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Beitrag von Sven Geitmann

13. April 2018

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Wasserstoff spielt ab 2020 größere Rolle

CEP

H2-Station in Ingolstadt, © CEP


Immer noch ist das Ziel von 50 H2-Tankstellen in Deutschland, das eigentlich für Ende 2015 gegolten hatte, nicht erreicht – aber bald. Davon geht jedenfalls die H2 Mobility Deutschland GmbH aus, die sich derzeit im Auftrag ihrer Anteilseigner um den Bau und die Inbetriebnahme neuer Wasserstoffstationen kümmert.
So weihte der Parlamentarische Staatssekretär Norbert Barthle Mitte Februar 2018 eine neue Wasserstofftankstelle in Wendlingen ein. Insgesamt 1,4 Mio. Euro wurden in diesen Standort des Mineralölkonzerns Shell südöstlich von Stuttgart an der A8 investiert, wobei rund die Hälfte davon Fördergelder waren. Thomas Bystry, Vorsitzender der Clean Energy Partnership (CEP), erklärte anlässlich der Inbetriebnahme: „Wir gehen davon aus, dass dieser alternative Antrieb ab den zwanziger Jahren in Märkten wie Deutschland, England, Benelux und den USA eine immer größere Rolle spielt.“
Die Eröffnung von Deutschlands Nummer 44 folgte am 5. März in Ingolstadt – ebenfalls durch Staatssekretär Barthle. Hier handelt es sich um eine Total-Tankstelle, die sich in der Manchinger Straße unweit der Autobahnabfahrt Ingolstadt Süd an der A9 befindet. Ende 2017 war zudem noch eine mit 900.000 Euro geförderte Station in Hirschberg an der Bergstraße bei einem Total-Autohof an der A5 fertiggestellt worden.
Darüber hinaus soll demnächst eine weitere Station an der A5 entstehen – und zwar in Bad Homburg. Die hessische Kreisstadt hatte den Zuschlag beim zweiten Standortaufruf durch H2 Mobility erhalten, auf den hin sich über 13 Regionen beworben hatten – nicht zuletzt ein Erfolg des Engagements der Gaertner & Roesebeck Unternehmensberatung GmbH, die aktiv für Wasserstoff als Kraftstoff geworben und viele Akteure von dieser Mobilitätsvariante überzeugt hatte. Mit ausschlaggebend für die Erteilung des Zuschlags war zudem, dass die Stadt angekündigt hatte, ihr Carsharing-Programm um Wasserstofffahrzeuge erweitern zu wollen. Der Standort wird auch im Rahmen des EU-Projekts Hydrogen Mobility Europe (H2ME, Details folgen im s. HZwei-Heft Juli 2018) gefördert.
Projektleiter Lorenz Jung von H2 Mobility sagte dazu: „Trotz der recht knappen Bewerbungsperiode haben die Regionen BürgerInnen und Unternehmen mobilisieren können. Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen. Die Marktaktivierung rund um Wasserstoff hat eindeutig begonnen. Aber nicht nur das Bekenntnis der Unterzeichnenden begeistert, auch die Qualität der Bewerbungen ist beeindruckend: Systemintegration, H2-Produktion aus erneuerbaren Quellen, Mobilitätskonzepte machen deutlich, dass Wasserstoff eine wichtige Rolle beim Umbau unseres Energiesystems spielen wird.“
Kategorien: Allgemein
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5 Kommentare

  1. Joe Schmidt

    Es ist wohl weniger das fehlende Interesse, sondern das Wissen um die Unwirtschaftlichkeit von (mobilem) Wasserstoff, die die großen Konzerne nach Fördermitteln gieren lässt.
    Wenn 100km Fahrt im H2-Auto ca. 10€ kosten, im Batterieauto aber nur 5€, dann ist das ein Problem.
    Vor allem wenn auf H2 noch nicht einmal die Energiesteuer (früher Mineralolsteuer) erhoben wird, auf Strom dagegen mehr Steuern und Abgaben lasten als auf Treibstoff.
    Natürlich läuft weltweit das gleiche Spiel – Physik und Ökonomie sind eben unbestechlich.

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    • Arno A. Evers

      Joe, danke für Deine Bemerkungen.
      Allerdings:
      Hinter Physik und Ökonomie stehen halt Leute.
      und genau DIE sind eben bestechlich.
      DAS war schon immer so, und wird leider wohl auch so bleiben.
      Es sei denn, wir werden alle “schlauer”….

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  2. Arno A. Evers

    Es ist schon mehr als peinlich, wenn “notleidende ” Unternehmen, wie Shell AG und/oder Linda AG sch die Haelfte ihrer “Investitionen” in h2-Tankstellen vom deutschen Steuerzahler holen muessen.
    Das zeigt doch mehr als deutlich, das sie gar kein Interesse daran haben.
    Und das Geld als: “nice to have…” einfach so mitnehmen.
    fui.
    Das das niemand so richtig merkt (Bund der Steuerzahler z.B.)
    und das “wir alle” dabei irgendwie stillschweigend mitmachen,
    das gibt schon zu denken.
    In den USA und Japan laeuft uebrigens seit Jahrzehnten das gleiche Spiel.

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  3. Steinweg

    Vergessen wurde die H2-Tankstelle am Autohof Bolz-Platz an der A61, die kürzlich in Betrieb ging. Dort gibt es alle
    Treibstoffe: Benzin, Diesel , Erdgas, Autogas und neu H2.

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