Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

15. November 2017

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H2-Erzeugung vor Ort förderfähig

ITM-Power

Elektrolyseur von ITM Power


Seit dem 14. November 2017 können auch Elektrolyseure, die Wasserstoff direkt an der Tankstelle erzeugen, gefördert werden. Dies könnte ein wichtiger Impuls für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur sein. Die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) reagiert damit auf anhaltende Kritik, dass diese Art der H2-Versorgung bislang unberücksichtigt geblieben war. Ab sofort können im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP 2) öffentlich zugängliche Wasserstofftankstellen im Straßenverkehr mit bis zu 60 Prozent der Investitionskosten gefördert werden. Zu berücksichtigende Baumaßnahmen können ausdrücklich auch die Errichtung eines Elektrolyseurs zur Erzeugung von grünem Wasserstoff umfassen. Allerdings werden entsprechende Förderanträge nur berücksichtigt, wenn sie vor dem 31. März 2018 beim Bundesministerium für Verkehr und digitaler Infrastruktur (BMVI) eingereicht werden. Der neue Förderaufruf erfolgt im Rahmen der Förderrichtlinie Marktaktivierung, für die das BMVI bis 2019 insgesamt 250 Mio. Euro zur Verfügung stellt.
Anträge können über das easyonline Portal (www.foerderportal.bund.de/easyonline) eingereicht werden.

20 Kommentare

  1. Joe Schmidt

    Ich denke schon, dass Brennstoffzellen einen Marktanteil erhalten werden. Nur eben nicht bei den mobilen Anwendungen, wie es heute suggeriert wird. Da sprechen einfach die physikalischen und wirtschaftlichen Fakten dagegen.
    Eine stationäre BSZ braucht weder H2-Verflüssigung noch 700bar Druckbetankung und kann die ca. 40% Abwärme noch sinnvoll nutzen. So kann ein solches System durchaus wirtschaftlich werden.
    Letztlich ist das H2-BSZ-Auto ein lupenreines Elektroauto mit einer etwas kleineren Traktionsbatterie, ein serieller Hybrid. Wie will es da den wirtschaftlichen Vergleich gewinnen?
    Man braucht die Traktionsbatterie, denn zum Einen kann die BSZ nicht schnell geregelt werden und Spitzenleitungen bereitstellen, zum Anderen will man beim Bremsen die Rekuperationsenergie speichern. Trotzdem ist der Energieverbrauch DREIFACH so hoch wie beim E-Auto.
    Erzeugung, Speicherung /Lagerung verbraucht halt sehr viel Energie. Dass >95% des H2 aus Erdgas (->Dampfreformation) erzeugt werden, ist ökologischer Wahnsinn. (-> Gregor Honsel: “Eines der klimafeindlichsten Autos überhaupt”) Denn dann kann man das Erdgas gleich im herkömmlichen Auto verbrennen – Wirkungsgrad (->”Well-to-Wheel”) bleibt etwa gleich (schlecht).
    Die Kosten der Akkuzellproduktion sind in wenigen Jahren von >500$/kWh auf <75$/kWh (Tesla Model3) gesunken. Skaleneffekte der Massenproduktion von Gleichteilen …
    Bei der Brennstoffzellentechnologie kann ich nicht annähernd eine solche Kostenreduktion erkennen.

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  2. Roland Krause

    Hallo Herr Evers,
    auf der Suche nach Neuigkeiten auf dem Gebiet der Brennstoffzellen bin ich auf diese Seite gestossen. Wenn man sich in der Welt umsieht, stellt man fest, dass es bei vielen Kriegen um die Sicherung von Rohstoffquellen geht. Dabei spielt das Erdoel die groesste Rolle. Diesen Aspekt sollte man bei der Entwicklung neuer Antriebstechniken unbedingt beruecksichtigen. Die regenerative Herstellung und Nutzung von Wasserstoff vor Ort kann ein grosser Beitrag zur Befriedung der Erde sein. Und wenn man dann noch die 28 Milliarden Dollar, die in Deutschland bis zur Erreichung des NATO 2% BIP Ruestungsausgabenzieles aufzubringen sind, in Forschung und Entwicklung fuer Wasserstofftechnologien stecken koennte, wuerde der alltaeglichen Nutzung dieser neuen Technologien bald nichts mehr im Wege stehen.
    Mit freundlichen Gruessen
    Roland Krause

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    • Arno A. Evers

      Genau. Allerdings:
      Wenn diese Technlogie wirklich so gut ist,
      sollte sie sich von selbst durchsetzen koennen!

