Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

19. März 2019

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Eine H2-Station für ein Auto

Christiansen Zimmermann
F. Zimmermann und R. Christiansen (r.), © H-Tec Systems

Reinhard Christiansen hat in wenigen Wochen das umgesetzt, wofür andere Monate, wenn nicht sogar Jahre benötigen. Im Oktober 2018 nahm er seinen neuen Elektrolyseur entgegen. Der soll in unmittelbarer Nähe des Windparks in Ellhöft, dessen Geschäftsführer Christiansen auch ist, stehen. Solange die Entfernung zwischen Stromerzeuger und Energiewandler nicht allzu groß ist und das öffentliche Stromnetz nicht genutzt wird, braucht er keine Letztverbraucherabgaben zu zahlen. So hofft er, einen wirtschaftlichen Betrieb realisieren zu können, auch wenn noch nicht sonderlich viele BZ-Autos durch das 113-Seelen-Dorf fahren.

Bei dem Elektrolyseur handelt es sich um ein Modell ME 100/350 der Firma H-Tec Systems, das rund hundert Kilogramm Wasserstoff pro Tag aus Windstrom erzeugt (Leistung: 225 kWel). Theoretisch könnten damit täglich zwanzig Brennstoffzellenautos an der geplanten lokalen H2-Station in Westre betankt werden, praktisch gibt es in der Region allerdings nur eines – das von Christiansen.

Korrektur vom 19.03.2019: Der Elektrolyseur, der von H-Tec Systems und nicht wie ursprünglich gemeldet von GP Joule stammt, wird voraussichtlich im Frühjahr 2019 in Betrieb genommen. Der Artikel wurde entsprechend angepasst.

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1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    Das ist ja toll, wenn jemand seinen eigenen Elektrolyseur betreibt. Nur sein H2-BSZ-Auto kann man eben damit noch nicht betanken (ein E-Auto mit eigenem Strom dagegen schon) und auch an Lagerung /Transport des H2 sollte man denken. Denn wenn ich 100kg H2 am Tag erzeuge, das einzelne H2-BSZ-Auto etwa 1kg/100km verbraucht, muss ich sehr viel fahren bzw. habe ich regelmäßig einiges H2 übrig …
    Die geplante lokalen H2-Station in Westre mit ihren 700bar Höchstdruckpumpen und den notwendigen Zwischenspeichern gibt es logischerweise auch nicht kostenlos. I.d.R. kostet so eine Tankstelle >1Mio.€ und es gibt eigentlich keine Aussicht, dass sich dieser Unsinn jemals bezahlt machen könnte.
    “Der zum Einsatz kommende Elektrolyseur könne an einem Tag 5,4 MWh Energie in 4 MWh Wasserstoff und 1,4 MWh Wärme umwandeln, wodurch sich ein Wirkungsgrad von bis 95 Prozent … ” heißt es in einer Meldung dazu. Natürlich nur, wenn man für die 1,4MWh Wärme auch gleich einen passenden Abnehmer hat – dann sind es lt. der Meldung gar 100% Wirkungsgrad …
    Abgesehen davon, dass die 700bar-Druck-Speichertanks alle 5Jahre aufwendig geprüft werden müssen, verbraucht die Kompression auf 700bar (Autoreifen 2-3bar) natürlich auch Energie und ist keinesfalls kostenlos – auch nicht mit eigenem Windstrom. Wasserstoff mit seinem geringen Energiegehalt je Volumeneinheit ist für den mobilen Einsatz denkbar schlecht geeignet. Da hilft auch das geringe Gewicht von Wasserstoff nicht. Der viersitzige Toyota Mirai wiegt 1850kg, das fünfsitzige Tesla Model3 mit zwei Kofferräumen und deutlich besseren Fahrleistungen je nach Ausstattung 1610–1847kg – letztes mit Allradantrieb. Der Drops bei PKW ist gelutscht und die H2-BSZ-Technik hat auf diesem Gebiet verloren.
    Wenn schon lokale Hydrolyse /Verarbeitung, dann wäre eigentlich die Einspeisung ins Erdgasnetz /Methanisierung der logischere Weg.
    Aber dann gebe es wohl keine Jubelmeldung von Hydrogeit …

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