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Beitrag von Sven Geitmann

2. Juli 2019

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Der H2-Motor lebt

H2-Motor im Foyer der Deutz-Hauptverwaltung in Köln-Portz.
H2-Motor im Foyer der Deutz-Hauptverwaltung in Köln-Portz, © Deutz.

Lange war es sehr ruhig um den H2-Verbrennungsmotor. Lediglich die Keyou GmbH aus München hielt an dieser Technologie fest. Jetzt bekommt das Team des ehemaligen BMW-Mitarbeiters und heutigen Keyou-Geschäftsführers Thomas Korn Unterstützung von prominenter Stelle: Die Deutz AG unterzeichnete Ende März 2019 eine Kooperationsvereinbarung mit Keyou. Darüber hinaus teilte der Kölner Konzern mit, ein erster Prototyp, der Wasserstoff als Kraftstoff verwende, sei bereits entwickelt worden.

Hierbei sei ein Sechszylinder-Dieselmotor (7,8 l Hubraum) zum Einsatz gekommen, der erstmals 2018 auf der bauma China und im April 2019 auf der bauma in München präsentiert wurde.

Deutz und Keyou weiten damit ihre bisherige Entwicklungspartnerschaft aus, um gemeinsam die Industrialisierung und Kommerzialisierung von CO2-freien Wasserstoffmotoren für den Off- und Onroad-Bereich sowie die Energieerzeugung voranzutreiben. Zusammen wollen sie eine Alternative zur Brennstoffzellentechnologie etablieren.

Der Deutz-Vorstandsvorsitzende Dr. Frank Hiller erklärte: „Die Nutzung von alternativen Kraftstoffen wie Wasserstoff gewinnt zunehmend an Bedeutung. Wir sehen in dieser Antriebslösung eine wertvolle Ergänzung unserer Elektrifizierungs-Strategie und eine wichtige Säule für die emissionsfreie Mobilität der Zukunft.“ Die Serienreife wird für 2021/22 angestrebt.

Kategorien: Allgemein

11 Kommentare

  1. Kausl Leopold

    Wie sieht es mit sparsameren Hybrid-Antrieben aus? Sind zwar schwerer und mehr resourcen-verbrauchend, können aber Bremsenergie rückgewinnen und als plug-in betrieben werden. Macht doch mehr Sinn, Fahrzeuge mit weniger Höchstleistung und Gewicht zu verwenden und organisatorische Mehrfachnutzung in immer mehr digitalisierter Zukunft. Die schweren Fahrzeuge, allgemein auch viele Riesen-Schiffe u. -Flugzeuge sind Hauptverursacher von schädlichen Klimagasen und gehören reduziert.

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    • Johann Jäckel

      Wie bereits erwähnt: mit den alten Expansions-Ventil-Motoren, und dazu auch noch überflüssiger Weise als 4-Takter, erzielt man beim Einsatz von H2+O2, bzw. dem Ausgangsstoff H2O, nichts, weil über die Zuführung der atmosphärischen Luft unnötig N hinzu geführt wird, oder sogar Argon als “Bremse” benutzt wird, da es um einen Explosivstoff geht. BSZ können mit Wasser nichts anfangen. Aber ein System, welchem keine hinderliche Kurbelwelle im “Weg liegt”! Also ZWEI-Takt-System ohne (direkte) Kurbelwelle, aber dafür direkte Wandlung in Strom und trotzdem Nutzung eines Brennraumes, aber eben nur mit reinem Wasser- u. Sauerstoff und gleichzeitiger Aufspaltung von Wasser als Grundlage von Energie-Rückgewinnung. Verbrauch ist unter dem Strich Wasser und für die Initialzündung H2O2.
      Einziges Problem bei der Geschichte: es gibt keine entsprechende Ausbildung für diese Entwicklung. Schaut man zurück auf Motorengeschichte, so hat der Diesel erst jetzt seine Volljährigkeit erreicht. Hoffentlich dauert es nicht so lange mit dem Wasser-Sauerstoff-Elektro-Motor. Deutz&Co sind auf dem total falschem Dampfer, wie ehedem, als Deutz Diesel ablehnte. Nur jetzt auch noch in Panik etwas zu verpassen, in die falsche Anwendung laufen. Schade um das Entwicklungsgeld. Ich bin da wesentlich weiter.

