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Beitrag von Sven Geitmann

18. Februar 2019

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Brandenburg will sich stärker engagieren

Potsdam
Ministerin Schneider bei der Eröffnung

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer kam zwar nicht, aber auch ohne ihn ist am 7. September 2018 die 50. Wasserstofftankstelle in Potsdam eingeweiht worden. Bei gutem Wetter erschienen über 120 Gäste zur feierlichen Einweihung, unter ihnen Kathrin Schneider, die Infrastrukturministerin von Brandenburg, sowie Jann Jakobs, der zu dem Zeitpunkt noch amtierende Potsdamer Oberbürgermeister.

Auf diesen Augenblick hatte so mancher lange gewartet, denn eigentlich sollten bereits Ende 2015 insgesamt 50 Standorte zur Betankung mit Wasserstoff deutschlandweit zur Verfügung stehen – so hatte es der Vorvorgänger von Andreas Scheuer, der frühere Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, angekündigt. Dass es mit der Realisierung dieses Ziels bedeutend länger als erwartet gedauert hat, kann dem seit Jahren CSU-geführten Verkehrsministerium angelastet werden, das versäumt hat, der Automobilindustrie Beine zu machen. Statt aufs Tempo zu drücken, ließ es die Fahrzeugbauer an der langen Leine gewähren, setzte sich in Brüssel für eine nur moderate Absenkung der CO2-Grenzwerte ein und vermied es auch beim Dieselskandal, ihnen härtere Bandagen anzulegen.

Dass der Bau von Wasserstofftankstellen nun aber in den vergangenen Wochen und Monaten doch merklich an Geschwindigkeit zugelegt hat, kann demgegenüber der H2 Mobility gutgeschrieben werden. Dem jungen Team von Nikolas Iwan ist es gelungen, zahlreiche Hürden abzubauen und Abläufe zu beschleunigen, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die nächsten 50 Standorte sehr viel schneller fertiggestellt werden als die ersten 50. Dementsprechend freute sich Iwan während der Einweihung, dass „2017 in Deutschland so viele H2-Stationen wie in keinem anderen Land eröffnet wurden und 2018 mehr als 2017 eröffnet werden“.

Zur Feier erschien unter anderem auch Bart Biebuyck, seit 2016 Geschäftsführer des Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking (FCH2 JU), da für diesen Standort auch EU-Fördermittel im Rahmen des Projekts Hydrogen Mobility Europe (H2ME) eingesetzt wurden. Biebuyck berichtete, dass mittlerweile 1.200 Brennstoffzellenfahrzeuge in der Europäischen Union unterwegs seien, und verwies darauf, dass ebenfalls im Herbst 2018 eine ganze Fabrik für Wasserstofftankstellen in Dänemark eröffnet wurde, was den Infrastrukturaufbau weiter spürbar voranbringen dürfte.

Brandenburg will dabei sein

Kathrin Schneider, brandenburgische Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung, betonte anschließend in ihrer Rede, dass die Eröffnung dieser H2-Station „in den Rahmen der Landespolitik passt“, da die Regierung des ostdeutschen Bundeslandes „den Verkehrsbereich innerhalb der Energiestrategie nachhaltiger gestalten“ wolle. Weiter betonte sie: „Wir haben beides im Blick – Batterien und Wasserstoff.“ Zudem verwies sie auf ein weiteres H2-Projekt, und zwar im Bahnbereich. Hier werde derzeit über den Einsatz von Brennstoffzellenzügen bei der Heidekrautbahn, die von Berlin nach Norden in die Schorfheide führt, nachgedacht. Zur Realisierung derartiger Vorhaben „wollen wir gerne unseren Teil beitragen“, so die Ministerin.

Gegenüber HZwei erklärte sie, sie sei sich mit der Berliner Kollegin, der Umweltsenatorin Regine Günther, darüber einig, die Stammstrecke der Heidekrautbahn von Berlin-Wilhelmsruh bis Basdorf wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Dort könnten dann, ebenso wie eventuell in der Region Elbe-Elster, wasserstoffbetriebene Züge zum Einsatz kommen, wenn entsprechende Angebote vorlägen. Schneider erklärte: „Ich bin neugierig, ob Bewerbungen reinkommen.“ Angesprochen auf die bisherige Untätigkeit der Landesregierung im Bereich der H2– und BZ-Technik und auf die Nachfrage, ob sich da jetzt etwas ändern werde, sagte sie: „Ja, wir haben uns das vorgenommen.“

kompletten Bericht lesen im HZwei Januar-Heft

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