Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

24. August 2016

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Grüner Wasserstoff aus Mitteldeutschland

Preisverleihung

Preisverleihung, ©: Metropolregion Mitteldeutschland


HYPOS hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich von einer ersten Idee zu einem großen Konsortium mit zahlreichen Einzelprojekten entwickelt. Während vor zehn Jahren noch kaum einer wusste, dass in Mitteldeutschland derart viel Wasserstoff-Know-how versammelt ist, verfügt HYPOS mittlerweile über 116 Partner – darunter 75 Unternehmen und 41 Wissenschaftspartner.
HYPOS steht für Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany (s. HZwei-Heft Juli 2013). Das Vorhaben wurde gemeinsam von der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland, dem Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) und dem Cluster Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland initiiert und ist Teil der Initiative Unternehmen Region, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufen wurde, um unternehmerische Bündnisse zu stärken.
Der Geschäftsstellensitz von HYPOS e. V. ist Halle, aber die beteiligten Partner kommen nicht nur aus Mitteldeutschland. Institutionen aus …
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Zwanzig20
HYPOS ist Teil des Programms Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit bis zu 45 Mio. Euro gefördert wird und neue Impulse für „grenzüberschreitende“ Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zwischen den alten sowie den neuen Bundesländern geben soll.
Ein zentrales Vorhaben ist die Etablierung eines Versuchsfelds zur Wasserelektrolyse. Die Ausarbeitungen zur Errichtung einer entsprechenden Demonstrationsanlage sind in vollem Gange. Das zweite wichtige Aufgabenfeld ist eine Machbarkeitsbetrachtung für die Umnutzung einer ehemaligen Erdgaskaverne am Standort Bad Lauchstädt für die Wasserstoffspeicherung in Sachsen-Anhalt.
Erprobung aller Elektrolysetechniken
Darüber hinaus werden aber auch verschiedene weitere Konzepte erprobt, um eine umfassende Nutzung von Strom aus Wind und Sonne zur wirtschaftlichen Erzeugung von Wasserstoff via Elektrolyse in großtechnischem Maßstab realisieren zu können. So soll beispielsweise im Frühjahr 2017 ein neues Projekt von AREVA H2Gen starten, bei dem ein kosten- und leistungseffizientes 2-MW-System zur Wasserstofferzeugung mittels Polymer-Elektrolyt-Membran-Elektrolyse entwickelt werden soll. Im Rahmen dieses 14,2 Mio. Euro schweren MegaLyseur-Projekts soll eine Pilotanlage in Leuna errichtet werden (mehr Details folgen im HZwei).
Neben der PEM-Elektrolyse werden auch andere Elektrolyseverfahren erforscht: Die Kumatec Sondermaschinenbau & Kunststoffverarbeitung GmbH will beispielsweise die eigentlich als technisch ausgereift geltende alkalische Elektrolyse auf ein neues Niveau heben. Für die Entwicklung eines Druckelektrolyseurs, der über einen Ausgangsdruck von bis zu 100 bar verfügt, erhielt die thüringische Firma im Juni 2016 den mit 15.000 Euro dotierten IQ Innovationspreis Mitteldeutschland (s. Abb. 1). Die vergleichsweise effizient arbeitenden Aggregate könnten insbesondere für Kliniken interessant werden, da sich der bei der Elektrolyse gewonnene Sauerstoff relativ einfach in Ozon umwandeln lässt. Kumatec-Geschäftsführer Dr. Joachim Löffler geht davon aus, dass dadurch relativ zügig ein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist. Zunächst konzentriert sich das Unternehmen aus Neuhaus-Schierschnitz zusammen mit seinen sieben Projektpartnern aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen aber auf kommunale Kläranlagen.
Abb. 1: Preisverleihung
Gewinner_Gesamtpreis_IQ_2016.jpg
Quelle: Metropolregion Mitteldeutschland
Die dritte Technologie ist die Hochtemperatur-Elektrolyse, die bei der sunfire GmbH erprobt wird (s. HZwei-Heft Jan. 2015). Zentrales Forschungsziel bei diesen Vorhaben ist die Kostenreduktion. Durch die Erschließung …
HYPOS-Forum
Das 2. HYPOS-Forum findet am 8. und 9. November 2016 im Städtischen Kulturhaus Bitterfeld-Wolfen statt. Die Veranstaltung, zu der rund 150 Gäste erwartet werden, ist Teil der wissenschaftlichen Vortragsreihe des Vereins und informiert über den aktuellen Stand der Projekte sowie die vielfältigen Einsatzpotenziale rund um „grünen Wasserstoff“.
Geld ist vorhanden
In der ersten Projektphase hatte der HYPOS-Beirat Anfang 2015 insgesamt zehn Projekte empfohlen. Das erste, das einen Förderbescheid vom BMBF erhielt, war Local Hy. Anfang 2016 erhielten zwei weitere Projekte die Förderzusage: Fragrances kümmert sich unter der Leitung der Miltitz Aromatics GmbH um ein kostengünstiges und umweltfreundliches Verfahren zur Erzeugung von Synthesegas aus „grünem“ Wasserstoff und biogenem Kohlendioxid. Bei H2-MEM steht die Entwicklung von Kohlenstoffmembranen zur Trennung von Erdgas und Wasserstoff in gemeinsam genutzten Netzen im Mittelpunkt.
Im Rahmen einer zweiten Projektwelle wurden Anfang 2016 acht weitere Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 28,7 Mio. Euro durch den HYPOS-Beirat zur Förderung empfohlen. Eine eigentlich bis Mitte dieses Jahres erwartete Rückmeldung steht allerdings noch aus. Im Mai 2016 startete indes eine dritte Projektwelle, für die bis September 2016 neue Projektskizzen eingereicht werden konnten.
Solange es in die Strategie passt, können Vorhaben über HYPOS noch bis zum 31. Dezember 2019 gefördert werden. Dr. Bernd Schumann vom Projektträger Jülich signalisierte gegenüber HZwei, Geld sei ausreichend vorhanden.
Aufruf zur 3. HYPOS-Projektwelle
Am 9. September 2016 endet die Einreichungsfrist für Projektskizzen der dritten Projektwelle. Das Ziel von HYPOS ist, die Entwicklung und Etablierung wirtschaftlicher Nutzungspfade für grünen Wasserstoff in Ostdeutschland. Die Einreichung erfolgt über die Zusendung der Skizzen bis zum 9. September an: spiess@hypos-eastgermany.de.
www.hypos-eastgermany.de

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