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  2. Joe Schmidt

    @Johann Jäckel:
    “… Motor, welcher aus Wasser H2 + O selbst in einem Kreislauf erzeugt? Natürlich mit Verbrauch von H2O.”
    Von einem solchen “Wassermotor” ist in obigen Beitrag allerdings keine Rede.
    Aber wir sind sehr gespannt, wann es diese revolutionäre Entwicklung in der Praxis zu bestaunen gibt. Den Nobelpreis für Chemie wurde 1956 verliehen an:
    – Cyril Norman Hinshelwood (Vereinigtes Königreich und
    – Nikolai Nikolajewitsch Semjonow (Sowjetunion)
    Beide forschten zu den “Mechanismen chemischer Reaktionen“ – zu Knallgasreaktionen bzw. zu (verzweigten) chem. Kettenreaktionen. Einen “Wassermotor” kann man damit leider nicht herstellen …

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    • Johann Jäckel

      @Joe Schmidt, Sie sagen oben:
      “Aber wir sind sehr gespannt, wann es diese revolutionäre Entwicklung in der Praxis zu bestaunen gibt. Den Nobelpreis für Chemie wurde 1956 verliehen an:
      – Cyril Norman Hinshelwood (Vereinigtes Königreich und
      – Nikolai Nikolajewitsch Semjonow (Sowjetunion)
      Beide forschten zu den „Mechanismen chemischer Reaktionen“ – zu Knallgasreaktionen bzw. zu (verzweigten) chem. Kettenreaktionen. Einen „Wassermotor“ kann man damit leider nicht herstellen …!”
      Nun, es wurde ja universitär wieder aufgegriffen und es wird daran gearbeitet. Die beteiligten Forscher sehen es anders, wie in ihrem “vermuteten” Schlußsatz behauptet. Warum denn sonst arbeitet man daran? Konzepte liegen bereits vor.
      Vielleicht darf man auch einmal, wenn auch eine ganz andere Geschichte, daran erinnern, dass sogar Stickstoff als Brennstoff dienen kann, was ja auch für “unmöglich” immer angesehen wurde. Hierbei sei an Peter Plichta erinnert, der es entdeckte. Nur um einmal aufzuzeigen: “Nichts ist unmöglich!” (obwohl für Motoren nicht geeignet).
      Vielleicht führt auch der Titel “Der H2-Motor lebt…” etwas dabei vom Ziel ab, als “Hauptbrennstoff” eben nicht nur H2 zu betrachten. Sondern vielmehr H2O.
      Warten wir also etwas ab.

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  3. Johann Jäckel

    @Dr. Artur Braun,
    die Gegen-Frage darf gestattet sein, auf ihre Anmerkung “Wer kann mir die Vorteile des neuen H2-Motors erklären?”
    Welchen Motor meinen Sie eigentlich? Den alten, etwas umgepfriemelten Fossilstoffmotor, der auch H2 verarbeiten kann, oder die totale Neuentwicklung mit einem Motor, welcher aus Wasser H2 + O selbst in einem Kreislauf erzeugt? Natürlich mit Verbrauch von H2O.

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  4. Martin Fricke

    Der Vorteil wäre Emissionsfrei zu fahren. Gegenüber Mit Lng betriebenen LKW ist das ein Mega Vorteil. Erdgas ist 25 mal schädlicher als CO2. Es ist eine dringend benötigte Alternative. Statt alles theoretisch zu betrachten geht Mann hier in eine Umsetzung. Sicher ist das alles schon gemacht worden, das Wissen die Herren von Keyou auch. Die Großindustrie behauptet immer das es nicht funktioniert aber wenn sie angefangen bei BMW über MAN und VW die gleichen Konzepte verfolgen kommt Mann dort nicht weiter. H2 ist ein Teil der Zukunft das steht fest.