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  3. Joe Schmidt

    @Reiner Kraa:
    Sind Sie wirklich so naiv oder tun Sie nur so? Niemand kann daheim mit “Wasser aus dem Wasserhahn den Treibstoff für sein Auto selber machen”. Sie sollten sich den Vorgang der kommerziellen Elektrolyse anschauen und nicht die Blubberbläschen aus dem Physikunterricht!
    Selbst wenn Sie molekularen Wasserstoff selbst erzeugen – 700bar Druckbetankung ist an der Grenze des technisch Machbaren, vorkurzem nur im Labor möglich.
    Wenn hier suggeriert wird, dass “grüner Wasserstoff” einfach und preiswert herzustellen sei, dann ist dies schlicht falsch. Das H2 kommt zu >90% über Dampfreforming aus fossilem Erdgas und kostet ca. 9€/kg. Damit fahren Sie maximal 100km. “Grüner Wasserstoff” aus Wasser und Strom + Druckbereitstellung würden den Preis etwa verdoppeln. Wirtschaftlicher Selbstmord, solange fossile Energieträger billig sind. Förderungen täuschen da nur etwas vor, was real nicht existiert /marktfähig ist.

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    • Steinweg.

      Und es geht doch!!!!
      1. H2-Tankstellen erzeugen sebst Wasserstoff der
      dann vorne verkauft wird. Wo ist das Problem????
      In Frankfurt wieder eine neue H2-Tankstelle eröffnet!
      2. 350 bar reichen auch, siehe Erdgastankstellen , die aber immer weniger werden und bald verschwinden.
      3. Ich kenne einen Ingenieur der erzeugt und speichert mit seiner Photovoltaikanlage 440000kWh/J, Wasserstoff den er in der Tankstelle, der ersten im Raum Koblenz, verkauft. ( in der Nähe der A48)
      4. Lesen Sie mal im Magazin “Hzwei”-des Hydrogeit-Verlags, was schon alles mit H2 heute möglich ist.
      5. Die neuesten H2-Brennstoffzellen-Autos kommen mit 800gr/100km aus und das ist erst der Anfang.
      Reichweite 800 km.
      6. Ich halte es mit dem Leitspruch des Grafen von Zeppelin:” Man muss es nur wollen und fest dran glauben, dann wird es gelingen”. Das war der Spinner vom Bodensee. Aber Bremser und Zweifler gibt es leider überall!
      Wir waren schon auf dem Mond!?
      Mfg,
      P. Steinweg.

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      • Joe Schmidt

        @Steinweg:
        zu 1.: Natürlich kann die H2-Tanke hinten selbst das H2 aus Wasser per Elektrolyse herstellen, komprimieren und vorn an die H2-Autos verkaufen – erst Recht, wenn die Anlage massiv subventioniert wird. Das war doch gar nicht die Aussage. Die Aussage ist, dass H2 niemand daheim “für sein Auto selber” machen kann – mit PV kann man dagegen jedes EV daheim laden…
        Außerdem hat mir noch niemand den unsubventionierten Preis für H2 aus Elektrolyse gezeigt /vorgerechnet! Die 9€/kg sind der Preis ohne jegliche Energiesteuer für billiges H2 aus Erdgas.
        zu 2.: 350bar beim H2-Tank reichen dann aber nur noch für 200-300km bei sanfter Fahrt …
        zu 3.: Das macht Dein Ingenieur ganz sicher nicht privat …
        zu 4.: Ich lese schon seit längerem mit und mir ist durchaus bewusst, was technisch mit H2 möglich ist. Auf dem Markt setzt sich aber nur etwas durch, was auch wirtschaftlich ist und da klemmt es bei H2. Schon H2 aus Erdgas ist zu teuer – H2 aus EE kostet das Doppelte. Weder das Wasser, noch den elektrischen Strom bekommt man geschenkt und das Argument vom überschüssigen EE-Strom wird sofort hinfällig, wenn konventionelle (Kohle-)Kraftwerkskapazitäten abgebaut werden. Ich habe auch einen Tip zum Lesen: “Wasserstoff löst keine Energieprobleme”
        zu 5.: 800g/100km – warum nicht. Bei welcher Fahrweise? Im manager-Magazin gab es eine Vergleichsfahrt mit dem Mirai: “Der weite Weg zum Wasserstoff”. Da wurde dann auch das Märchen von den 3-5Minuten Tankdauer entzaubert. Pumpen sind Mechanik und diese verschleißt. Dann dauerte das Befüllen eben 15-20min und ich glaube kaum, dass diese Säule sehr alt war …
        zu 6.: Bremser und Zweifler? Dazu zähle ich mich wahrlich nicht. Aber ich verschließe auch nicht die Augen vor der Realität. H2 muss hergestellt und komprimiert werden – das beruht auf Chemie und Physik. Herstellung eines Kubikmeters H2 per Elektrolyse erfordert etwa 4,5kWh el. Energie. Macht rund 60 kWh pro hundert Kilometer, zuzüglich etwa zwölf Prozent zum Komprimieren, insgesamt also ungefähr 67 kWh/100 km. Und das Wasser müssen sie noch kaufen bzw. eine Lauge für die Elektrolyse herstellen, die Anlage und das Personal bezahlen …

