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Beitrag von Sven Geitmann

11. Mai 2016

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KWK-Novelle lässt Nachfrage boomen

FCES_E-World_web

Der 4,3-m-Stack leistet 400 kW


„Allein in den ersten sechs Wochen des neuen Jahres sind mehr Anfragen als im ganzen letzten Jahr eingegangen“, berichtete Andreas Frömmel während der E-world 2016. Kein Wunder, große Brennstoffzellenkraftwerke sind nach der KWK-Novelle Ende 2015, in der die vorherige Übergangsregelung festgeschrieben wurde, gefragt (s. HZwei-Heft Jan. 2016). Für Anlagen, die bis Ende 2016 bestellt und bis Ende 2017 gebaut werden, gilt somit weiterhin der volle KWK-Bonus gemäß dem KWK-Gesetz von 2012 – und das unabhängig von der Leistungsgröße. Dadurch profitieren auch die Kraftwerke mit Megawattleistung von dieser Klausel.
Rund 1.500 Euro pro Kilowatt installierter Leistung kostet das größte Brennstoffzellenmodul bei dem Dresdener Unternehmen. „Damit ist es möglich, Strom für unter 10 Cent pro kWh zu produzieren“, rechnet der bei FuelCell Energy (FCES) für die Geschäftsentwicklung zuständige Frömmel vor. Zum Vergleich: Dieser Wert entspricht rund einem Zehntel der Kosten pro kWh, die für ein Brennstoffzellenheizgerät fürs Eigenheim bezahlt werden müssen (s. Heizungsbauer zeigen Installateuren ihre BZ-Geräte).
Mitte 2016 wird ein Brennstoffzellenkraftwerk mit rund 1,4 Megawatt Leistung ans Netz gehen. Laut Hersteller wird es das größte seiner Art in Europa. Das neue Kraftwerk wird durch die E.ON-Tochter Connecting Energies bei Friatec, einem Hersteller von korrosionsbeständigen Werkstoffen, in Mannheim errichtet. Die Brennstoffzelle dafür liefert FCES. Die Anlage wird künftig 11,2 GWh Strom sowie rund 6.000 MWh Wärme aus Erdgas für den Eigenbedarf des Unternehmens liefern. Damit deckt sie etwa 46 Prozent des Strombedarfs für den Standort ab. Der elektrische Wirkungsgrad beträgt 47 Prozent.
Derartige Kraftwerke können mit Leasing-, Contracting- sowie mit Stromlieferverträgen (PPA) betrieben werden, erklärte Frömmel. Und weiter: „Mit unserem Geschäftsmodell übernehmen wir das komplette Technologierisiko.“ Der US-amerikanische Mutterkonzern betreibt weltweit rund 110 Kraftwerke, bis dato vier in Europa, eins davon in Deutschland. Das dürfte sich nun ändern.
Autor & Foto: Nils Hendrik Petersen

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