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  5. Johann Jäckel

    Guten Tag Herr Schmidt,
    war das Thema hier nicht der Motor selbst?
    Schon gut: als Grundlage (stete Wiederholung löst die Blindheit auf) dient in Zukunft ein ganz neuartiger Wasserstoff-Verbrennungs-Antrieb, welcher:
    a) nach dem Start mit Wasserstoff aus Wasser wieder selbst Wasserstoff erzeugt;
    b) entsprechend den jetzt noch einmal bestätigten chemischen Vorgängen konzipiert ist auf der Grundlage des Nobelpreises für Chemie von 1956 und den Forschungen aus den 1930er Jahren (unglaublich was verschlafen wurde über sooo viele Jahre – aber auch bekannt bei Fahrzeugen mit Akku-Antrieb, welche sogar aus älteren Jahren stammen);
    c) es sich nicht um einen Verstoß gegen den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik handelt, wie fälschlich viele erst annehmen und es deshalb voreilig beiseite legen. Denn es findet ein Wasserverbrauch statt.
    Abwarten, Tee trinken, und, wenn bedarf ist an Nachschulungen: einfach mal googlen.
    Ist gut gemeint.

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  6. Johann Jäckel

    Herr Dr. Braun,
    erstaunlich und verrückt, dass sogar trotz Titel keine Mühe aufgewandt wird, richtig zu lesen. Nun glaube ich aber eher, dass sie hinter die Geheimnisse kommen wollen, bei den neuen Motorkonzepten, wobei nicht von mir die “umgefriemelten alten Fossiler” gemeint sind. Beantworten Sie doch bitte zuerst einmal meine Frage, ob Sie auch verstanden haben, wozu 1956 der Nobelpreis in Chemie verliehen wurde, denn nur dann kann man sich die Mühe machen, auch Ihnen alles weitere zu erklären.
    Ansonsten leider total zwecklos mit dem Wissen von 18-hundert Piependeckel.

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  7. Joe Schmidt

    Das ist es!
    Wir kombinieren aufwendig herzustellenden Wasserstoff mit einer im Wirkungsgrad auf niedrigem Niveau begrenzten Verbrennungskraftmaschine und erhalten eine vielstufige Energievernichtungskette!
    Damit “entsorgen” wir die partiellen Energieüberschüsse in norddeutschen Windparks auf einfachste Weise, ohne zu große ökonomische oder ökologische Vorteile zu erzielen!
    Wie schlimm wäre es doch, mit dem Wasserstoff erst einmal in der Industrie fossile Primärenergien zu substituieren oder gar wirtschaftlich tragfähige Projekte für saisonale /langfristige Speicher voranzutreiben.
    Wer Sarkasmus findet darf ihn behalten.

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  8. Johann Jäckel

    Verrückt scheint nur zu sein, dass die chemischen Reaktionsabläufe, welche bereits in den 1930er Jahren theoretisch, rechnerisch erforscht wurden (Nobelpreis 1956) erst jetzt (hoffentlich!) zum tragen gebracht werden, da die Abläufe erst jetzt per Computer wieder bewiesen wurden. Wer die Zusammenhänge nicht kennt, kann auch keinen Gewinn erkennen. Normal.
    Mit Brennstoffzellen geht es nicht um die Vorteile zu nutzen.
    An anderen Stellen bin ich bereits auf die Details eingegangen. Der von Deutz ausgestellte Motor wird es (in Gänze: da Grundlage Fossilstoffmotor) nicht sein, was letztendlich zur Anwendung kommen wird. So viel sei verraten. Einfach abwarten.
    Deutz hatte geschichtlich schon einen großen Fehler gemacht. Den nächsten wird man sich wohl verkneifen wollen.

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  9. Dr. Artur Braun

    Verrückt!
    Dass noch jemand in einen Verbrennungsmotor, in eine Wärmekraftmaschine investiert.
    Rein intuitiv würde ich den H2 ja elektrichemisch umwandeln und nicht im Verbrennungsmotor – allein schon weil ersterer nicht der Begrenzung des Wirkungsgrades nach dem Carnotschen Prinzip unterliegt.
    Wer kann mir die Vorteile des neuen H2-Motors erklären?

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