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        • Reiner Kraa

          Herr Schmidt, Sie können doch nicht einfach vom heutigen technischen Stand auf die Zukunft schließen. Stellen Sie sich doch mal die Autos von 1900 vor, die stanken, leicht ausfielen und ihre Nutzer gehörig durchrüttelten. Wenn das ein Maßstab gewesen wäre, hätte man doch glatt bei den gemütlichen sicheren und warmen Droschken bleiben müssen. Glücklicherweise hat man das nicht getan. Heute beginnt eben eine neue Entwicklung, die, wie alles Neue, von den Protagonisten der bisherigen Antriebs- und Treibstofftechniken bis aufs Messer bekämpft wird, denn die verlieren viel. Und wenn “bei H2 etwas klemmt” wie Sie schreiben, so liegt dass mit Sicherheit nicht daran, dass eine Verbesserung des heutigen technischen Standards unmöglich wäre. Diese Klemme scheint mir eher das Werk einer intensiven politischen Lobbyarbeit im Auftrag von Kreisen zu sein, die an einer Änderung des Status quo aber auch nicht das geringste Interesse haben. Ich denke aber, dass die letztlich keine Chance haben, denn: “Nichts ist so mächtig, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist” , um es mal mit Victor Hugo zu sagen. Das mussten auch schon die zur Kenntnis nehmen, die sich seinerzeit gegen die Dampfmaschine und das Benzinauto ausgesprochen haben. Lassen Sie uns in diesem Sinne auf eine schnelle und für alle förderliche Energiewende hoffen.

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          • Joe Schmidt

            Nein, natürlich schließe ich nicht vom heutigen Stand einfach auf die Zukunft. Aber auch technische Verbesserungen können die physikalischen und wirtschaftlichen Grundlagen nicht aushebeln.
            Wasserstoff ist zwar ein sehr leichtes Gas, hat aber volumenbezogen einen sehr schlechten Energiegehalt. 1kg molekulares H2 sind 32Kubikmeter! An dieser Stelle ist eigentlich der mobile Einsatz schon beendet. Denn jedes Verfahren (Verflüssigung < -252°C oder Kompression auf 700bar, Hybridpeicher u.s.w.) verursacht zusätzlichen Aufwand /Kosten neben den Kosten der EE-Stromproduktion /Wasserstofferzeugung.
            Dass EE-Strom unbegrenzt zur Verfügung stehen kann, rechtfertigt nicht seine Verschwendung und drückt auch die Kosten nicht gegen Null …

  4. P.Steinweg

    Ich halte es mit Jules Verne, der schon um 1840 in
    seinen Zukunftsromanen schrieb:
    “Wasser(stoff) ist die Kohle der Zukunft” und nicht Erdöl,
    Gas oder gar Kohle! Wasserstoff ist der ideale Strom- und Heizenergiespeicher und nicht Li-Akkus!
    Wann kapiert das die Menscheit?
    MfG,
    P. Steinweg

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    • Arno A. Evers

      Vielen Dank, P. Steinweg.
      Leider ist es in der Realitaet so,
      das sowohl Elekrizitaet als auch Wasserstoff zunaechst einmal
      hergestellt werden muessen. Und das bedarf einen hohen Aufwand.
      Solange Wasserstoff z.B. “nur” als technischen Gas
      benutzt wird, z.B. fuer die Herstellung von Kunstduenger, in der Glas-
      und Halbleiterindustrie, scheint dies kein Problem zu sein.
      Das funktioniert ja auch schon seit den 1930er Jahren.
      Allerdings wird heute 99% des weltweiten Wasserstoff
      aus fossilen Energien, meist Erd-Gas, gemacht.
      Und die 1% aus Netzstrom sind auch noch zu hinterfragen.
      Dazu lohnt sich ein Blick in “unsere” Energiebilanzen
      in Deutschland, z.B. von 2011 und 2015 und deren Vergleich, hier:
      http://www.hydrogenambassadors.com/background/facts-deutsch.php#energiebilanzendeutschland

