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Beitrag von Sven Geitmann

30. Juni 2015

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Österreich steht unter Strom

25. Juni 2010 – Nicht nur in Deutschland boomt das Thema Elektromobilität. Insbesondere Österreich ist völlig elektrifiziert. Eindrücke davon vermittelte die eMobilitätsmesse, die Mitte April 2010 in Klagenfurt stattfand. Vom eBike und eScooter über eRikscha bis hin zu eLadestationen war dort vieles zu sehen. Seit 2007 arbeitet Kärnten an seinem Ziel, dass es „in Zukunft in keinem Land Europas komfortabler, einfacher und attraktiver sein soll, ein eFahrzeug zu fahren, als in Kärnten“, erklärte Landeshauptmann Gerhard Dörfler.
Im „Lebensland Kärnten“ gründete Dörfler zudem Ende 2009 den Verein „Institut für Technologie und alternative Mobilität“. Der Landeshauptmann erklärte: „Kärnten hat in der Elektromobilität klar eine Vorreiterrolle übernommen, kein anderes Bundesland setzt sich so stark für diese einzige wirkliche Verkehrsalternative der Zukunft ein.“ Sein Ziel ist, in den nächsten fünf Jahren bereits ein Viertel aller Autos in den Städten elektrisch zu betreiben. Zur Unterstützung von Besitzern, die bereits heute Elektrofahrzeuge fahren, stellte die Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft die Plattform www.e-tankstellen-finder.at online.

Auch in der Steiermark bewegt sich was. Der Automobilzulieferer Magna, der Landesenergieversorger Energie Steiermark und die Graz AG nahmen im Januar 2010 die Arbeiten auf, um in Graz ein Kompetenzzentrum für Elektromobilität zu bilden. Dazu soll auch ein Flottentest mit insgesamt 30 Fahrzeugen und 40 Ladestationen gehören. Die ersten E-Autos werden 2012 im Vollbetrieb sein. Peter Reif, Präsident von Magna E-Car-Systems, erklärte, die Elektromobilität werde „ein wichtiges Geschäfts- und Wachstumsfeld für die Zukunft darstellen.“

Seit 2008 fördert der Klima- und Energiefonds, der dem Bundesverkehrsministerium sowie dem Lebensministerium unterstellt ist, Elektromobilitäts-Modellregionen mit rund 11 Mio. Euro. Das Bundesland Salzburg wurde beispielsweise Ende 2009 zur Modellregion für Smart Grids und Elektromobilität auserkoren und erhält 2010 dadurch 1,9 Mio. Euro für ElectroDrive Salzburg und 1,7 Mio. Euro für Smart Grids. ElectroDrive Salzburg ist der probeweise Leasing-Betrieb von E-Fahrrädern, E-Mountainbikes, E-Rollern und Segways, der seit Anfang 2009 läuft. Bisher nehmen 300 Personen an diesem Projekt teil.
ElectroDrive Salzburg: Elektromobilität findet auch in Österreich immer mehr Anhänger

Insgesamt wollen Verkehrsministerin Doris Bures und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner 60 Mio. Euro Forschungsförderung für die Autobranche freigeben, wovon ein Großteil in die Elektromobilität fließt. Gemäß einer aktuellen Untersuchung des Verkehrs-Clubs Österreich (VCÖ) ist der Anteil von E-Autos bei den Pkw-Neuzulassungen mittlerweile bei 0,36 Prozent, in Wien sind es bereits 0,71 %. „Das 21. Jahrhundert kann das Zeitalter der Elektromobilität werden“, sagte Martin Blum vom VCÖ. 2015 werden nach Schätzungen des VCÖ etwa 75.000 Elektrofahrräder in Österreich verkauft werden, mehr als sechsmal so viele wie 2009. Die Anzahl der E-Autos soll von 223 (2009) auf 115.000 im Jahr 2015 ansteigen. Im Jahr 2020 könnten über 400.000 Pkw elektrifiziert sein, das entspräche jedem elften Auto in der Alpenrepublik.

Das Problem ist derzeit jedoch das eingeschränkte Angebot. Thomas Raffeiner von The Mobility House erzählte: „Derzeit ist es schwierig, Elektroautos überhaupt zu bekommen. Wir haben 400 Autos fix bestellt und insgesamt 1.000 reserviert.“

Kategorien: 2015-2017 | News
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