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Beitrag von Sven Geitmann

12. Juni 2018

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Brennstoffzellen-Kraftwerke im Wettbewerb

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Im Bereich der stationären Brennstoffzellensysteme ist der Kraftwerkssektor die Königsklasse. Entsprechend schwierig ist es, dorthin vorzustoßen und auch dort zu bestehen: immer wieder war in der Vergangenheit von krachenden Pleiten oder spektakulären Rettungen zu hören. Doch natürlich gibt es auch alteingesessene Unternehmen – ebenso wie neue Start-ups. Hier eine grobe Übersicht über Akteure, Projekte und Technologien.
Bei den stationären Brennstoffzellensystemen gibt es mittlerweile über ein halbes Dutzend Unternehmen, die Anlagen im Leistungsspektrum von hundert Kilowatt bis zehn Megawatt anbieten. Während dieser Anwendungsbereich vor Jahren noch auf Festoxid- (Solid Oxid Fuel Cell – SOFC) und Schmelzkarbonatbrennstoffzellen (Molten Carbonate Fuel Cell – MCFC) beschränkt war, gibt es inzwischen auch Polymer-Elektrolyt-Membran-Systeme (Proton Exchange Membrane Fuel Cell – PEMFC). Obwohl es zwischenzeitlich recht ruhig um die phosphorsauren Brennstoffzellen (Phosphoric Acid Fuel Cell – PAFC) war, ist auch diese Technologie weiter im Geschäft.
Bloom Energy
Bloom Energy betrat erst Anfang 2010 die Bildfläche, obwohl die Kalifornier bereits seit 2001 an Festoxidbrennstoffzellen arbeiten. Lange Zeit drangen jedoch kaum Informationen über das finanzstarke Start-up nach außen. Auch heute ist es schwierig, Details über Blooms Anlagen in Erfahrung zu bringen. Geschäftsführer Dr. KR Sridhar gelang es mit dieser Strategie jedoch, unbeobachtet weitreichende Erfahrungen mit Hochtemperaturbrennstoffzellen zu sammeln.
Das Unternehmen aus Sunnyvale, USA, produzierte bereits vor acht Jahren eine Bloom Box pro Tag, so dass mittlerweile etliche Standorte großer Wirtschaftskonzerne mit diesen Aggregaten ausgestattet werden konnten. Die erste kommerzielle 100-kW-Anlage ging im Juli 2008 an Google. 2009/2010 wurden weitere Bloom Boxes auf dem Gelände der Firmenzentrale von eBay in San Jose aufgestellt. Weitere Kunden waren bereits damals Coca-Cola, FedEx und Walmart.
Im August 2017 gab Bloom zudem bekannt, dass Equinix, Inc. einen auf 15 Jahre angelegten Energieversorgungsvertrag mit einer Tochtergesellschaft von Southern Company unterzeichnet habe. Im Rahmen dieses Vorhabens sollen Bloom Boxes in zwölf Rechenzentren in den USA, sogenannten International Business ExchangeTM (IBX®), installiert werden. Insgesamt will das weltweit agierende Unternehmen für netzbetreiberunabhängige Rechenzentren und Interconnection-Dienstleistungen eine Gesamtkapazität von mehr als 40 MW an 15 Standorten bis 2019 aufbauen.
„Es gibt kein größeres Kompliment und keine bessere Validierung unserer Energieplattform als die Tatsache, dass unsere bestehenden Kunden die Aufstellung von Bloom-Energy-Servern weiter ausbauen, und Equinix tut dies heute im großen Stil.“ (KR Sridhar)

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2 Kommentare

  1. Lea Vogel

    Es ist immer interessant zu verfolgen, was sich in bei diesen Kraftwerken “hinter den Kulissen” abspielt. Habe auch einen Kollegen, welche vor einigen Jahren mal in dieser Branche tätig war. Es ist auch nicht verwunderlich, dass er daher viel Zeit in den USA verbracht hat. Er war für die Prüfung dieser Anlagen zuständig. Da gibt es aber einige Unterschiede aber auch viele Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern. Hier in Deutschland werden Prüfplaketten, wie diese: https://www.brewes.de/pruefkennzeichen/pruefplaketten.html verwendet. Diese sind aber auch durchaus in anderen Ländern einsetzbar, wie er mir sagte. Auf jeden Fall würde ich mir solch ein Kraftwerk gerne mal ansehen.

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  2. Walter Sailer DI

    Wo sind die Lieferanten für ein BZ – Kraftwerk ?
    Das EU – weit patentierte REDOX – Holzgaskraftwerk ermöglicht nicht nur Ökostrom in einem Gasmotor für die H2 – Produktion über die PRM Elektrolyseure zu erzeugen, sondern auch unmittelbar aus dem REDOX – Vergaser den H2 – Anteil aus dem Synthesegas zu gewinnen. Diese direkte H2 – Gewinnung bringt in einem BZ – Kraftwerk einen höheren Wirkungsgrad.

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