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      • P.Steinweg

        Hallo A.A. Evers,
        Energie von der Sonne haben wir weltweit täglich mehr als wir brauchen, aber die ist ja umsonst, da verdient ja sich keiner eine goldene Nase.
        Selbst hier bei uns werden teilweise Windräder abgeschaltet weil zuviel Strom im Netz ist. Und dafür wirdnoch bezahlt wenn die nicht laufen !???!!!
        Warum wird dieser nicht zur H2-Erzeugung genutzt und
        das Gas wie das teuer gekaufte Erdgas in unseren Gas-
        Speiserkavernen gespeichert. Auch der Strom von den Offshore Windanlagen statt abzuschalten.
        Überall nur Schwachsinn und Gewinnmache.
        MfG.
        P. Stg.

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  5. Reiner Kraa

    Wasserstoff und Brennstoffzellen laufen auf eine starke Dezentralisierung der Energieerzeugung hinaus. Zumindest grundsätzlich kann jeder den Treibstoff für sein Auto selber machen und zwar aus seinem Wasserhahn. Klar, dass die Profiteure fossiler Energien bremsen, dass es kracht. Aber sie werden das endgültig nicht verhindern können.

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      • Reiner Kraa

        Im Gegenteil! Es ist sehr einfach und die Entwicklung hat eben erst begonnen,

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        • Arno A. Evers

          na, dann schauen wir mal, wohin die Entwicklung dann fuehrt…
          Oder ist wieder mal der Weg das Ziel?

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          • Reiner Kraa

            Das sollten wir wirklich tun, aber ohne neue Entwicklungen vorn vornherein schlecht zu reden. Im übrigen ist der Weg immer das Ziel. Nur im Wandel entwickelt sich etwas. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Altes muss man hinter sich lassen und neues akzeptieren. Wäre das nicht so gewesen, säßen wir heute noch am Lagerfeuer in der Höhle (möglicherweise sogar ohne diesen neumodischen Kram, der sich da Faustkeil nennt).

          • Joe Schmidt

            @Reiner Kraa:
            Niemand wird H2 “vorn vornherein schlecht zu reden”. Aber wenn hier Hoffnungen geweckt werden, die NIEMALS wirtschaftlich realisierbar sind, dann darf man schon darauf hinweisen.
            Schon die H2-Produktion als Blubberbläschen mit Wasser und EE-Strom kostet Geld für Wasser und die eigene PV-Anlage /den Elektolyseur – das bekommt man daheim ja evtl. noch hin.
            Wenn Sie aber tatsächlich glauben, dass Sie irgendwann eine 700bar Druckbetankung in der heimischen Garage wirtschaftlich realisieren können, dann ist Ihr “Glauben” gegen Fakten immun und es ist kaum möglich, mit Ihnen sachbezogen zu diskutieren.
            Schon mit dem benötigten EE-Strom vom heimischen Dach fährt ein E-Auto mehrfach so weit und selbst Wartung /Prüfung ihrer 700bar-Pumpe wird wohl Geld kosten …

  6. Arno A. Evers

    Wenn man sich mal in Ruhe die Zeit und das öffentliche Geld ansieht,
    das bisher in H2/FC Forschung und Entwicklung rein-ging,
    sind die nicht wirklich vorhandenen Ergebnisse eigentlich mehr als peinlich.
    Und das meine ich ernst und weltweit.
    Incl. Steuer-Geld aus Deutschland, die EU, einigen (noc) EU-Ländern, Norwegen, der Schweiz, Japan, Korea, den USA und California. Von Argentinien und anderen Ländern wollen wir lieber gar nicht erst anfangen.
    Guckt Euch bitte mal (in Ruhe…) an, was in kürzeren Zeiträumen in der Luftfahrt- Industrie, einschl. Tourismus
    (mit vergleichsweise wenig Subventionen…):
    http://www.hydrogenambassadors.com/background/35-locomotives-could-not-fly-or-evolution-in-the-aircraft-industry-1903-2007.php
    Und in der I+K – Industrie (ohne Subventionen…) passiert ist:
    http://www.hydrogenambassadors.com/background/nokia-mobile-phone-sales.php
    Danke.

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