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Beitrag von Sven Geitmann

30. Juni 2015

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Hamburg als Testgebiet für F-Cell B-Klasse

15. April 2009 – Wer wissen möchte, wie die Mobilität der Zukunft aussieht, fährt am besten nach Hamburg. In der norddeutschen Hansestadt unterzeichneten am 24. März 2009 mehrere führende Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft ein Memorandum of Understanding, um an der Elbe zukünftig noch mehr Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb testen und gleichzeitig auch die unbedingt notwendige Infrastruktur weiter ausbauen zu können (Clean City Cars Project).
Die Freie und Hansestadt Hamburg hat bereits eine lange Wasserstofftradition. Schon vor 20 Jahren setzte die Hamburger Wasserstoffgemeinschaft auf den Kraftstoff der Zukunft. Um diese Tradition erfolgreich weiterzuführen, traf sich Ende März 2009 Ole von Beust, Erster Bürgermeister von Hamburg, mit zahlreichen Unternehmensvertretern in der Handelskammer Hamburg. Der Anlass war die feierliche Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung, um gemeinsam wasserstoffbetriebene Pkw und Busse in die Anwendung zu bringen. Von Beust erklärte: ?Manche sind am Anfang belächelt worden, aber jetzt sind wir schon sehr weit.? In seiner Rede verwies er unter anderem auf die guten Kontakte zu Berlin, wo sich ebenfalls etliche H2-Fahrzeuge im Test befinden. Zwischen den beiden Großstädten befindet sich derzeit der Ausbau der Autobahnverbindung mit Wasserstofftankstellen in Planung.

Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, kündigte bei dieser Gelegenheit an, dass das Stuttgarter Unternehmen insgesamt 20 Exemplare ihres neuen F-Cell-Modells im Rahmen der Clean Energy Partnership (CEP) testen werde: ?Hamburg wird der weltweit erste Einsatzort der B-Klasse, die ab 2010 ausgeliefert wird.? Deren Produktion startet in diesem Sommer. Die neue Generation der Brennstoffzellenfahrzeuge von Daimler wird vom Jahresanfang 2010 bis zum Sommer an ausgewählte Kunden ausgeliefert, wobei vorrangig die beteiligten Partnerunternehmen als Tester in Frage kommen. Zetsche erklärte: ?Technisch sind wir bei einem Reifegrad, der einen uneingeschränkten Kundennutzen ermöglicht. [?] Tanken dauert nur wenige Minuten.? Die Reichweite wurde um 60 % gegenüber dem Vorgänger, der F-Cell A-Klasse, auf rund 400 km erhöht.

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Außerdem kündigte der Daimler-Chef an, dass im Jahr 2010 zehn neue Brennstoffzellenbusse beim ?treuesten Partner?, der Hamburger Hochbahn, in Betrieb genommen werden sollen. ?Die 1. Generation wird abgelöst, aber die Anzahl wird aufgestockt.? Momentan sind in Hamburg noch sechs der Citaro-BZ-Busse im Einsatz, die bereits 2003 im Rahmen des CUTE-Projektes gebaut wurden. Um den Gesamtforschungsaufwand bei der neuen Busgeneration gering zu halten, baut der Automobilkonzern zwei zusammengeschaltete Pkw-Systeme in die Busse ein, so dass die Entwickler gegenseitig von den jeweiligen Versuchsergebnissen profitieren. ?Das senkt die Kosten und erhöht den Reifegrad?, sagte Zetsche.

Diesen Worten ließ Daimler am 8. Juni 2009 erste Taten folgen. Auf dem Weltkongress der Verkehrsbetriebe (UITP-Kongress) in Wien feierte der neue Stadtbus Mercedes-Benz Citaro FuelCELL-Hybrid Weltpremiere. Gemäß Herstellerangaben ist er das erste Fahrzeug der neuen Brennstoffzellen-Omnibusgeneration von Daimler. Geplant ist, zunächst 30 Exemplare in einer Kleinserie herzustellen, die dann ab diesem Herbst europaweit in verschiedenen Städten erprobt werden sollen. ?Als größter Bushersteller der Welt und mit dem Anspruch des Technologieführers wollen wir auf dem Weg zum emissionsfreien ÖPNV immer an der Spitze sein?, sagte Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses.

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Um diese Fahrzeuge mit Kraftstoff versorgen zu können, befindet sich auch der Ausbau der Infrastruktur in Planung. Dazu sagte Michel Mallet, Geschäftsführer von Total Deutschland, in Hamburg: ?Ohne eine funktionierende Infrastruktur hat man auch mit den besten Fahrzeugen ? nichts.? Der Mineralölkonzern Shell prüft derzeit den Bau zweier öffentlicher 700-bar-Wasserstofftankstellen für 2011 bis 2014 im Rahmen dieses Clean City Cars Projects. Indessen arbeitet der Energiekonzern Vattenfall an einer Studie zum Aufbau einer Wind-Wasserstoff-Kette, um Wasserstoff nachhaltig aus Windstrom erzeugen zu können. Ole von Beust kündigte an, dass Hamburg rund 2,5 Mio. Euro für den Ausbau der H2-Infrastruktur beisteuern werde.

Von Beust beteuerte darüber hinaus, dass Hamburg ?vorbildlich für andere Städte? sein wolle und daher den Titel ?Grüne Hauptstadt Europas?, den es ab 2011 verwenden darf, sehr ernst nehme: ?Wir wollen in Hamburg weit über das europäische Ziel hinausgehen.?

Kategorien: 2015-2017 | News
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