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Beitrag von Sven Geitmann

30. Juni 2015

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Asiaten glänzen Amerikaner schwächeln

2. Dezember 2008 – Die internationale Auto Show, die alljährlich im Herbst in Los Angeles stattfindet, hat auch Ende 2008 wieder jede Menge Neuerungen hervorgebracht, auch im Brennstoffzellensegment. Die krisengeschüttelten amerikanischen Autobauer General Motors und Chrysler verzichteten allerdings auf Neuwagenpräsentationen, wegen fehlenden Publikumsinteresses, wie es offiziell hieß. Einen nicht unerheblichen Einfluss dürften bei dieser Entscheidung allerdings auch die gravierenden hausinternen Einsparmaßnahmen gehabt haben. Dafür machten in L.A. aber die „Kleinen“ von sich reden.
Bisher noch nicht sonderlich in Erscheinung getreten war Kia, die in Kalifornien weltweit erstmalig den Borrego FCEV präsentierte. Im Gegensatz zum Vorgängermodell, dem Sportage FCEV, hat das Sport Utility Vehicle nun kein Reichweitenproblem mehr. Dank dreier 700-bar-Drucktanks, die ein Volumen von 202 Litern fassen, fährt der Borrego mit Wasserstoff jetzt doppelt so weit (685 km). Darüber hinaus installierten die Koreaner zusätzlich zur Brennstoffzelle eine 450-Volt-Kondensatorbank, die neben besseren Kaltstarteigenschaften auch einen Leistungsgewinn von 47 % bringt und die Höchstgeschwindigkeit um elf auf 161 Stundenkilometer anhebt.

Das Mutterunternehmen Hyundai war ebenfalls vertreten, und zwar mit seinem Tucson Fuel Cell Electric Vehicle, der im Rahmen der weltweiten Nachhaltigkeitsstrategie namens Hyundai Blue Drive vorgestellt wurde und ab 2012 in Kleinserie gebaut werden soll.

Als weiterer Vertreter asiatischer Automobiltechnik war Honda vor Ort und zeigte, wie zukünftige Sportwagen aussehen könnten. Das Konzeptfahrzeug FC Sport verfügt über die gleiche V-Flow-Fuel-Cell-Technik, die auch im FCX Clarity zum Einsatz kam, jetzt allerdings in leichterer Ausführung und so ins Fahrzeug integriert, dass der Schwerpunkt möglichst niedrig liegt. Dan Bonawitz, Vize-Präsident von American Honda Motor Co. Inc., erklärte: ?Der Honda FC Sport erforscht, wie Automobilliebhaber in einer Welt ohne Benzin befriedigt werden können.? Bei dem Dreisitzer befindet sich der Brennstoffzellen-Stack zwischen den beiden Rücksitzen hinter dem mittig angeordneten Fahrersitz. Das Batteriepaket ist im Fahrzeugunterboden eingebaut, und die zwei Wasserstofftanks liegen über der Hinterachse.

Aus Deutschland war unter anderem Volkswagen angereist. Die Premiere des neuen Roadsters war zwar abgeblasen worden, aber dafür zeigten die Wolfsburger gleich drei Modelle in Brennstoffzellenausführung: den Tiguan, den Touran sowie den VW Passat Lingyu, der seine Premiere im November 2007 beim 9. Michelin Challenge Bibendum in Shanghai gefeiert hatte (s. HZwei Jan. 2008). Der Lingyu ist eine chinesische Gemeinschaftsentwicklung von Volkswagen Shanghai, der Volkswagen Konzernforschung und der Tongji-Universität, die ursprünglich im Jahr 1907 von Deutschen als ?Medizinschule” gegründet worden war und heute zu den renommiertesten Universitäten Asiens gehört. In dem BZ-Passat befindet sich die mittlerweile vierte Entwicklungsstufe, die durch eine Lithium-Ionen-Batterie ergänzt wird. Das gesamte System ist im Wagenboden unterhalb der Rücksitzbank eingebaut. Als Energiespeicher dienen 3,2 Kilogramm gasförmiger Wasserstoff, die in einem kohlefaserverstärkten Drucktank lagern.

Kategorien: 2015-2017 | News
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