Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

13. September 2018

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Wasserstoff in einem integrierten Energiesystem

Karlsson

Tim Karlsson, © IPHE


Die International Partnership for Hydrogen and Fuel Cells in the Economy (IPHE) wurde 2003 als zwischenstaatliche Partnerschaft gegründet. Ihr Ziel ist es, den Übergang zu sauberen und effizienten Energie- und Mobilitätssystemen mit Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien (H2BZ) zu erleichtern und zu beschleunigen – technisch wie wirtschaftlich. Zu diesem Zweck bietet sie ein Forum für den Informationsaustausch über politische Strategien, den Technologiestatus sowie Initiativen, Normen und Standards. Die IPHE informiert zudem Interessengruppen und die Öffentlichkeit über die Vorteile und Herausforderungen auf dem Weg in ein umfassendes kommerzielles H2BZ-System.
HZwei: Herr Karlsson, das Pariser Klimaabkommen veranlasst Regierungen, nationale Klimaschutzpläne zu entwickeln, um das Ziel des Abkommens – die Begrenzung der Erderwärmung bis zum Jahr 2050 – zu erreichen. Inwieweit beeinflusst das die Entwicklung und Verwendung von H2– und BZ-Technologien?
Karlsson: Die Rolle, die grüner Wasserstoff in zukünftigen Energie-, Transport- und Industriesektoren sowie im Gebäudebereich spielt, wird zunehmend anerkannt. Für diejenigen, die sich auf die Umweltaspekte konzentrieren, ist die H2-Herstellungsmethode sehr wichtig. Damit die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreicht werden, muss der erzeugte Wasserstoff ein Treibhausgasprofil von netto null oder nahezu null haben. Die Elektrolyse, bei der Strom aus erneuerbaren oder anderen CO2-freien Quellen wie Kernkraft verwendet wird, und die Elektrolyse mit Strom aus fossilen Brennstoffen in Verbindung mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) sind heute zwei Methoden, die die Netto-null-Anforderung erfüllen könnten.
Das Pariser Abkommen hat zahlreichen Ländern den Anstoß gegeben, Maßnahmen zu ergreifen und Wasserstoff als Schlüsselkomponente ihrer künftigen Energie- und Verkehrssysteme zu betrachten. Aber auch andere Faktoren wie Energiesicherheit, das Management des Energiesystems, Innovationen und Wirtschaftschancen führen zu einem neuerlichen Interesse an Wasserstoff. Mehrere Länder versuchen, ihre Energiequellen zu diversifizieren, während andere aktiv auf erneuerbare Energiequellen umstellen und wissen, dass sie durch Wasserstoff als Speichermedium die Stromversorgung und das Lastmanagement verbessern können.
Einige Länder verfügen über viel Energie sowie über einzigartige technologische Innovationen oder Ressourcen, die insbesondere Wasserstoff und die damit verbundenen Technologien begünstigen, seien es BZ-Systeme, Elektrolyseure oder die in diese Technologien einfließenden Vorleistungen. Das Klimaabkommen lässt das Interesse an Wasserstoff steigen, aber es ist nicht der einzige Grund für den Einsatz von H2-Technologien und -Systemen.
Aufgrund des Pariser Abkommens diskutieren Regierungen und Industrien über die mögliche Rolle von Wasserstoff in den verschiedenen Sektoren Mobilität, Wärme und Strom, um die dortigen Emissionen drastisch zu senken. Wie trägt die IPHE zu diesen Diskussionen bei?
Karlsson: Als zwischenstaatliche Partnerschaft konzentriert sich die IPHE darauf, die Entwicklung und den Einsatz von H2BZ-Technologien durch Informationsaustausch zu fördern. Sie ermöglicht Einblicke in laufende Maßnahmen sowie Initiativen und beleuchtet aktuelle Entwicklungen im Rahmen der Rechtsordnungen. Diese Aktivitäten helfen, anstehende Entscheidungen zu fällen und Maßnahmen zu ergreifen, die den H2-Einsatz unterstützen. Vor dem Hintergrund der Gegebenheiten eines jeden Mitgliedslandes werden nationalen Ziele wie Innovationsfähigkeit und Wirtschaftswachstum, die Erfüllung von Umweltzielen oder die Erhöhung der Energieautarkie, -stabilität und -effizienz unterschiedlich bewertet. Unabhängig vom Ansporn jedes Mitgliedslandes will die IPHE den Austausch von Informationen und Perspektiven fördern. Das Verständnis länderspezifischer Voraussetzungen und Pläne und die durch IPHE-Mitglieder umgesetzten Maßnahmen und daraus resultierenden Erfahrungen können dazu beitragen, potentielle Entscheidungen an anderer Stelle zu unterstützen. „Sektorkopplung“, „Hydrogen@Scale“ und „H2-Gesellschaft“ spiegeln alle die Idee der vollständigen Integration und des Nutzens von Wasserstoff über Sektoren hinweg wider. Dies ist ein Leitthema der IPHE-Überlegungen.

Wenn Sie das gesamte Interview mit dem IPHE-Geschäftsführer Tim Karlsson lesen möchten, klicken Sie hier:

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