Der Ölpreis steigt seit geraumer Zeit unaufhörlich und erhält zusätzlich weiteren Auftrieb. Aber was für den einen schädlich oder nachteilig ist, kann für den anderen gerade zum Vorteil werden: Je höher der Ölpreis, desto mehr Kapital wird in Alternativen sowie in Forschung und Entwicklung investiert. Insbesondere „grüner Wasserstoff“ und seine Umwandlung in Strom, Wärme und Kälte sowie auch eine ergänzende CO2-Abscheidung könnten so einen Turboeffekt erleben, nachdem es doch viele Jahre gedauert hat, bis die Welt nun endlich allmählich seine Potentiale erkennt.
Die weltweite Nachfrage nach dem „Schwarzen Gold“ kann nicht allein durch das Fracking in den USA bedient werden. Dort werden zwar dank dieser neuen Fördermethode insgesamt rund 10 Mio. Barrel täglich aus dem Boden geholt, aber andernorts sinken momentan die Förderraten, so wie beispielsweise durch die Sanktionsandrohungen und die Vertragskündigung von US-Präsident Donald Trump gegenüber dem Iran.
Die Welt benötigt aber nach wie vor täglich fast 14 Mio. t Öl. Länder wie China saugen alles auf, was sie bekommen können. Insbesondere die zunehmende Mobilität sorgt für diese massive Nachfrageerhöhung, da allein in der Volksrepublik jährlich über 25 Mio. neue Kraftfahrzeuge auf die Straßen kommen.
Bis vor einigen Jahren gingen große Unternehmensberatungen davon aus, dass in Batterietechnik perspektivisch wesentlich weniger Geld gesteckt wird als in Elektrolyseurtechnologie. Gemäß einer vor ein paar Jahren veröffentlichten Studie von Boston Consulting werden in den kommenden Jahrzehnten weltweit über US-$ 150 Mrd. in FuE für Elektrolyseure investiert, aber nur circa US-$ 70 Mrd. in Batterietechnik. Das mag nun – gefühlt – nicht mehr stimmen, da die Kfz-Hersteller entweder selbst oder aber asiatische Zulieferer massiv in Batterietechnologie investieren. Mit steigenden Energiepreisen – vor allem von Rohöl – erhält nun aber gerade die Forschung für effizientere, leistungsfähigere Elektrolyseure erheblichen Auftrieb.
Wie ich zudem aus gut unterrichteten Kreisen aus China vernehme, plant die Volksrepublik zwar keinen Richtungswechsel in der Elektromobilität, wohl aber eine stärkere Ausrichtung auf die Brennstoffzelle. Wenn dies so eintritt, muss sich die Autoindustrie verstärkt mit der Brennstoffzelle befassen und Unternehmen wie Toyota folgen.
FuelCell Energy überzeugt
FuelCell Energy setzt währenddessen verstärkt auf Lobbying und versucht den Politikern klarzumachen, welche Potentiale in der Brennstoffzelle liegen. Im US-Bundesstaat Connecticut ist dies nun gelungen: Hier soll der Anteil der regenerativen Energien bis zum Jahr 2030 bei 40 Prozent liegen und die Brennstoffzelle einen wesentlich höheren Anteil bekommen. Man kann nun gespannt sein, in welcher Größenordnung BZ-Kraftwerke in den Auftragsbüchern von FuelCell Energy landen – immerhin geht es um ein Volumen (Ausschreibungen) von US-$ 1,6 Mrd. – laut Firmenauskunft. Die Aktie könnte damit ein Highflyer werden, wobei man ja bereits größere Kapitalmittel auf Abruf (Kreditlinien und wandelbare Vorzugsaktien) bereithält.
Risikohinweis
Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, d. h., es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz der hier vorgestellten Aktien sein.
Autor: Sven Jösting
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