch Wasserstoff.
Bislang exportiert Australien vornehmlich Kohle – zukünftig auch Wasserstoff, © BHP Billiton: Kohletransport Australien Schiene

Die Stadt Perth im Südwesten Australiens war bereits Anfang der 2000er-Jahre eine von weltweit zwölf Städten, die Brennstoffzellenbusse im Nahverkehr erprobte. Danach tat sich das energiereiche Land allerdings nicht mehr als großer Förderer der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien hervor. Warum auch?

Schließlich verfügt das Land über riesige Vorkommen an fossilen Energien, Edelmetallen und Seltenen Erden. Aber ist das wirklich Grund genug, nicht nach Alternativen Ausschau zu halten?

Australiens Hauptenergieträger und Exportgut Nummer eins war bisher die Kohle. Das riesige Land ist weltweit mit Abstand der größte Kohleexporteur (36,6 Prozent aller Kohleausfuhren stammen aus Australien) und der viertgrößte Kohleproduzent. Fast noch wichtiger für den Export ist allerdings mittlerweile flüssiges Erdgas (LPG) geworden, mit dem die australische Industrie inzwischen mehr Gewinn macht als mit der Ausfuhr von Kohle. Den Export von Flüssiggas betreffend wird erwartet, dass Australien noch dieses Jahr Katar als Weltmarktführer überholen wird.

Südkorea, Japan und China sind heute die wichtigsten Abnehmer australischer Kohle und australischen Flüssiggases. Die drei Länder haben jedoch angekündigt, ihre Energieversorgung zukünftig weg von der Nutzung fossiler Energien hin zu Wasserstoff auszurichten. Das gilt insbesondere für Japan, das Hauptabnehmer des Flüssiggases aus Australien ist. Für die Kohle- und Gasindustrie – mächtiger Wirtschaftsfaktor im Land – stehen die Zeichen auf Sturm, sollte es nicht gelingen, den Absatz fossiler Energieträger durch andere, klimafreundlichere Produkte zu kompensieren. Der Wechsel in der Energiestrategie der drei Nachbarländer dürfte somit ein wesentlicher Grund dafür sein, dass die australische Regierung unter Premierminister Scott Morrison in der Wasserstoffwirtschaft ein wichtiges Geschäftsfeld für die Zukunft des Landes sieht.

Hinzu kommen die seit Jahren stetig steigenden Verbraucherpreise bei Strom und Gas, die heute zu den höchsten in der Welt zählen. Auf den ersten Blick scheint das ein Widerspruch zu sein, weil das Land sowohl über die riesigen fossilen Energievorkommen (Kohle, Öl, Erdgas) als auch über Landflächen für den Ausbau der erneuerbaren Energien (Wind, Solar) verfügt. Der starke Ausbau der Wind- und Solarenergie in den letzten vier Jahren hat dazu geführt, dass das Land sein Ziel eines Zwanzig-Prozent-Anteils von Erneuerbaren an der Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 bereits übererfüllt haben wird.

weiterlesen im HZwei Juli-Heft

Autorin: Alexandra Huss

Kategorien: Allgemein

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