Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

16. Dezember 2016

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Brennstoffzellen-Förderung wird bis 2026 verlängert

GLC

Der Daimler GLC F-Cell im BMVI


Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hat am 14. und 15. Dezember 2016 seine NIP-Ergebniskonferenz Saubere Mobilität mit Wasserstoff und Brennstoffzelle in Berlin veranstaltet, um dort über die Erfolge des Nationalen Innovationsprogramms für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu informieren. Zahlreiche Projektpartner und auch Politiker waren aus ganz Deutschland angereist, um Bilanz zu ziehen, damit es sogleich in die nächsten zehn Jahre gehen kann.
Über 650 Einzelprojekte und diverse Industrievernetzungsinitiativen hat die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie GmbH (NOW) seit ihrer Gründung 2008 betreut, wodurch die entsprechenden Techniken „signifikant weiterentwickelt“ wurden. Nach zehn Jahren Programmlaufzeit (2006 bis 2016) berichteten die rund 500 Unternehmen inklusive der Leuchtturmprojekte (Callux, CEP, CPN, e4ships) dem Fördermittelgeber ihre Ergebnisse (s. auch Keinerlei (Selbst-)Kritik bei NIP-Ergebniskonferenz).
Grundtenor bei der Clean Energy Partnership war, dass „das Fazit aller Arbeitsgruppen sehr positiv ist“. Dementsprechend hatte sich das – nach eigener Aussage – „größte Demonstrationsprojekt für Wasserstoffmobilität in Europa“, das mittlerweile auf drei Projektphasen zurückblicken kann, am 30. November 2016 für eine Laufzeitverlängerung ausgesprochen. Eines der wesentlichen CEP-Ergebnisse dürfte sein, dass die Kosten reduziert wurden – die des Antriebsstrangs um 75 % und die für Wasserstofftankstellen um 50 %. Außerdem kann die Mobilitätsinitiative für sich verbuchen, dass 2016 rund 250 wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs waren, so dass sich der vorherige H2-Absatz verdoppelte.
Seitens des BMVI hieß es dazu: „Aufgrund des großen Erfolgs wird das Regierungsprogramm im Zeitraum 2016 bis 2026 fortgesetzt. Das Bundeskabinett hat dies am 28. September 2016 beschlossen.“ Entsprechende Mittel (250 Mio. Euro bis 2019 – voraus. 1,1 Mrd. Euro bis 2026) stehen bereit, und wie Wolfgang Axthammer, zweiter Geschäftsführer der NOW, gegenüber HZwei bestätigte, laufen bereits die Antragsverfahren, so dass eine nahtlose Weiterführung sichergestellt ist. Allerdings kommen künftig neue Geschäftsfelder für die NOW dazu: Neben dem NIP und der batterieelektrischen Mobilität kümmert sie sich fortan auch um den Aufbau der Infrastruktur für Elektromobilität sowie um die Fortentwicklung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung.
Fusion

Erstmalige Präsentation des BZ-betriebenen Ford Fusion


BZ-Prototyp Ford Fusion
Die Erleichterung war Thomas Brachmann, dem Leiter der CEP-Arbeitsgruppe Pkw, anzusehen, als er erfreut feststellte, dass unter den BZ-Autos, die während der Konferenz für Probefahrten bereitstanden, auch eines von Ford war, schließlich war es lange Zeit ruhig gewesen um den US-amerikanischen Automobilhersteller. Wie eine Ford-Pressesprecherin gegenüber HZwei bestätigte, hat Ford – im Stillen – eines der BZ-Aggregate, die auch im GLC von Daimler zum Einsatz kommen, im Rahmen eines NIP-Projekts in einen Ford Fusion Energi, der eigentlich als Plug-in-Hybrid unterwegs ist, eingebaut.
Jules Verne als Aktivist
Jules-Verne

Sorgte für etwas Auflockerung: „Jules Verne“


Nach der Rede des Bundesverkehrsministers trat „Jules Verne“ nach vorne und rezitierte aus „seinem eigenen Buch“, was denn der Kraftstoff der Zukunft sein werde. Natürlich sprach da nicht der verstorbene Autor persönlich, sondern ein „Aktivist“, der sich für den Bau einer Wasserstofftankstelle in Hanau – allerdings nicht im Industriepark Wolfgang, sondern auf öffentlichem Boden – stark machen wollte.
Kategorien: 2015-2017 | Allgemein

2 Kommentare

  1. Joe

    “700 Mio. Euro an Fördergeldern, fast 700 Projekte, rund 500 beteiligte Unternehmen …” liest man in einem anderen Blogbeitrag.
    Über 250 H2-Fahrzeuge und “fast” 20 H2-Tankstellen – eine echte Erfolgsgeschichte an Effizienz und Ökonomie, wenn über die Hälfte der Fördergelder in den mobilen Sektor flossen!
    Man hat schon ab und an den Eindruck, dass es mehr um die Empfänger der Fördermittel geht, als um unsere Zukunft.

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  2. A. Kögl

    Oh mein Gott! Soooo erfolgreich. Über250 Fahrzeuge in Deutschland. Mir wird schwindelig ob der guten Zahlen. Und dass obwohl wir erst 2025 50 Tankstellen in Deutschland haben werden…
    In Japan fahren 1400 und in Kalifornien 1200 Fahrzeuge. Bei uns heißt es, dass die Zeit nicht reif ist. Dafür verkaufen sie uns weiter die Dreckschleudern, für die in den USA massive Wiedergutmachungen zu leisten sind. Es verdient sich halt einfach zu gut mit dem alten Zeug.
    Als nächsters wird China den Markt schließen, wegen der massiven Umweltschäden, die dort bereits vorherrschen. Und dann ist Schluß mit lustig. Denn an neuen Technologien, außer am selbstfahrenden Auto, wurde nicht gewerkelt. Und wenn nur unterirdisch mit massiver öffentlicher Förderung an “Nona-Projekten”.
    Ich wünsche ein unterhaltsames 2017
    A.Kögl

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