Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

15. Oktober 2018

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22. WHEC – Mit vollem Tempo voran

Veziroglu

Videobotschaft von Nejat Veziroğlu


Die Anreise zur diesjährigen World Hydrogen Energy Conference war zwar weit, sowohl für die Teilnehmer aus Europa als auch für die aus Asien oder Nordamerika, aber dennoch kamen über 550 Teilnehmer nach Rio de Janeiro. Und tatsächlich gab es in Brasilien vom 17. bis zum 22. Juni auch etliche Neuigkeiten zu hören. Am meisten Aufsehen erregte der „natürliche Wasserstoff“, der nach Aussage des Geologen Dr. Alain Prinzhofer an verschiedenen Orten der Erde einfach so aus dem Boden austritt.
Eröffnet wurde die WHEC 2018 vom Gastgeber Prof. Paulo Emílio Valadão de Miranda, Leiter des Wasserstofflabors der Federal University of Rio de Janeiro  (Coppe) und Präsident des brasilianischen Wasserstoffverbands ABH2. Erstes Highlight war die anschließende Videobotschaft von Dr. T. Nejat Veziroğlu, dem Präsidenten der International Association for Hydrogen Energy (IAHE) und Initiator der WHEC. Da der 93-Jährige aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich vor Ort sein konnte, übermittelte er seine besten Wünsche per Film und rief – kämpferisch wie immer – der Wasserstoffgemeinschaft zu: „Fight the global problem!“
In seiner Zwischenbilanz verwies er unter anderem voller Stolz darauf, dass sich Anfang 2017 dreizehn Weltkonzerne zusammengeschlossen hätten, um den Umweltproblemen dieser Welt die Stirn zu bieten, und dass sie ihre Initiative nicht etwa Climate Council oder Green Council genannt hätten, sondern Hydrogen Council (s. HZwei-Heft Apr. 2017). Veziroğlu ermunterte alle Anwesenden, trotz etwaiger Verzögerungen nicht zu verzagen, und rief ihnen zu: „Eure Träume werden Realität. Volles Tempo voraus in eine Wasserstoffgesellschaft!“
Anstelle des IAHE-Präsidenten war seine Gattin Dr. Ayfer Veziroğlu vor Ort. Sie erinnerte in ihrer Begrüßungsrede an die Anfänge der H2-Community sowie die erste WHEC-Konferenz in Miami Beach, USA, vor über vierzig Jahren. Viel habe sich seitdem getan, so die leitende IAHE-Vizepräsidentin. Sie verkündete zudem, dass die Mobilfunkriesen AT&T und Verizon noch in diesem Jahr ein brennstoffzellenbetriebenes Smartphone, das RED Hydrogen One, auf den Markt bringen werden (limitierte Auflage für 1,595 US-$).
Auch Danny Epp, seit Anbeginn bei Ballard, warf einen Blick zurück in die 1980er-Jahre und betonte, dass durchaus schon viel erreicht worden sei, insbesondere bei der Reduzierung der Platinmenge (Faktor 50 innerhalb von dreißig Jahren) sowie bei der Erhöhung der Leistungsdichte von Brennstoffzellen-Stacks (Faktor 10).
Edson H. Watanabe, ebenfalls von der Coppe, berichtete, dass Brasilien über eine große Menge erneuerbarer Energien verfüge, sei es aus Biomasse (z. B. Zuckerrohr), Wasserkraft oder Wind. Obwohl er selbst seit 2006 Flex-fuel-Fahrzeuge fahre, sei Ethanol nicht die endgültige Lösung, so Watanabe . Er ermunterte vielmehr zur Nutzung von Wasserstoff und drängelte schmunzelnd: „Ich bin 65 Jahre alt, deswegen bitte ich euch: Beeilt euch, damit ich diese Technik noch nutzen kann!“

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www.whtc2019.jp
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